Geheim-Verhandlungen in Göteborg und Zürich
Steigt dieser Inder bei GC ein?

Der Inder Prashant Agarwal (37) holte schon Roberto Carlos, unterhält gute Kontakte zu Real-Boss Perez und ist in Hollywood tätig. Investiert er bald in GC? Gespräche fanden schon statt.
Publiziert: 15.08.2018 um 00:58 Uhr
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Aktualisiert: 26.11.2018 um 14:36 Uhr
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Erich Vogel (l.) führt mit Prashant Agarwal Gespräche über eine mögliche Übernahme der Hoppers.
Andreas Böni und Max Kern

Ein junger Mann, stets lächelt er in die Kamera, immer umringt von Topstars aus dem Fussballbusiness. Wer den Twitter-Account von Prashant Agarwal (37) studiert, stellt fest: Der Inder ist ein Riesen-Fussballfan und kriegt sie alle aufs Bild: ob Lionel Messi, Sir Alex Ferguson, Luis Figo, Andrej Schewtschenko oder Paolo Maldini.

Und am 5. April stellt er ein ganz besonderes Foto online: eines mit Erich Vogel (79). Er lobt die Schönheit Zürichs und schreibt: «Kein Wunder hat die Fifa hier ihren Hauptsitz.»

BLICK erfuhr: Dieser junge Inder, dieser verrückte Fussballfan, führt mit den Grass­hoppers Gespräche über einen Einstieg als neuer Investor. Präsident Stephan Anliker, sein damaliger Stellvertreter Roland Klein und Erich Vogel reisten schon vor Monaten nach Göteborg, um ihn zu treffen. Nun kam Agarwal im Frühling nach Zürich, um sich weiter über eine Zusammenarbeit auszutauschen.

GC-Legende Gren vermittelte

Warum sucht Erich Vogel trotz des Zerwürfnisses mit Anliker («Er hätte längst zurücktreten sollen») weiter Sponsoren? Vogel sagt zu BLICK: «Ich habe vor zwei Jahren das Mandat von GC bekommen. Und ja, mit Pra­shant Agarwal gab es wie mit anderen möglichen Investoren Gespräche.» Auch GC bestätigt gegenüber BLICK die Treffen.

Mats Gren stellte den Kontakt her.
Foto: TOTO MARTI

Der Kontakt wurde dabei von Göteborg-Sportchef und GC-Legende Mats Gren hergestellt. Der Inder führt auch mit IFK Göteborg Gespräche über einen Einstieg beim schwedischen Verein.

Hollywood und Roberto Carlos

Wer ist dieser Mann? Agarwal wurde in Indien geboren, arbeitet in London und Bangalore, wohnt in Göteborg. Ist auch im Filmbusiness in Hollywood tätig.

Arunava Chaudhuri, ein indischer Fussballexperte und Medienspezialist, kennt Agarwal seit vielen Jahren. Er sagt zu BLICK: «Ein spannender Charakter, er geht zum Beispiel bei Real Madrids Präsident Florentino Perez ein und aus. Er hat Kontakte im Fussball, machte mal einen Deal zwischen FC Pune City und dem AC Florenz und war Präsident von Delhi Dynamos. Dort holte er zum Beispiel Roberto Carlos als Trainer über seinen Real-Kontakt.» 2017 verliess er den Klub.

Agarwal holte Roberto Carlos als Trainer in die indische Hauptstadt.
Foto: Twitter

Chaudhuri weiter: «Er ist ein Macher. Die Familie ist reich, das weiss man in Indien. Die Firmenverflechtungen kennt man allerdings nicht genau.»

Erich Vogel spricht von einer börsenkotierten Firma in London. Es sei aber auch klar, dass «die Gespräche im Moment auf Eis liegen. Bis nach der Stadion-Abstimmung im Herbst wird nichts passieren. Auch mit den Aktien von Heinz Spross wird bis dahin nichts passieren.»

Verzweifelte Suche nach Geldgebern

Nach wie vor gibt es rund um die Besitzverhältnisse eine Pattsituation bei GC. Stephan Anliker, Auto-Unternehmer Peter Stüber und Garten­bauer Heinz Spross besitzen je 30 Prozent der Aktien, den Rest halten mehrere Einzelpersonen. Spross kündigte an, seinen Anteil verkaufen zu wollen, lehnte aber ein Angebot von Anliker und Stüber ab.

30 Prozent der Aktien liegen immer noch bei Heinz Spross.
Foto: TOTO MARTI

So sehr Anliker Spross loswerden will, so klar ist die Absicht der Vogel-Seite, dass ein neuer starker Investor den aktuellen GC-Präsidenten ersetzen soll.

So suchen Anliker (er denkt an eine Zusammenarbeit mit Southampton und Ralph Krueger) und Vogel verzweifelt Investoren. Es ist anzunehmen, dass Agarwal nach dem Bruch zwischen Anliker und Vogel auf der Seite des Zweitgenannten stehen würde.

Doch noch viel entscheidender ist für die GC-Zukunft etwas anderes: nämlich, dass das Stimmvolk im November Ja zum neuen Stadion ab 2021/22 sagt.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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