Marvin Spielmann überrascht die ganze Fussball-Schweiz. In den letzten drei Spielen trifft der 21-jährige Flügelspieler gleich fünfmal. Doppelpack gegen YB (4:0) und Lausanne (5:2). Ehrentor beim 1:4 in Lugano. «Tore schiessen fühlt sich gut an. Ich will nicht aufhören damit!», sagt Spielmann und lacht.
Er, der schon in der Challenge League bei Aarau und Wil sein Glück versuchte, blüht erst in der Super League so richtig auf. Spielmann: «Bei Aarau und Wil ist es für mich nicht ideal gelaufen. Ich bin oft auf der Bank gesessen. Ich brauche ein ruhiges Umfeld, Thun ist perfekt für mich. Endlich habe ich meine Chance erhalten!» Nutzt er diese weiter so konsequent, überholt er noch Torschützenleader Ricky van Wolfswinkel. «Ich richte mich nicht nach ihm», sagt er cool.
Seine Schnelligkeit, seine Ballfertigkeit – überdurchschnittlich. «Marvin hat was Brasilianisches», sagte sein ehemaliger Aarau-Trainer Livio Bordoli. «Brasilianer» aus dem Mittelland, nennt ihn die «NZZ». Spielmann, der in Olten aufgewachsen ist, sagt: «Ich bin Schweizer. Und ich bin auch Kongolese, einfach ohne Pass.»
Seine Mutter kam mit 20 aus der Demokratischen Republik Kongo in die Schweiz. «Ich habe viel Afrikanisches in mir. Vor allem meinen Musikgeschmack», sagt er. Um seine Verwandten zu besuchen, muss er nicht in den Kongo fliegen. «Sie sind ja quasi auf der ganzen Welt verteilt.»
Spielmann ist der Senkrechtstarter der Saison. Dies hat ihm ein Aufgebot für die U21-Nati eingebracht.
Lubamba und Nkufo als Pioniere
Aber er ist nicht der einzige Schweizer Nati-Spieler mit kongolesischen Wurzeln. Im U21-Kader steht auch YB-Spieler Jordan Lotomba (18). Gladbach-Shootingstar Denis Zakaria (20) ist A-Nati-Spieler. Auch YB-Aussenverteidiger Kevin Mbabu (22) spielte in den U-Auswahlen.
Dass so viele Fussballer mit kongolesischen Wurzeln den Sprung zum Profi schaffen, ist erstaunlich. Laut Bundesamt für Statistik leben in der Schweiz nur knapp 6000 Menschen mit Wurzeln im Kongo. Die ersten Schweiz-Kongolesen, die das Schweizerkreuz auf der Brust trugen, waren Badile Lubamba und Blaise Nkufo. Beide flüchteten Anfang der 80er-Jahre im Kindesalter vor Mobutu Sese Seko, einem der blutrünstigsten Diktatoren Afrikas.
Verfolgen Sie die Partie Luzern – Thun heute ab 16 Uhr live auf BLICK!
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |