Es ist die 50. Minute, als Kevin Bua die Sense auspackt. Von hinten fährt er Gegenspieler Simon Sohm mit offener Sohle in die Achillessehne. Schiedsrichter Alain Bieri zückt Gelb, FCZ-Coach Ludovic Magnin tobt. Für einmal zurecht.
Schiri-Legende Urs Meier sagt zu BLICK: «Ich würde mich auf Rot festlegen, da genau solche Videos für die Ausbildung genommen werden: Sohle voran, Geschwindigkeit, Ball schon weg und so weiter.»
Bua schiesst kurz danach das 2:0 und sorgt für die Vorentscheidung beim 4:0. Doch warum griff der VAR Stephan Klossner nicht ein? Die Schiri-Bosse wollen erst alles sauber analysieren und sich im Verlaufe des Tages äussern. Meier meint dazu: «Was der VAR gemacht hat, weiss ich nicht. Auf jeden Fall ist das eine Szene, welche man auf dem Spielfeld eventuell noch als Gelb bewerten kann, doch bei zweimaliger Betrachtung zu Rot mutiert.»
Drei Minuten nach dem bösen Foul von Bua kommt es zum nächsten harten Foul. FCZ-Stürmer Blas Kramer trifft Basels Fabian Frei mit gestrecktem Bein. Bieri zieht wiederum nur Gelb. Hätte der VAR reagieren müssen? Urs Meier sagt: «Nein.» Da habe der Schiedsrichter die Szene richtig bewertet.
«Nicht korrekt erfasst»
Jetzt erklärt Schiedsrichter-Boss Dani Wermelinger, wie es zum Fehler kam. Er und sein Team haben die Situation am Donnerstag eingehend analysiert. Wermelinger zu BLICK: «Der VAR wurde vom Foulspiel von Kevin Bua in einem ansonsten sehr fairen Spiel überrascht und hat den Kontakt in einer ersten Sichtung nicht korrekt erfasst.»
«Er hat dem Schiedsrichter deshalb die gelbe Karte zu schnell und ohne Betrachtung der Verlangsamung, respektive der Vergrösserung mit Lupe und ohne zusätzliche Kamerawinkel, bestätigt.»
«Die Analyse der Szene nach dem Spiel zeigt aber auf, dass eine Intervention des VAR zwingend gewesen wäre, weil Bua seinen Gegenspieler von hinten mit offener Sohle auf die Achillessehne tritt, ohne Chance, den Ball spielen zu können. Diese Intervention hätte dazu führen müssen, dass der VAR dem Schiedsrichter empfiehlt, die Szene am Spielfeldrand noch einmal anzuschauen und sie aufgrund der Gesundheitsgefährdung auf eine Rote Karte hin zu überprüfen.»
Nein, die Szene, unmittelbar nach der Pause, als Basels Kevin Bua einen Ball verliert und danach seinem Gegenspieler Simon Sohm äusserst rüde von hinten in die Beine grätscht, sie ist kein Thema mehr nach dem Spiel. Obwohl sich Magnin nach diesem Foul, für das Bua nur Gelb sieht, fürchterlich aufregt und mit hochrotem Kopf und rudernden Armen gegen den Schiedsrichter und dann gegen den 4. Offiziellen keift. Magnin ist 60 Sekunden später so richtig bedient, weil ausgerechnet Bua das vorentscheidende 2:0 schiesst.
Trotzdem will sich der FCZ-Coach danach nicht mehr zu der Szene äussern, die das Spiel endgültig für die Basler kippen liess. «Ich muss die Szene nicht kommentieren», sagt Magnin auf der Medienkonferenz, um dann süffisant anzumerken: «Ich habe mich entwickelt.»
Magnin weiss natürlich, dass man nach einer solchen Leistung nicht den Schiedsrichter kritisieren darf, der allerdings schon ziemlich schwach war. Nur ist es halt eben so, dass der FCZ noch viel schwächer war an diesem Mittwochabend. Oder in Magnins Worten: «Basel war viel besser. Fussballerisch, physisch ist der Abstand zum FCB gross», musste er eingestehen.
Wie der FCB das erste Gegentor nach neun Minuten verschuldete, war fast schon dilettantisch. Basels Brasilianer Arthur Cabral musste sich bei seinem Kopfball vorkommen wie ein Strandverkäufer in Ipanema an einem Regentag, so alleine stand er dort. FCZ-Captain Kevin Rüegg, bis dahin noch einer der besten Zürcher, trabte bei Buas 2:0 nebenher, als wäre er bereits beim Auslaufen. Und wie sich schliesslich die gesamte Zürcher Abwehr vor dem 3:0 von Zhegrova austanzen liess, das ging fast schon ins Lächerliche.
Ob er sich Sorgen mache, weil sein Team in der zweiten Halbzeit dermassen auseinander gefallen sei, wurde Magnin auf der Medienkonferenz auch noch gefragt. «Ja, ich mache mir Sorgen, weil wir uns in den letzten zehn Minuten aufgegeben haben. Wir haben keine gute Leistung gebracht. Wir haben bei den Gegentoren mitgeholfen mit klaren Stellungsfehlern, die du auf diesem Niveau nicht machen darfst.»
Es spricht für den Coach, dass er die Fehler zuerst bei seinem Team sucht. Und nicht beim Ref.
Nein, die Szene, unmittelbar nach der Pause, als Basels Kevin Bua einen Ball verliert und danach seinem Gegenspieler Simon Sohm äusserst rüde von hinten in die Beine grätscht, sie ist kein Thema mehr nach dem Spiel. Obwohl sich Magnin nach diesem Foul, für das Bua nur Gelb sieht, fürchterlich aufregt und mit hochrotem Kopf und rudernden Armen gegen den Schiedsrichter und dann gegen den 4. Offiziellen keift. Magnin ist 60 Sekunden später so richtig bedient, weil ausgerechnet Bua das vorentscheidende 2:0 schiesst.
Trotzdem will sich der FCZ-Coach danach nicht mehr zu der Szene äussern, die das Spiel endgültig für die Basler kippen liess. «Ich muss die Szene nicht kommentieren», sagt Magnin auf der Medienkonferenz, um dann süffisant anzumerken: «Ich habe mich entwickelt.»
Magnin weiss natürlich, dass man nach einer solchen Leistung nicht den Schiedsrichter kritisieren darf, der allerdings schon ziemlich schwach war. Nur ist es halt eben so, dass der FCZ noch viel schwächer war an diesem Mittwochabend. Oder in Magnins Worten: «Basel war viel besser. Fussballerisch, physisch ist der Abstand zum FCB gross», musste er eingestehen.
Wie der FCB das erste Gegentor nach neun Minuten verschuldete, war fast schon dilettantisch. Basels Brasilianer Arthur Cabral musste sich bei seinem Kopfball vorkommen wie ein Strandverkäufer in Ipanema an einem Regentag, so alleine stand er dort. FCZ-Captain Kevin Rüegg, bis dahin noch einer der besten Zürcher, trabte bei Buas 2:0 nebenher, als wäre er bereits beim Auslaufen. Und wie sich schliesslich die gesamte Zürcher Abwehr vor dem 3:0 von Zhegrova austanzen liess, das ging fast schon ins Lächerliche.
Ob er sich Sorgen mache, weil sein Team in der zweiten Halbzeit dermassen auseinander gefallen sei, wurde Magnin auf der Medienkonferenz auch noch gefragt. «Ja, ich mache mir Sorgen, weil wir uns in den letzten zehn Minuten aufgegeben haben. Wir haben keine gute Leistung gebracht. Wir haben bei den Gegentoren mitgeholfen mit klaren Stellungsfehlern, die du auf diesem Niveau nicht machen darfst.»
Es spricht für den Coach, dass er die Fehler zuerst bei seinem Team sucht. Und nicht beim Ref.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |