Kopf durchlüften, entschleunigen: Nach seiner Entlassung bei YB tauchte Uli Forte (41) ein paar Wochen ab. Das erste Auftauchen findet im kleinen Kreis statt.
Das Schweizer Fussballmagazin «Zwölf» feiert seine 50. Ausgabe, Forte kommt als Talk-Gast ans Jubiläumsfest in Zürich. Der entlassene Trainer plaudert dabei frisch von der Leber weg. «Noch im Sommer bekam ich einen Brief vom Verwaltungsrat. Man musste denken, er sei für Mourinho verfasst worden», legt er los. So sehr sei er darin für seine Arbeit gelobt worden.
Dass dieser Brief mit Vorsicht zu geniessen ist, merkt Forte bald. Als er nach dem Saisonstart bei Sportchef Fredy Bickel wegen einer Verlängerung seines 2016 auslaufenden Vertrags vorfühlt. Forte schildert: «Fredy wich aus und wollte noch einige Spiele abwarten. Da war mir klar, dass es schwierig wird.»
Zuvor hatte Bickel bereits öffentlich in einem Interview gesagt, dass bei Misserfolg der Trainer in Frage gestellt werden könne.
Forte spricht den starken Mann bei YB danach auf diese Aussage an. «Fredy sagte zu mir: Du weisst ja, wie es ist mit den Medien, man muss manchmal etwas sagen, was man gar nicht so meint.»
Doch Bickel zieht Anfang August die Reissleine. Für Forte unverständlich. «Als ich nach Bern kam, war YB in der Saison zuvor Siebter. In meiner ersten Saison wurden wir Dritter, in der letzten nun Zweiter. Diesmal sind wir nicht gut gestartet, klar. Aber es waren drei Unentschieden, keine Niederlage. In der Champions-League-Quali sind wir gegen ein starkes Monaco ausgeschieden», sagt Forte. Nach seiner Entlassung übernimmt Assistent Harry Gämperle interimistisch. Ohne grossen Erfolg: YB scheidet auch gegen Karabach aus. «Eine sehr starke Mannschaft aus Aserbaidschan», sagt Forte und lächelt dabei genüsslich.
Das Verhältnis zwischen dem Bickel-Clan und Forte war seit längerem nicht mehr unbelastet. Forte schildert: «Der Trainer muss der starke Mann sein. Es ist nicht normal, dass der Sportchef mehr mit dem Assistenten spricht als mit dem Cheftrainer. Ich gehe jedenfalls nie mehr zu einem Verein, ohne meinen Assistenten selber zu bestimmen.»
Ein erstes Angebot aus Tunesien hat der arbeitslose Trainer bereits abgelehnt. Der gebürtige Italiener blickt in Richtung Heimat: «Die Serie B ist interessant.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |