Fast die Hälfte seines Lebens ist die FCZ-Garderobe in der Allmend Brunau Marco Schönbächlers zweites Zuhause. 14 Jahre spielte der Flügelstürmer für die 1. Mannschaft, 19 Jahre insgesamt war er im Klub. Nun ist Schluss.
Als ihm FCZ-Sportchef Marinko Jurendic vor drei Wochen mitteilte, dass man künftig ohne ihn plane, war Schönbi, wie ihn alle nennen, vor den Kopf gestossen. «Es war ein Schock. Nach dem letzten Gespräch vor Saisonschluss bin ich davon ausgegangen, dass mein Vertrag verlängert würde. Eigentlich wollte ich ja meine Karriere beim FCZ beenden. Das ganze Fussballerleben bei einem Klub, das wäre schon sehr speziell gewesen. Aber es wollte nicht sein.»
Während der ersten beiden Tage habe er schon gelitten, gesteht er. «Ich war enttäuscht, traurig. Es war wirklich schwierig, den Entscheid nachzuvollziehen.» Er habe so viele Mitteilungen von Bekannten, Teamkollegen und vor allem von Fans bekommen, dass es ihm schwergefallen sei, alle zu beantworten. «Einerseits war es schön, diese Wertschätzung zu spüren, andererseits machten es all die Reaktionen nicht einfacher für mich.»
Tage später wurde es dann nochmals schwierig. Schönbächler räumte seinen Spind in der Kabine. «Als ich in meinem Schrank all die alten Fotos gesehen habe, ist es doch nochmals emotional geworden.» Dabei sagte er all seinen Mitspielern Tschüss. Ein ganz neues Gefühl.
Schönbis Zukunft ist noch ungewiss
Schönbächler hat in seiner FCZ-Karriere so viele Mitspieler verabschiedet, jetzt ist er es, der weiterzieht. Wohin die Reise geht, ist noch offen. «Ich will unbedingt noch weiterspielen. Ob das in der Schweiz oder im Ausland sein wird, werden wir sehen.»
Mittlerweile hat er sich mit seinem FCZ-Ende abgefunden. Schmutzige Wäsche waschen ist nicht sein Ding. «Die sportliche Führung hat entschieden, dass man einen Umbruch will. Das muss ich akzeptieren.»
Verstehen muss er es drei Wochen später aber nicht. Auf die Frage, ob er als Sportchef mit Schönbi verlängert hätte, sagt er: «Ja. Auch wenn die letzte Saison nicht meine beste war, habe ich trotzdem sieben Skorerpunkte auf dem Konto. Darunter waren auch zwei sehr wichtige Tore. In jedem Klub gibts Spieler, die auch neben dem Platz eine besondere Rolle innehaben. Als Aushängeschilder und Identifikationsfiguren für die Fans. Ich denke, dass ich beim FCZ so einer war.»
Schönbis Top-Liste nach 14 Jahren FCZ-Kabine
Mein bester Mitspieler
«Raffael. Ich war damals ganz jung in die Mannschaft gekommen. Er war zwar neben dem Platz sehr ruhig, aber auf dem Platz unglaublich gut. Und natürlich auch Yassine Chikhaoui. Kurz: ein Genie am Ball.»
Mein stillster Mitspieler
«Levan Kharabadze. Er hat eigentlich in seinen eineinhalb Jahren beim FCZ nie etwas gesagt.»
Mein verrücktester Mitspieler
«Diesen Titel dürfen sich auch wieder zwei teilen. Adrian Winter, der immer zu Scherzen aufgelegt war, und der Franzose Eric Hassli. Zwei Meter gross, rund 100 Kilo schwer und im Kopf wie ein kleines Kind.»
Mein eitelster Mitspieler
«Diese Auszeichnung gehört Benjamin Kololli. Seit er längere Haare hat, braucht er sehr lange …»
Mein stärkster Mitspieler
«Das war wahrscheinlich Aussenverteidiger Daniel Stucki, der heute Polizist in Basel ist. Lucien Favre hat ihm damals ein Kraftraum-Verbot erteilt, weil er zu viele Muskeln hatte.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |