Der Rahmen passt irgendwie nicht zum 7. Tabellenplatz des 27-fachen Meisters GC. Im getäferten Klub-Lokal «Heugümper» hängt ein Schwarz-Weiss-Bild von Stéphane Chapuisat. Es zeigt den heutigen YB-Chef-Scout strahlend mit dem Meisterpokal in den Händen.
Das Bild hängt schon 13 Jahre dort. Darüber steht auf einem Wandbrett eine Kopie des goldenen Kübels, den GC letztmals 2003 (nach einem Sieg gegen YB....) holte. Und an einem Tisch erklären GC-CEO Manuel Huber (29) und Verwaltungsrat Georges Perego nach den beiden deftigen Schlappen gegen YB (0:4 in der Meisterschaft, 0:5 im Cup) die aktuelle Krise.
Huber ohne Umschweife: «Wir wissen, wo wir stehen, das zeigt die Tabelle, die Wahrheit liegt auf dem Feld. Die jüngsten Ergebnisse und die Spielweise sind absolut nicht zufriedenstellend. Ich spreche von den Resultaten und auch von den Leistungen jedes Einzelnen. Das ganze Team, das Umfeld, der Trainer, der Staff, alle sind momentan nicht zufrieden.»
Eine Diskussion um Person von Trainer Pierluigi Tami lässt Huber gar nicht erst aufkommen: «Wir wollen besseren Fussball spielen, und ich bin sicher, dass dies mit unserem Cheftrainer möglich ist.»
Verwaltungsrat Perego (67) sagt: «Unser Trainer ist nicht mit den gleichen Voraussetzungen angetreten wie wir.»
Tami startete bei GC im Januar 2015, ihn holte der damalige Sportchef Axel Thoma vom SFV. Huber und Perego wurden nach der Entlassung von Thoma Mitte Mai in Niederhasli installiert.
Perego: «Unser Trainer hat den Start in die letzte Saison sehr positiv erlebt.» Unter Tami stürmte GC mit der Tormaschine Dabbur, Ravet, Tarashaj und Caio vor der Winterpause auf Rang 2. Perego: «Wir haben Tami dann die Illusionen genommen mit unserem Handeln. Dass er danach jammert, ist nachvollziehbar.»
In der Winterpause wurde Ravet an YB verkauft, in diesem Sommer musste GC aus finanziellen Gründen auch Dabbur und Tarashaj abgeben.
Perego: «Jetzt hat Tami einen Switch gemacht. Jetzt sagt er, er wolle diese Situation packen, es sei eine Riesen-Herausforderung für ihn.»
BLICK listet heute die Transfer-Flops von GC auf (Barthe, Antonov, Andersen, Music, Munsy, Tabakovic, Hunziker).
Huber: «Von fünf Transfers floppt einer, einer sticht sofort. Und drei haben das Potential, um in die eine oder andere Richtung zu kommen. Unser jetziges Kader hat das Potential noch nicht ausgenützt.» Das Prinzip Hoffnung regiert noch.
Postet GC in der Winterpause einen neuen Abwehrchef? Perego: «Eher Nein.» Heisst: Erst wenn der im Sommer letzten Jahres als Abwehrchef verpflichtete Franzose Alexandre Barthe, den Tami in die U21 abgeschoben hat, von der Lohnliste weg ist, kann GC wieder an einen Transfer denken.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |