Ghanaer hütet FCSG-Tor
Dank Zigi ist Goalie-Diskussion nur noch Schall und Rauch

Goalie Nr. 2 und 3 sind verletzt – und der Stammhüter ziehts auf die Insel. Am 9. Januar steht St. Gallen ohne Schlussmann da . Kein Problem! Die Espen haben schnell gehandelt.
Publiziert: 26.01.2020 um 13:19 Uhr
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Lawrence Ati Zigi hütet für das St. Galler Tor.
Foto: Icon Sport via Getty Images
Max Kern

Beim Rückrundenstart heute zu Hause gegen Lugano steht nicht wie gewohnt Dejan Stojanovic im Espen-Tor, sondern ein Afrikaner: Lawrence Ati Zigi (23), fünffacher ghanaischer Nationalspieler.

«Ich bin extrem glücklich, dass wir das so hingekriegt haben», sagt FCSG-Sportchef Alain Sutter, «Zigi war mein absoluter Wunschgoalie.»

Als am 8. Januar im Camp in Malaga (Sp) auskommt, dass Stammgoalie Dejan Stojanovic ein Angebot des englischen Champion­ship-Vereins Middlesbrough (mit dreimal höherem Lohn als in der Schweiz) nicht ausschlagen will, muss der Tabellendritte sehr schnell handeln.

«Ein richtig, richtig guter Goalie»

Und so geht der Transfer beim FCSG: Für den eher mittelmässigen Stojanovic – Trainer Peter Zeidler erwähnt im kleinen Kreis eine Statistik der Fangquoten, in der sein Ex-Goalie nur auf Rang 9 liegt – kassiert der FCSG stolze 1,2 (!) Mio. Franken. Und Nachfolger Zigi kostet nicht einmal 100 000 Franken.

«Ein richtig, richtig guter Goalie», sagt Ex-YB- und -GC-Manager Ilja Kaenzig, der heute für den VfL Bochum arbeitet. Kaenzig war es, der Zigi im Sommer 2017 auf Wunsch des heutigen St. Galler Trainers Zeidler zum FC Sochaux transferierte.

Kaenzig zu BLICK: «Bei afrikanischen Goalies ist sonst immer auch die wilde Komponente mit dabei. Nicht so bei Zigi. Seine unglaubliche Sprungkraft, die Reflexe, alles top. Ich habe mich ein paar Mal gewundert, weshalb ihn niemand geholt hat. Er ist für St. Gallen ein Schnäppchen. Perspektivisch eine ganz spannende Geschichte.» Wenns normal läuft, wird der FCSG mal den grossen Reibach machen.

Beim 2:1-Sieg letzten Sonntag im Test gegen Urs Fischers Union Berlin stand Zigi in der Alten Försterei im St. Galler Tor. Und machte schnell klar: Von wegen Goalie-Diskussion! Dank Zigi nur Schall und Rauch. Zigi ist beidfüssig, löst das Spiel sehr intelligent aus. Er kann, wenn nötig, auch Libero in Handschuhen spielen. Und er hat eine sehr gute Körpersprache. Flugeinlagen konnte (oder musste) er noch nicht zeigen. Das Gegentor war unhaltbar. Sutter: «Zigi ist einer, der keine Angst hat, einen Fehler zu machen.»

Hüppi sagt Danke

Zeidler arbeitete mit dem schwarzen Panther von Red Bull Ghana seit Januar 2015 bei der Salzburger Red-Bull-Filiale FC Liefering, später in Sochaux.

Dass Zigi heute im Kybunpark im Tor steht, gleicht einem kleinen Wunder. Kein Schweizer Amtsschimmel hat gewiehert. FCSG-Präsident Matthias Hüppi bedankt sich ausdrücklich «beim Einwohneramt der Stadt St. Gallen, dem Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons St. Gallen, dem Migra­tionsamt des Kantons St. Gallen. Und auch der Bund musste noch zusagen.»

Jetzt brennen in St. Gallen alle auf Zigi!

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