«Gott hat das letzte Wort»
Thun-Munsy ist wieder in Top-Form

Der Tabellenletzte FC Thun verblüfft in der Rückrunde. Und mit ihm der plötzlich wiedererstarkte Ridge Munsy (30). Der Stürmer ist wieder top – «dank Gott».
Publiziert: 22.02.2020 um 17:46 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:08 Uhr
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Bei Ridge Munsy gehts wieder aufwärts – nach einer schwierigen Vorrunde hat er sich mit zwei Treffern zurückgemeldet.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
Marco Pescio

Es ist ein Monster-Sprint, den Ridge Munsy letzten Samstag im Joggeli hinlegt. Im Thuner Fünfmeterraum startet er – gut 12 Sekunden, ein kleines Dribbling und ein eiskalter Abschluss später setzt er zum Jubel an. Mit seinem 1:0 trifft er den FCB mitten ins Herz. Und schiesst sich selbst definitiv zurück ins Rampenlicht.

Schon in der Woche davor ist er beim 3:2-Erfolg über Lugano der Matchwinner, weil er das wichtige, dritte Tor der Berner Oberländer verbucht.

Munsy hat so grossen Anteil daran, dass Schlusslicht Thun in nur vier Rückrundenspielen so viele Punkte geholt hat wie in der ganzen Vorrunde (9). Und: Mehr Siege (3) als in der ersten Saisonhälfte. Das ist Super-League-Rekord!

Doch es ist gar nicht so lange her, da sah Munsys Welt noch ganz anders aus. Sein Herbst, er ist einer zum Vergessen. Blessuren und Reservistenrolle statt Tore und Leaderfigur – wie damals vor vier Jahren, als der Innerschweizer zum ersten Mal für Thun kickte. Seine Rückkehr in die Stockhorn-Arena, nach mal mehr und mal weniger erfolgreichen Abstechern bei GC, Erzgebirge Aue und Erzurumspor, verläuft schwierig.

Sogar zu Beginn der Rückrunde siehts für ihn noch düster aus. Die ersten beiden Partien verfolgt er von der Tribüne aus. Dann darf er gegen Lugano wieder ran – und liefert prompt. «Ich wusste, dass es früher oder später wieder klappt mit dem Toreschiessen!», sagt Munsy, kann sein Strahlen aber nicht verbergen: «Arbeitsmoral und Engagement haben bei mir immer gestimmt.»

Gott lenkt gar den Ball

Halt in so schwierigen Zeiten gebe ihm sein Glaube. Aufgewachsen in einer Familie, in der Religion einen hohen Stellenwert hat, ist ihm die Bindung zu Gott sehr wichtig. Heute besucht er eine afrikanisch-frankophone Gemeinde in Olten. Sie gibt ihm Kraft, auch für seinen Beruf als Fussballer. Gegenüber «livenet» sagt er im Herbst: «Alles was ich tue, geschieht Gott zu Ehren.»

Jedes Spiel legt Munsy in die Hände seines Herrn. Bei Erfolgen ist er dankbar, bei schlechten Auftritten verzweifelt er nicht. Als «in aussichtslosen Situationen» auf dem Platz der Ball trotzdem mal reinging, «hat Gott den Ball womöglich noch ein paar Millimeter verschoben». Freude oder Frust im Fussball? Munsy sagt: «Gott hat das letzte Wort.»

Ob Munsy auch am Samstag gegen Luzern auf die Hilfe von oben zählen kann?

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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