Seit Assan Ceesay (28) im August 2018 für knapp zwei Millionen Franken von Lugano verpflichtet wurde, stürmte der Gambier – bis auf die halbe Saison, in der er zu Osnabrück ausgeliehen wurde – eigentlich in jedem FCZ-Spiel. Nicht weil er überzeugte, sondern eher mangels Alternativen. Seine Quote war mager: Letzte Saison 2 Tore und 2 Assists in 32 Super-League-Partien.
Der Schlaks ist ein Chancentod. Beim FCZ glaubt keiner mehr an ihn. Nur er selbst. «Ich habe das Selbstvertrauen nie verloren. Ohne hätte ich nicht ins Training kommen müssen. Dann hätte ich auch in meiner Heimat bleiben können», sagt Ceesay. Den Bettel hinschmeissen habe er nie gewollt, so Ceesay. «Aufgeben ist einfach. Ich wollte mich durchbeissen, arbeiten. So ist Fussball. Manchmal läufts gut, manchmal nicht. Und wenns nicht läuft, muss man versuchen, ruhig zu bleiben und immer weiterzuarbeiten. Das habe ich getan. Es war keine einfache Zeit. Aber ich wusste immer, dass es sich schnell ändern kann.»
«Als die Fans meinen Namen riefen, war ich glücklich»
Sein Eifer zahlt sich aus. Diese Saison ist er plötzlich stark. Sackstark. Nach vier Partien hat er bereits 3 Tore und 2 Assists auf seinem Konto. Ceesay und der FCZ stehen verlustpunktlos an der Ligaspitze. Am Samstag ist er der Matchwinner im Zürcher Derby.
Die Südkurve lässt ihn hochleben. «Als die Fans meinen Namen riefen, war ich sehr glücklich. Das anschliessende Feiern vor der Südkurve war richtig emotional. Wir haben es alle zusammen genossen. Dieses Derby war für uns und vor allem für die Fans sehr wichtig. Ich war glücklich, dass wir ihnen diesen Sieg schenken konnten.»
Vom «Stolperi» zum Fan-Liebling quasi über Nacht. «Jetzt ist es passiert. Es sind endlich die richtigen Momente zur richtigen Zeit gekommen», sagt der gambische Nationalstürmer und lacht.
Ceesay lobt die neuen Inputs von Trainer Breitenreiter
Es gibt aber auch noch andere Gründe für seinen Höhenflug. «Wie wir als Team auftreten und auch die neuen Inputs des Trainerstabs», sagt Ceesay. Und was hat sich unter Trainer André Breitenreiter geändert? «Da sind viele Sachen, die nun etwas anders sind. Er hat unter anderem die Taktik geändert, zudem haben wir auch im mentalen Bereich gearbeitet.» Und gebe es unter dem Deutschen nun viel mehr Abschlusstrainings für die Offensive.
Superschnell war Ceesay schon immer. Nun ist er plötzlich auch noch effizient. Was liegt mit dem FCZ nach diesem Superstart diese Saison drin? «Es sind erst vier Spiele gespielt. Wir alle zusammen müssen fokussiert bleiben. Ich will so weitermachen, mich stets verbessern und immer alles geben. Ich bin zurzeit richtig glücklich hier.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |