Was – für – ein – Startfeuerwerk! Stehen sich hier wirklich zwei Titelanwärter gegenüber? Die ersten 20, 30 Minuten sind reiner Einbahnfussball. Zürich spielt Basel richtiggehend an die Wand.
Es ist ein Spitzenspiel, bei dem nur eine Mannschaft Spitze ist: Leader Zürich. Das Heimteam powert so sehr, dass es schon nach sieben Minuten 1:0 steht und nach 16 Minuten 2:0. Basel mit seinem neuen Interimstrainer Guillermo Abascal ist geschockt.
Diese Startphase macht aus dem Letzigrund ein Tollhaus. 21'185 Fans sind gekommen – volles Haus, die ganze zur Verfügung stehende Stadionkapazität ist ausgeschöpft. Pure Euphorie.
Rot-Blau wird überrollt
Wie von den meisten Fans im Stadion erhofft, bringt Zürich den durch das Startfeuerwerk herausgeschossenen Vorsprung ins Ziel. Auch wenn der FCB aus dem Nichts das 1:2 noch vor der Pause und kurz vor Schluss erneut auf 2:3 herankommt.
Doch Nikola Boranijasevic macht in der Nachspielzeit mit dem 4:2 den Deckel drauf. Sogar die Ersatzspieler und Ausgewechselten sprinten zum Jubeln auf den Platz, obwohl die Partie noch gar nicht beendet ist.
Das ist sie kurz darauf. Zürich besiegt erstmals diese Saison Verfolger FCB. Der FCZ-Meisterexpress überrollt Rot-Blau. «Wir sind überglücklich und hoffen, dass die Leute so zahlreich wiederkommen», sagt Trainer André Breitenreiter.
«Wir haben nie etwas verboten»
Die Zürcher sind voll auf Kurs Richtung Titel Nummer 13. Doch sie bleiben auch nach dem Spitzenspiel stille Geniesser und bleiben sich treu, weiterhin den Titel nicht als klares Ziel auszurufen. Auf die SonntagsBlick-Story angesprochen, dass das M-Wort auf dem Index steht, sagt zwar Breitenreiter bei Blue: «Keiner wehrt sich dagegen, das Meisterschafts-Wort in den Mund zu nehmen!»
Auf Nachfrage an der Pressekonferenz sagt der Erfolgscoach dann dazu: «Wir haben nie etwas verboten zu sagen. Keiner bei uns wehrt sich gegen den Erfolg. Wir haben heute gegen einen Konkurrenten einen tollen Sieg vor einer tollen Kulisse gefeiert. Aber die Realität ist einfach so, dass der Weg noch sehr lange ist und noch viel Arbeit notwendig ist.»
Doch noch keine klare Titelansage
Aber eben. Eine klare Titelansage gibts auch nach dem 15. Spiel ohne Niederlage nicht. Präsident Ancillo Canepa: «13 Punkte Vorsprung auf Basel sind relativ viel. Doch es kommen noch viele Runden.» Captain Yanick Brecher: «Es ist, wie es ist!»
Und wie es eben bei Klubs auf einer Erfolgswelle so ist, hat Zürich in diesem Klassiker auch das Glück auf seiner Seite. Das 2:0 von Blaz Kramer fällt aus stark offsideverdächtiger Position, doch der VAR schreitet (im Gegensatz zum aberkannten 3:1 von Ousmane Doumbia) nicht ein. Abascal: «Ich kann es nicht ändern. Auch der Schiri macht manchmal Fehler, wie die Spieler oder auch ich als Trainer. Ich will keine Ausreden suchen!»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |