Wird in Basel über den grössten Spieler der FCB-Geschichte diskutiert, fallen in der Regel die Namen von Karli Odermatt (81) oder Seppe Hügi (1930– 1995). Dabei hat auch Marco Streller (42) durchaus Argumente auf seiner Seite. Acht Meistertitel, drei Cupsiege und zahlreiche europäische Nächte hat «Pipi» mit seinem FCB erlebt. Und sich nicht zuletzt mit seinen Toren gegen Manchester United und Chelsea in die Herzen der FCB-Fans geschossen.
Doch nach einer glorreichen Spielerkarriere mit 325 Spielen und 144 Toren für Rotblau droht sich das Verhältnis zwischen Streller und seinem Herzensklub zu einer On-off-Beziehung zu entwickeln. Zum zweiten Mal innert fünf Jahren verlässt der Baselbieter die FCB-Geschäftstelle.
Rückkehr als Klub-Ambassador
2019 geht Streller mit einem Knall, als er seinen Sportchef-Job nach einem verlorenen Machtkampf hinschmeisst. Dieses Mal erfolgt der Abgang schon fast durch die Hintertür. Er wolle sich in Zukunft noch mehr auf andere Projekte konzentrieren, wird Streller in einer nicht mehr als ein paar Zeilen umfassenden Mitteilung auf der FCB-Website zitiert.
Dabei ist es erst zweieinhalb Jahre her, dass der Ex-Sportchef unter der neuen FCB-Führung um David Degen (41) zu seinem Herzensklub zurückgekehrt ist. Streller werde «verschiedene Aufgaben im Bereich Business Development und als Klub-Ambassador übernehmen», teilen die Basler damals mit. Zudem sitzt Streller seit vergangenem Herbst in der neu geschaffenen siebenköpfigen Sportkommission.
Padelhalle statt FCB-Geschäftsstelle
Zuvor ist Streller vor allem als Botschafter unterwegs und regelmässig an Sponsorenterminen anzutreffen. Ausserdem ist er federführend in der Kampagne «Uswärts Dehei», in der die Basler im vergangenen Herbst drei Freundschaftsspiele gegen die regionalen Dorfvereine Bubendorf, Wallbach-Zeiningen und Breitenbach bestreiten.
Öffentlich in Erscheinung tritt Streller aber meist nicht als FCB-Vertreter, sondern als Champions-League-Experte für Blue. Zudem hat er im vergangenen Sommer gemeinsam mit einem Jugendfreund in Münchenstein eine eigene Padel-Tennis-Halle eröffnet. Inzwischen betreibt «Padelwerk» fünf Standorte in der Nordwestschweiz. Neben seinem Blue-Engagement will sich Streller ab Sommer noch intensiver um sein Padel-Unternehmen kümmern.
Machtkampf gegen Koller verloren
Damit endet Strellers zweites Engagement in der Basler Führungsetage mit deutlich weniger Nebengeräuschen als sein erstes: Im Juni 2019 räumte er nach einem monatelangen Machtkampf mit Marcel Koller (63) seinen Sportchef-Posten.
Streller wollte den damaligen FCB-Trainer entlassen und verhandelte bereits mit dem FC Aarau um Nachfolger Patrick Rahmen (54). Weil FCB-Boss Bernhard Burgener (67) aber umschwenkte, blieb Koller am Ende doch im Amt. Streller zog die Konsequenzen und trat zurück.
Fünf Jahre später verlässt er nun seinen FCB erneut. Und es bleibt der Eindruck, dass es zwischen Streller und seinem Herzensklub einfach nicht mehr richtig klappen will – trotz Legendenstatus.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |