Elf Monate sind seit dem Horror-Foul vom St. Galler kybunpark vergangen. Es passiert am 23. September 2018 beim Meisterschaftsspiel zwischen dem FCSG und den Bianconeri. Luganos Aussenverteidiger Fabio Daprelà springt mit gestrecktem Bein seitlich ins rechte Knie von Espen-Stürmer Cedric Itten.
Kreuzband- und Innenband sind gerissen. Nach der Operation beginnt für Itten eine schmerzhafte Leidenszeit. Er geht an Krücken.
St. Gallens Sportchef Alain Sutter, der Ex-Nati- und Bayern-Star, schäumt und fällt ein scharfes Urteil über Daprelà: «Jeder, der mal selber Fussball gespielt hat, sieht: Das war volle Absicht. Man merkt, dass er ihm wehtun wollte. Das war Kung-Fu. So was hat auf dem Rasen nichts verloren.»
Daprelà wird von der Liga für seine Verfehlung mit 6 Spielsperren gestraft.
Übeltäter Daprelà wehrt sich
Nach zwei Monaten bricht Daprelà sein Schweigen. Er sagt zu BLICK: «Ich wollte kein Pingpong, keinen Schlagabtausch. Was passiert ist, tut mir schrecklich leid. Es war ein Foul, ein sehr hartes Foul in einer Aktion. Und sicher keine Absicht. Ich würde nie jemanden vorsätzlich verletzen.» Und: «Sie haben ihren Topstürmer verloren, wer wäre da nicht hässig? Ich habe Cedi angerufen und ihm auch per Whatsapp geschrieben, ich habe mich entschuldigt und gesagt, dass er mich jederzeit anrufen könne, falls er reden will.»
Daprelà im November 2018 weiter: «Das alles hat mich mitgenommen, klar. Ich bin ja nicht aus Stein. Aber in der Zwischenzeit habe ich es verarbeitet und schaue nach vorne. Meine Erfahrung hat mir sicher geholfen. Wäre das vor zehn Jahren passiert, ich weiss nicht, wie lange ich daran zu nagen gehabt hätte.»
«Verzeihung ist eine Christenpflicht»
Elf Monate sind seit dem Horror-Foul vergangen. Heute sehen sich Opfer und Täter auf dem Rasen wieder. Und müssen beim offiziellen Handshake vor dem Anpfiff Körperkontakt aufnehmen. Schauen sie sich beim Abklatschen gar in die Augen? Wir werden’s sehen.
Espen-Trainer Peter Zeidler sagt gestern: «Es war ein böses, brutales Foul mit grossen Konsequenzen für Cedi, aber auch für unsere gesamte Saison.» Mit einem Schlag verloren Zeidler und der FCSG ihren besten Angreifer. Der Espen-Coach schlägt aber auch versöhnliche Töne an: «Meine Mutter pflegt zu sagen: Die Verzeihung ist eine Christenpflicht.»
Itten hat mit Foul abgeschlossen
Was sagt Opfer Itten elf Monate danach? Itten zu SonntagsBlick: «Für mich ist das ein ganz normales Spiel, auf das ich mich wie auf jede andere Partie auch vorbereite. Was damals passiert ist, darf mich heute nicht mehr interessieren. Mein Blick ist nach vorne gerichtet und ich will Erfolg mit dem FC St. Gallen haben. Und zu diesem Erfolg will ich mit Toren beitragen. Am besten schon am Sonntag.» 3 Tore in 5 Spielen hat Itten nach dem Comeback erzielt.
Und was sagt Täter Daprelà? Er schreibt via Whatsapp: «Zu diesem Thema gibt es nichts mehr zu sagen.»
Schlusswort Zeidler: «Es würde mich sehr freuen, wenn Cedi für uns gegen Lugano Tore schiessen würde, aber nicht wegen Daprelà.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Servette FC | 27 | 9 | 48 | |
2 | FC Basel | 27 | 27 | 46 | |
3 | FC Luzern | 27 | 6 | 44 | |
4 | FC Lugano | 27 | 4 | 42 | |
5 | BSC Young Boys | 27 | 8 | 40 | |
6 | FC St. Gallen | 27 | 4 | 39 | |
7 | FC Zürich | 27 | -1 | 39 | |
8 | FC Lausanne-Sport | 27 | 6 | 37 | |
9 | FC Sion | 27 | -6 | 33 | |
10 | Yverdon Sport FC | 27 | -17 | 28 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 27 | -11 | 26 | |
12 | FC Winterthur | 27 | -29 | 20 |