Nach diesem Sonntag müsste bei einer Google-Suche nach dem Begriff «gefühlte Niederlage» das Spiel des FCZ in Winterthur erscheinen. Denn das glückhafte 1:1 des Meisters beim Aufsteiger fühlt sich im FCZ-Lager mehr nach Niederlage an als die drei Spiele, die das Team von Trainer Franco Foda tatsächlich verloren hat.
Denn gegen YB, St. Gallen und Sion kreierte der FCZ jeweils Torchancen, hatte teilweise auch Alu-Pech und verlor wegen Eigenfehlern. Aber in Winterthur? Die erste Halbzeit ist ein Fall fürs Gruselkabinett. Die zweite ist auch nicht viel besser – selbst wenn Fabian Rohner nach 444 Minuten mit Winti-Unterstützung das erste FCZ-Saisontor in der Super League gelingt.
Foda wurde in der Pause laut, nach dem Spiel sagt er: «Der Frust über die erste Halbzeit ist gross. Wir hatten kein Tempo, keine Aggressivität in den Zweikämpfen, wir hatten keine Tiefe im Spiel. Wir haben vieles vermissen lassen, was wir uns vorgenommen haben.»
Schlechtester FCZ-Start seit 2003
Den schlechtesten Saisonstart eines Meisters in den letzten hundert Jahren hat Zürich schon hingelegt. Und auch in der Klubhistorie macht Foda mit zwei Punkten in den ersten fünf Runden nicht gerade eine gute Figur.
Bilanz nach 5 Liga-Runden (ohne Interims-Trainer):
1999: Gilbert Gress: 10 Punkte (3 Siege, 1 Remis, 1 Niederlage)
2001: Georges Bregy: 11 Punkte (3 Siege, 2 Remis)
2003: Lucien Favre: 1 Punkt (1 Remis, 4 Niederlagen)
2007: Bernard Challandes: 10 Punkte (3 Siege, 1 Remis, 1 Niederlage)
2010: Urs Fischer: 4 Punkte (1 Sieg, 1 Remis, 3 Niederlagen)
2012: Rolf Fringer: 4 Punkte (1 Sieg, 1 Remis, 3 Niederlagen)
2013: Urs Meier: 13 Punkte (4 Siege, 1 Remis)
2015: Sami Hyypiä: 3 Punkte (3 Unentschieden, 2 Niederlagen)
2016: Uli Forte: 8 Punkte (2 Siege, 2 Unentschieden, 1 Niederlage)
2018: Ludovic Magnin: 5 Punkte (1 Sieg, 2 Remis, 2 Niederlagen)
2020: Massimo Rizzo: 10 Punkte (3 Siege, 1 Remis, 1 Niederlage)
2021: André Breitenreiter: 13 Punkte (4 Siege, 1 Remis)
Bilanz nach 5 Liga-Runden (ohne Interims-Trainer):
1999: Gilbert Gress: 10 Punkte (3 Siege, 1 Remis, 1 Niederlage)
2001: Georges Bregy: 11 Punkte (3 Siege, 2 Remis)
2003: Lucien Favre: 1 Punkt (1 Remis, 4 Niederlagen)
2007: Bernard Challandes: 10 Punkte (3 Siege, 1 Remis, 1 Niederlage)
2010: Urs Fischer: 4 Punkte (1 Sieg, 1 Remis, 3 Niederlagen)
2012: Rolf Fringer: 4 Punkte (1 Sieg, 1 Remis, 3 Niederlagen)
2013: Urs Meier: 13 Punkte (4 Siege, 1 Remis)
2015: Sami Hyypiä: 3 Punkte (3 Unentschieden, 2 Niederlagen)
2016: Uli Forte: 8 Punkte (2 Siege, 2 Unentschieden, 1 Niederlage)
2018: Ludovic Magnin: 5 Punkte (1 Sieg, 2 Remis, 2 Niederlagen)
2020: Massimo Rizzo: 10 Punkte (3 Siege, 1 Remis, 1 Niederlage)
2021: André Breitenreiter: 13 Punkte (4 Siege, 1 Remis)
Seit 1999 sind alle FCZ-Trainer besser in ihre Amtszeit gestartet als Foda – mit einer namhaften Ausnahme. Lucien Favre (64), der erfolgreichste Zürcher Coach der Neuzeit, legte bei seiner mit zwei Meistertiteln und einem Cupsieg gekrönten Ära einen kolossalen Fehlstart hin. Favre holte nur einen Punkt in fünf Partien. Unter dem Romand gabs dann in der sechsten Runde sogar noch eine weitere Niederlage, ehe er gegen den FC Wil den ersten Dreier einfahren konnte.
Ob auch Foda ein sechstes Mal sieglos bleibt? Die Aufgabe, die nach den Europa-League-Playoffs gegen Heart of Midlothian (Schottland) und der Cup-Partie in Cham wartet, ist mit dem ebenfalls mau gestarteten FCB nicht gerade eine leichte.
Es ist symptomatisch für den Horror-Auftritt vor der Pause in Winterthur: Als der FCZ ausnahmsweise ein paar Pässe aneinanderreiht und sich Richtung Winti-Strafraum durchkombiniert, wird zwar Stürmer Ivan Santini angespielt. Aber der Kroate trifft Abwehrspieler Granit Lekaj am Bein statt den Ball – Gelbe Karte statt Torchance.
Aber nicht nur Neuzugang Santini, bei seinen bisherigen Joker-Einsätzen mit zwei Europacup-Toren eine auffällige Figur, ist bei seinem ersten Startelf-Einsatz ein Totalausfall. Obwohl Zürich zu grossen Teilen mit der Meister-Mannschaft spielt, wird das Foda-Team vom Aufsteiger teilweise sogar dominiert.
Auch für FCZ-Präsident Ancillo Canepa sind die ersten 45 Minuten schwer ertragbar. Für ihn hat die Horror-Halbzeit sogar historische Dimension. Denn Canepa sagt bei SRF ohne Umschweife: «Das war ein Rückschritt. Die erste Halbzeit war etwas vom Schlechtesten, was ich in den letzten Monaten oder sogar in den letzten Jahren erlebt habe.»
Der Klubboss, der von der Wahl von Franco Foda als Nachfolger von André Breitenreiter nach wie vor absolut überzeugt ist, nimmt auch die Spieler in die Pflicht: «Einige Schlüsselspieler der letzten Saison sind ganz offensichtlich nicht in Topform. Das macht mir Bauchweh.» (md)
Es ist symptomatisch für den Horror-Auftritt vor der Pause in Winterthur: Als der FCZ ausnahmsweise ein paar Pässe aneinanderreiht und sich Richtung Winti-Strafraum durchkombiniert, wird zwar Stürmer Ivan Santini angespielt. Aber der Kroate trifft Abwehrspieler Granit Lekaj am Bein statt den Ball – Gelbe Karte statt Torchance.
Aber nicht nur Neuzugang Santini, bei seinen bisherigen Joker-Einsätzen mit zwei Europacup-Toren eine auffällige Figur, ist bei seinem ersten Startelf-Einsatz ein Totalausfall. Obwohl Zürich zu grossen Teilen mit der Meister-Mannschaft spielt, wird das Foda-Team vom Aufsteiger teilweise sogar dominiert.
Auch für FCZ-Präsident Ancillo Canepa sind die ersten 45 Minuten schwer ertragbar. Für ihn hat die Horror-Halbzeit sogar historische Dimension. Denn Canepa sagt bei SRF ohne Umschweife: «Das war ein Rückschritt. Die erste Halbzeit war etwas vom Schlechtesten, was ich in den letzten Monaten oder sogar in den letzten Jahren erlebt habe.»
Der Klubboss, der von der Wahl von Franco Foda als Nachfolger von André Breitenreiter nach wie vor absolut überzeugt ist, nimmt auch die Spieler in die Pflicht: «Einige Schlüsselspieler der letzten Saison sind ganz offensichtlich nicht in Topform. Das macht mir Bauchweh.» (md)
Foda über den Liga-Fehlstart: «Zwei Punkte in der Meisterschaft sind absolut zu wenig. Da müssen wir wieder rauskommen. Aber wir müssen weiter hart arbeiten und auch intern die Dinge klar ansprechen. Das werden wir auch tun.»
Wie sich Zürich unter Favre ab 2003 trotz Fehlstart entwickelte, ist Schweizer Fussballgeschichte. Doch das Spiel in Winterthur erinnerte mehr an die trostlose Abstiegs-Ära unter Trainer Sami Hyypiä – dem einzigen anderen FCZ-Trainer neben Foda und Favre, der in den ersten fünf Runden keinen einzigen Sieg landen konnte.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |