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FCZ-Legende wurde 72-jährig
Karl Grob ist tot

Am Samstag hörte sein Herz im Triemlispital auf zu schlagen. Der grösste FCZ-Goalie aller Zeiten verliert seinen letzten Kampf. Er wurde 72 Jahre alt.
Publiziert: 21.04.2019 um 11:49 Uhr
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Aktualisiert: 21.04.2019 um 11:51 Uhr
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FCZ-Legende Karl Grob ist am Karsamstag mit 72 Jahren gestorben.
Foto: Keystone
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Michael WegmannStv. Fussballchef

Karl Grob ist gestorben. Nach einem Organversagen liegt er tagelang auf der Intensivstation, wird von seinen Ärzten künstlich am Leben gehalten. Kein lebenswertes Leben mehr in Aussicht!

Am Samstag hört sein Herz auf zu schlagen. Am Sterbebett im Zürcher Triemli Spital seine beiden Söhne. Ihr Vater hat sie verlassen, für immer. «Es schmerzt sehr», sagen Marco und Rico. «Schön durften wir uns von ihm noch verabschieden.»

Als Marco 1975 auf die Welt kam, hing das Foto seines Papis bereits in tausenden Schweizer Kinderzimmern. Sein Papi ist ein Idol. «Karli» gilt als grösster FCZ-Goalie aller Zeiten, trotz seiner bloss 1,73 Meter Körperlänge. Zwanzig Jahre lang, von 1967 bis 1987, ist das FCZ-Tor sein Zuhause.

Er liess Gegner gerne ins Leere laufen

Karli Grob ist der Superlativ im Tor des FC Zürich. Seine 708 Pflichtspiele sind Klubrekord – und einer für die Ewigkeit. Sein Name steht für Treue und Spektakel. Seine Paraden werden ebenso unvergesslich bleiben wie seine Tiraden nach Gegentoren – und sein starker linker Fuss. Er machte sich einen Spass daraus, die Gegner ins Leere laufen zu lassen. Und obwohl seine Einlagen nicht unbedingt nötig gewesen wären – damals durften Goalies Rückpässe noch mit der Hand aufnehmen – wurde er auch dafür geliebt. «Mir händ en Gooli, mir händ en Gooli – mir händ dä Karli Grob im Gool», sangen die Fans.

Er hätte auch einen ausgezeichneten Feldspieler abgegeben, mit 16 Jahren debütierte er als linker Flügel beim FC Küsnacht in der 1.Liga. Goalie wurde er, weil bei Küsnacht an einem Spieltag gleich alle Goalies ausfielen. «Da es mir egal war, wo ich spiele, habe ich mich gemeldet. Wenige Spiele später hat mich der Stumpen-Nägeli abgeworben, dann stand ich 20 Jahre im ­FCZ-Tor», sagte Grob vor zwei Jahren zu BLICK.

Trotz seiner enormen Sprungkraft hob er nie ab. Bescheiden, bodenständig, zurückhaltend, so wurde er halt erzogen, so lebte er. Noch als junger FCZ-Goalie arbeitete der gelernte Maurer halbtags in seiner Heimat Küsnacht auf dem Bau. Nur mit «Tschutten» wären er und seine kleine Familie nicht über die Runden gekommen. Heute würde ein Goalie seiner Klasse Millionen verdienen.

«Ein grandioser Mensch»

Grobs Nebenjob auf dem Bau hatte aber auch sein Gutes: Kaum ein Goalie seiner Epoche war so kräftig, so zäh. Wurde er verletzt, biss er auf die Zähne und spielte bis zum Abpfiff. Ab 1983 steht er mit einem linken Knie ohne Meniskus, Kreuz- und Seitenband zwischen den Pfosten. Kein anderer hielt sich so lang an der Spitze. 1987, am Ende seiner Laufbahn hätten seine jüngsten Mitspieler seine Söhne sein können. Mit 41 und fünf Meistertiteln und vier Cuptiteln im Gepäck, verliess er den FCZ. Noch eine Saison hängte er beim FC Biel an, dann war Schluss.

Für den Spektakel-Goalie gilt: Aus dem Tor ist aus dem Rampenlicht. Grob wird nicht Trainer oder Sportchef, er arbeitet bis zur Pensionierung als Lagerist bei Coop. «Unser Vater hat sich nach seiner Karriere komplett aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, auch sonst war er gerne alleine. Vielleicht waren die 20 Jahre im FCZ-Tor genug Aufmerksamkeit für sein ganzes Leben», sagt Marco.

«Der Grob Karli, ein «Bau-Chnuschti» wie ich. Ein grandioser Mensch», lobte Roger Wehrli einst. Das sagt alles über Grobs Charakter, Grobs Stellenwert.  Denn der GC-Haudegen Wehrli war einer von Grobs härtesten Konkurrenten aus einer Zeit, als die Zürcher Derbys noch Schlachten waren.

Für Gegner, Mitspieler und Fans ist klar: Karli Grob war der grösste Goalie in der Klub-Geschichte. Er wird es bleiben. Für immer. 

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