Topspiel in der Super League: Mit YB und Zürich trifft der Erste auf den Zweiten. Doch ist das angesichts elf Punkte Abstand ein Spitzenkampf? Ja, zumindest was die Defensive angeht. Hier sind die Berner und Zürcher auf Augenhöhe. YB kassierte bisher nur 9 Gegentore, der FCZ 10.
Weil Yanick Brecher (25) mehr Schüsse abwehrt (83 Prozent), ist der FCZ-Goalie statistisch sogar besser als YB-Mann David von Ballmoos (75 Prozent). «Natürlich ehrt mich das, aber das liegt nicht nur an mir», sagt Brecher, «die ganze Defensive lässt momentan extrem wenig zu. Wenn der Gegner zu weniger hundertprozentigen Chancen kommt, hat es der Goalie einfacher.»
Doch auch Brecher hat zugelegt. Nachdem ihn Trainer Ludovic Magnin im Februar zur neuen Nummer 1 gemacht hatte, fehlte es dem 25-Jährigen zunächst noch an Konstanz. Topleistungen wechselten sich mit Flops ab. Diese Saison ist der Ur-FCZler zuverlässiges Element im Bollwerk geworden. Brecher gibt zu, dass er dafür Zeit benötigte: «Ich brauchte Spielpraxis, um wieder in den Rhythmus und auf dieses gute Niveau zu kommen. Das sieht man nun auch an meinen Leistungen. Seit dem Sommer werde ich immer besser. Jetzt gilt es, hart weiterzuarbeiten, damit diese Kurve weiter nach oben zeigt!»
In der Europa League ist der 1,96-Meter-Riese gar in schillernde Sphären aufgestiegen: Nur Chelsea-Keeper Kepa Arrizabalaga und Joel Robles von Betis Sevilla haben wie Brecher unter 48 Goalies zweimal zu null gespielt.
Erfolgreich ohne Spektakel
«Das wusste ich gar nicht. Es klingt nicht schlecht, mit solchen Namen auf einer Stufe zu stehen. Aber ich wurde ja wie in der Liga wenig geprüft», sagt Brecher.
Das kann sich nun am Samstag ändern. Die YB-Torfabrik gastiert im Letzigrund. Aber der FCZ-Goalie sagt: «Wir sind aktuell mit unserem defensiv starken Fussball erfolgreich, also wollen wir so weitermachen.» Erfolgreich – aber wenig spektakulär. «Wir brauchen ein, zwei Spiele mit einigen Toren, damit unsere Stürmer in Schuss kommen. Dann werden die Spiele, was die Anzahl Tore betrifft, auch wieder attraktiver», sagt Brecher, von dem SRF-Experte Peter Jehle in dieser Saison den Sprung vom Talent zum etablierten Keeper erwartet. «Ich sehe mich nicht mehr als Talent. Aber mein Fokus liegt voll darauf, diese Saison so durchzuspielen, wie ich sie begonnen habe», so der Zürcher.
Verblüffend: Brecher hat wegen Verletzungen und dem Hin und Her unter Abstiegstrainer Sami Hyypiä noch nie eine Saison voll im Tor absolviert. Jetzt solls klappen – auch weil Oldie Andris Vanins (38) mittlerweile den Nummer-2-Status voll akzeptiert und Brecher pusht. Hilfts auch gegen Leader YB?
FCZ gegen YB gibts ab 19 Uhr live bei BLICK.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |