Hat GC sein Ausbildungs-Konzept über Bord geworfen? Setzt man im Millionen verschlingenden GC-Campus in Niederhasli ZH nicht mehr auf die Jugend? Sind die Betten in der sogenannten «Home base» auf dem Campus bald leer?
Perego, als einer von drei übrig gebliebenen Verwaltungsräten (neben Boss Anliker und Voléro-Präsident Jacobi) für den Kompetenzbereich Sport verantwortlich, hat die klare Marschroute vorgegeben: Möglichst viele Eigengewächse einsetzen! GC-Junioren aufbauen, die später ins Ausland verkauft werden können. Damit das alljährliche strukturelle Defizit von 8 Mio. Fr. gestopft werden kann.
Wie damals, als Zuber, Hajrovic, Abrashi, Toko und Co. gemeinsam spielten und später für teures Geld ins Ausland verkauft wurden.
Ein Blick auf die Aufstellungen der beiden ersten Spiele wirft Fragen auf.
Im Startspiel gegen den FCZ (0:2) stand kein ehemaliger GC-Junior in der Startaufstellung. Nur für die letzten 9 Minuten kam mit Nedim Bajrami (Jahrgang 1999) wenigstens noch einer aus dem eigenen Nachwuchs zum Einsatz.
Gegen YB steht für den angeschlagenen Mittelstürmer Djuricin mit Albion Avdijaj immerhin ein Mann mit GC-Vergangenheit im Team. Er wechselte von der U16 zu Hoffenheim.
Mit Charles Pickel (20) und Numa Lavanchy (23) sind zwar zwei junge Schweizer in der Startelf. Nur: Pickel musste von Basel gekauft werden, Lavanchy kam von Lausanne.
Und, verrückt: Beim 0:4 gegen YB stehen am Samstag in den letzten Minuten 10 (!) Ausländer auf dem Feld.
Setzt man bei GC nicht mehr auf die Jungen, wie von Verwaltungsrat Perego ultimativ verlangt? Perego lässt seinen neuen Sportchef Mathias Walther reden. Der sagt: «Mit meiner Verpflichtung hat der Verwaltungsrat ein Zeichen gesetzt, dass er weiter auf die Jungen bauen will. Eine Einsicht aus der letzten Saison ist aber, dass viele Junge zuletzt zu früh ins kalte Wasser geworfen wurden. Wir werden die Jungen sachte einbauen, wenn sie soweit sind.»
Walther war es, der als Trainer und Sportlicher Leiter beim FC Winterthur die Talente Remo Freuler, Amir Abrashi, Moritz Bauer, Innocent Emeghara und Ermir Lenjani förderte, sie danach als Ausbildungschef von GC nach Niederhasli holte. Alle fünf landeten via GC im Ausland.
Jetzt musste Jan Bamert (19), den man dereinst für mindestens 3 Mio. Fr. verkaufen wollte, zu Mit-Konkurrent Sion abgegeben werden, da der Verteidiger unter Tami-Nachfolger Carlos Bernegger nicht mehr gesetzt war. Sions Boss Constantin wird kaum mehr als 1 Mio. gezahlt haben. Macht unter dem Strich für GC: 2 Millionen futsch.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 16 | 22 | 29 | |
2 | FC Lugano | 16 | 6 | 28 | |
3 | Servette FC | 16 | 3 | 28 | |
4 | FC Zürich | 16 | 4 | 27 | |
5 | FC Luzern | 16 | 5 | 26 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 16 | 3 | 24 | |
7 | FC St. Gallen | 16 | 4 | 21 | |
8 | FC Sion | 16 | 1 | 20 | |
9 | BSC Young Boys | 16 | -3 | 20 | |
10 | Yverdon Sport FC | 16 | -11 | 16 | |
11 | FC Winterthur | 16 | -23 | 12 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 16 | -11 | 11 |