«Hat mich einige Nächte gekostet»
Wird FCZ-Forte zum Hallodri?

Uli Forte, gebürtiger Italiener, war in seiner Spieler- und Trainer-Karriere bisher eher Angsthase statt Hasardeur. Jetzt überrascht der FCZ-Trainer mit einem Drei-Mann-Sturm.
Publiziert: 24.07.2017 um 19:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 10:25 Uhr
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Uli Forte, FCZ-Trainer.
Foto: Daniela Frutiger/Freshfocus
Max Kern

Forte, in Bassersdorf ZH als Sohn neapolitanischer Einwanderer geboren, war bisher in Sachen fussballerischer Taktik ein echter Italiener. Defensive über alles! Schon als Libero bei den Zürcher Red Stars spielte Forte gut 10 Meter hinter der Verteidigung.

Auch als Trainer in Wil, St. Gallen und bei GC setzte Forte vor allem auf eine starke Defensive. Und dachte erst in zweiter Linie an die Offensive.

Jetzt baut Forte anscheinend sein Team von vorne her auf. Setzt mit Koné/Frey/Dwamena auf einen Drei-Mann-Sturm. Hinter dem Vierer-Mittelfeld hat es deshalb nur noch Personal für drei Verteidiger.

Forte, ein Hallodri? Laut Duden ist ein Hallodri ein meist jüngerer, unbeschwerter und oft leichtfertiger Mensch. Forte, gar ein Hasardeur? Das ist einer, der verantwortungslos handelt und alles aufs Spiel setzt. Verantwortungslos muss der neue Drei-Mann-Sturm nicht zwingend sein. Alles auf Spiel gesetzt hat Forte im Derby auf jeden Fall.

Und der ehemalige Defensiv-Verfechter gibt zu: «Es hat mich einige Nächte gekostet, bis ich rausfand, wie ich die drei gleichzeitig aufs Feld bringen kann.» Der Erfolg gibt dem Aufsteiger-Trainer Recht. Stürmer Raphael Dwamena schiesst am Sonntag beim 2:0-Derby-Sieg beide Tore. Koné besticht durch seine Schnelligkeit, Frey trotz verschossenem Penalty mit seiner Sieger-Mentalität.

Die Euphorie ist beim FCZ nach Spiel 1 schon so gross, dass Präsident Ancillo Canepa bereits vom Europacup träumt. Forte nimmts überrascht zur Kenntnis und sagt: «Der Präsi darf sagen, was er will. Aber wir sollten jetzt mit beiden Füssen am Boden bleiben.» Da drückt dann doch wieder der alte Forte durch.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
13
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