Einer läuft bei heftigem Schneefall, minus zwei Grad und ultrarutschigem Terrain im Letzigrund heiss: Es ist GC-Eigengewächs Felipe de Carvalho Ferreira, der am Freitag 20 Jahre alt geworden ist.
Nach einer von allen Akteuren dürftigen ersten Hälfte kommt der Stürmer in der 46. Minute für den harmlosen Theo Corbeanu ins Spiel. Chancen resultierten bis hierhin nur durch Zufallsprodukte. Befreiungsschläge wurden zu Vorlagen. Bogenlampen und Ausrutscher bestimmten die Partie, kaum ein Spieler konnte den Ball wirklich kontrollieren.
Zwei Tore in fünf Minuten
Bei Superjoker de Carvalho siehts dann anders aus. 19 Sekunden nach Wiederanpfiff chipt er den Ball gefühlvoll über Lausanne-Verteidiger Noë Dussenne und schiebt technisch fein mit dem linken Fuss in die entfernte Ecke ein. 1:0. Der Stadionspeaker im Letzigrund hat nicht mal die Zeit gehabt, um de Carvalhos Einwechslung bekanntzugeben, so schnell traf er nach seiner Einwechslung.
Vier Minuten später doppelt der 20-Jährige mit dem rechten Fuss schon zum 2:0 für GC nach. Der Torschütze, der jetzt bei drei Saisontoren steht: «Ich kann es irgendwie nicht realisieren, es waren so viele Emotionen auf einmal. Ich muss erst noch beide Tore anschauen, dann kann ich sie genauer einordnen. Die Punkte sind das Wichtigste.»
Was den GC-Sieg gegen das formstarke Lausanne – das seit sechs Spielen ungeschlagen war – fast schon kitschig macht: Auch Goalie Justin Hammel ist ein Geburtstagskind (wurde am Samstag 23). Und auch Hammel ist ein Matchwinner. Er hält gegen Sene mit einer starken Parade in der 81. Minute einen Elfmeter und verhindert damit den Ehrentreffer von Lausanne. Zum zweiten Mal in dieser Saison hält er die Null fest.
Party? «Haben bald wieder ein 6-Punkte-Spiel»
Stösst der Goalie jetzt mit de Carvalho auf deren Geburtstag und die drei Punkte an? Hammel lacht: «Ich bin nicht so der Party-Typ, ich gehe mit meiner Familie und meiner Freundin in Ruhe essen und geniesse den Abend. Wir haben ja auch bald wieder Training und nächste Woche gegen Basel schon wieder ein 6-Punkte-Spiel.»
Bitter ist aus GC-Sicht am Samstagabend nur eines: Super-Joker de Carvalho muss in der 84. Minute angeschlagen wieder ausgewechselt werden. Zu diesem Zeitpunkt ist das Spiel längstens entschieden, 4:0 stehts. Am Ende sogar 5:0. De Carvalho schmunzelnd: «Ich spüre den Schmerz nach den beiden Toren gar nicht richtig.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 17 | 9 | 31 | |
2 | FC Basel | 17 | 22 | 30 | |
3 | Servette FC | 17 | 3 | 29 | |
4 | FC Lausanne-Sport | 17 | 6 | 27 | |
5 | FC Zürich | 17 | 1 | 27 | |
6 | FC Luzern | 17 | 2 | 26 | |
7 | FC Sion | 17 | 3 | 23 | |
8 | FC St. Gallen | 17 | 4 | 22 | |
9 | BSC Young Boys | 17 | -5 | 20 | |
10 | Yverdon Sport FC | 17 | -11 | 17 | |
11 | FC Winterthur | 17 | -23 | 13 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 17 | -11 | 12 |