FCZ-Segen, FCB-Fluch
Wieder die 93. Minute!

Seine Rückkehr in den Letzigrund hat sich Urs Fischer anders vorgestellt. «Eine gefühlte Niederlage», so der FCB-Trainer.
Publiziert: 04.10.2015 um 19:32 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 19:09 Uhr
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Franck Etoundi (l.) springt höher als Walter Samuel.
Foto: Keystone
Von Stefan Kreis

Der Mann wirkt genervt, reagiert gereizt. Als die Frage kommt, ob sein FCB zuletzt ein bisschen an Schwung verloren habe, setzt Coach Urs Fischer zu einem Monolog an und zählt auf, was seine Mannschaft in dieser Saison schon alles erreicht habe. Tabellenführer mit sieben Punkten Vorsprung, verlustpunktlos in der Europa League, im Cup weiter.

«Zudem haben wir meistens Spektakel geboten.»

«Auch heute haben die Zuschauer wieder vier Tore zu sehen bekommen», sagt Fischer nach dem 2:2 gegen seinen Ex-Verein. Grundsätzlich sei ihm die Stimmung zu negativ.

Offenbar hallen ihm noch immer die Pfiffe der FCB-Fans vom Donnerstag in den Ohren. Trotz 2:0-Sieg gegen Lech Posen war das verwöhnte Publikum nicht zufrieden.

Oder hängt Fischers gereizte Stimmung damit zusammen, dass seine Mannschaft gegen den FCZ kurz vor Schluss den sicher geglaubten Sieg aus den Händen gibt?

Gut möglich, schliesslich habe man den FCZ quasi zum Ausgleich eingeladen, so Fischer: «Das 2:2 fühlt sich wie eine Niederlage an, wenn man es nicht fertigbringt, das Resultat über die Ziellinie zu bringen.» Man sei nicht clever genug gewesen.

«Statt den Ball an der gegnerischen Cornerfahne zu halten, haben wir das dritte Tor gesucht!»

Stattdessen fällt auf der gegenüberliegenden Seite der Ausgleich, der eingewechselte Armando Sadiku grätscht eine scharfe Hereingabe von Kevin Bua über die Torlinie.

Erinnerungen an das legendäre Meisterschaftsfinale von 2006 werden wach. Auch damals, als Iulian Filipescu den FCZ zum Meister macht, kommt die Flanke von der rechten Seite, auch damals läuft die 93. Minute. Neun Jahre später erliegt der FCB erneut dem Fluch.

Die Südkurve zeigt Respekt für den verlorenen Sohn

Damals war Fischer noch Nachwuchstrainer beim FC Zürich, am Sonntag kehrte er erstmals als Trainer des Erzrivalen an seine alte Wirkungsstätte zurück.

Pfiffe gibts für den verlorenen Sohn keine, zu gross ist der Respekt der Südkurve vor ihrem langjährigen Captain. Auch das Wiedersehen mit dem FCZ-Boss ist von Anerkennung geprägt. Fischer und Ancillo Canepa schütteln sich vor Anpfiff die Hand. Und teilen am Ende freundschaftlich die Punkte.

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Mannschaft
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FC Lugano
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18
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31
2
FC Basel
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18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
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18
9
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4
FC Luzern
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18
3
29
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Servette FC
Servette FC
18
2
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FC Zürich
FC Zürich
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27
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FC Sion
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18
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FC St. Gallen
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18
6
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BSC Young Boys
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Yverdon Sport FC
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17
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18
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