Ein junger Mann, stets lächelt er in die Kamera, immer umringt von Topstars aus dem Fussballbusiness. Wer den Twitter-Account von Prashant Agarwal (37) studiert, stellt fest: Der Inder ist ein Riesen-Fussballfan und kriegt sie alle aufs Bild: ob Lionel Messi, Sir Alex Ferguson, Luis Figo, Andrej Schewtschenko oder Paolo Maldini.
Und am 5. April stellt er ein ganz besonderes Foto online: eines mit Erich Vogel (79). Er lobt die Schönheit Zürichs und schreibt: «Kein Wunder hat die Fifa hier ihren Hauptsitz.»
BLICK erfuhr: Dieser junge Inder, dieser verrückte Fussballfan, führt mit den Grasshoppers Gespräche über einen Einstieg als neuer Investor. Präsident Stephan Anliker, sein damaliger Stellvertreter Roland Klein und Erich Vogel reisten schon vor Monaten nach Göteborg, um ihn zu treffen. Nun kam Agarwal im Frühling nach Zürich, um sich weiter über eine Zusammenarbeit auszutauschen.
GC-Legende Gren vermittelte
Warum sucht Erich Vogel trotz des Zerwürfnisses mit Anliker («Er hätte längst zurücktreten sollen») weiter Sponsoren? Vogel sagt zu BLICK: «Ich habe vor zwei Jahren das Mandat von GC bekommen. Und ja, mit Prashant Agarwal gab es wie mit anderen möglichen Investoren Gespräche.» Auch GC bestätigt gegenüber BLICK die Treffen.
Der Kontakt wurde dabei von Göteborg-Sportchef und GC-Legende Mats Gren hergestellt. Der Inder führt auch mit IFK Göteborg Gespräche über einen Einstieg beim schwedischen Verein.
Hollywood und Roberto Carlos
Wer ist dieser Mann? Agarwal wurde in Indien geboren, arbeitet in London und Bangalore, wohnt in Göteborg. Ist auch im Filmbusiness in Hollywood tätig.
Arunava Chaudhuri, ein indischer Fussballexperte und Medienspezialist, kennt Agarwal seit vielen Jahren. Er sagt zu BLICK: «Ein spannender Charakter, er geht zum Beispiel bei Real Madrids Präsident Florentino Perez ein und aus. Er hat Kontakte im Fussball, machte mal einen Deal zwischen FC Pune City und dem AC Florenz und war Präsident von Delhi Dynamos. Dort holte er zum Beispiel Roberto Carlos als Trainer über seinen Real-Kontakt.» 2017 verliess er den Klub.
Chaudhuri weiter: «Er ist ein Macher. Die Familie ist reich, das weiss man in Indien. Die Firmenverflechtungen kennt man allerdings nicht genau.»
Erich Vogel spricht von einer börsenkotierten Firma in London. Es sei aber auch klar, dass «die Gespräche im Moment auf Eis liegen. Bis nach der Stadion-Abstimmung im Herbst wird nichts passieren. Auch mit den Aktien von Heinz Spross wird bis dahin nichts passieren.»
Verzweifelte Suche nach Geldgebern
Nach wie vor gibt es rund um die Besitzverhältnisse eine Pattsituation bei GC. Stephan Anliker, Auto-Unternehmer Peter Stüber und Gartenbauer Heinz Spross besitzen je 30 Prozent der Aktien, den Rest halten mehrere Einzelpersonen. Spross kündigte an, seinen Anteil verkaufen zu wollen, lehnte aber ein Angebot von Anliker und Stüber ab.
So sehr Anliker Spross loswerden will, so klar ist die Absicht der Vogel-Seite, dass ein neuer starker Investor den aktuellen GC-Präsidenten ersetzen soll.
So suchen Anliker (er denkt an eine Zusammenarbeit mit Southampton und Ralph Krueger) und Vogel verzweifelt Investoren. Es ist anzunehmen, dass Agarwal nach dem Bruch zwischen Anliker und Vogel auf der Seite des Zweitgenannten stehen würde.
Doch noch viel entscheidender ist für die GC-Zukunft etwas anderes: nämlich, dass das Stimmvolk im November Ja zum neuen Stadion ab 2021/22 sagt.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |