Was sagt Ihr Gefühl, wo steht der FCZ Ende Saison?
Ludovic Magnin: Mein Gefühl ist nicht entscheidend. In den Trainings und den Tests sah es gut aus. Aber wir müssen dies nun auch in der Meisterschaft zeigen. Mal schauen, wie es wird, wenn der Faktor Druck noch dazu kommt. Gegen den VfB haben wir zum Beispiel gleich fünf Tore kassiert, an der defensiven Stabilität müssen wir noch arbeiten.
Wer soll diese garantieren?
Ich erhoffe mir in dieser Hinsicht viel von Popovic und Nathan. Aber sie sind erst spät in der Vorbereitung zu uns gestossen, brauchen noch ein wenig mehr Zeit.
Popovic spricht noch kein Deutsch.
Er redet englisch und will rasch Deutsch lernen. Auf dem Feld verstehen sich Fussballer, auch wenn sie nicht dieselbe Sprache reden.
Was sind die Saisonziele des FCZ?
Wer beim FCZ arbeitet, muss den Anspruch haben, in den europäischen Wettbewerb zu kommen. Klar wissen auch wir, dass sechs bis acht andere Klubs jeweils dasselbe Ziel verfolgen. Ich rechne mit einem harten Kampf. Aber wir haben elf englische Wochen weniger diese Saison, das wollen wir nutzen. Auf dem Papier sind wir stärker geworden. Ich bin überzeugt, dass wir Qualität dazu bekommen haben – in der Mannschaft und auch im Staff. Was mich auch viel gelassener macht.
Ein wenig mehr Gelassenheit täte Ihnen auf der Bank sicher gut.
Ich weiss, dass sich mein Verhalten auf der Bank und mein Verhältnis zu den Schiedsrichtern verbessern muss. Wenn ich verlange, dass meine Spieler einen Schritt vorwärts kommen, muss ich das auch tun. Ich werde an mir arbeiten. Mit der Anpassung im Staff kommt viel Erfahrung hinzu. Wir haben Alfons (Alfons Higl, der neue Assistenztrainer) nicht nur verpflichtet, um die Mannschaft besser zu machen, sondern auch, um mich besser zu machen.
Werden Sie auf Higl hören?
(lacht) Ich habe es mir zumindest vorgenommen.
Hatten Sie zwischendurch das Gefühl schubladisiert zu werden? So nach dem Motto «der Magnin motzt eh immer»...
... Nein! Ich glaube, ich habe mich selbst in diese Schublade gebracht. Auch wenn ich manchmal richtig lag mit meinen Einschätzungen. Die Art und Weise, wie ich es rübergebracht habe, war nicht gut.
Ihr emotionales Coaching könnte ja auch Taktik sein.
Es ist keine Taktik dahinter. Es sind Emotionen. Als Spieler konnte ich ein Tackling machen oder die Linie rauf und runter sprinten. Als Trainer habe ich noch kein solches Ventil gefunden.
Trainer werden neu auch mit der Roten Karte bestraft. Angst vor neuen Regeln?
Nein. Sie müssen mir erklären, was das ändern soll. Ich musste letzte Saison auch schon auf die Tribüne, dafür brauchte der Schiedsrichter keine Rote Karte.
Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie nächste Saison Rot sehen?
Einen Charakter zu ändern ist ein Prozess, das geht nicht von heute auf morgen.
Und wie gross ist die Gefahr, dass Ihr Präsident Ancillo Canepa Rot sieht? Er sitzt ja gern auf der Bank und ist auch sehr emotional.
Er ist emotional. Aber er ist mit seiner Erfahrung viel weiter als ich.
Die Rückrunde war schwach. Gibt es auch andere Dinge, die Sie verbessern können?
Wir haben selbstverständlich alles analysiert, auch meine Arbeit. In meinen eineinhalb Jahren als Cheftrainer durfte ich alles erleben. Wir waren auf der siebten Wolke mit dem Cuptitel, mit tollen Auftritten in der Europa League und dann die Kehrseite in der Rückrunde, als gar nichts lief. Es war eine verrückte Zeit, aber ich bin sehr dankbar dafür.
Was haben Sie in der Rückrunde falsch gemacht?
Ich musste letzte Saison 49 Pflichtspiele meistern. Das ist natürlich nicht üblich und nicht einfach, vor allem für mich als junger Trainer. Ich habe in der Steuerung Fehler gemacht. Von der Belastung her, hätte ich runterschrauben sollen. Wir haben wohl etwas zu viel trainiert. Als junger Trainer willst du alles abdecken, alles trainieren, alles üben lassen.
Die Super League geht wieder los! Auf die Saison 2019/20 gibt’s einige gewichtige und würzige Änderungen in der Liga. Wie die neuen Regeln funktionieren, welche Abgänge und Zuzüge es gab und wann welche Klubs spielen gibts in der grossen Super-League-Übersicht!
Die Super League geht wieder los! Auf die Saison 2019/20 gibt’s einige gewichtige und würzige Änderungen in der Liga. Wie die neuen Regeln funktionieren, welche Abgänge und Zuzüge es gab und wann welche Klubs spielen gibts in der grossen Super-League-Übersicht!
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Basel | 33 | 40 | 61 | |
2 | Servette FC | 33 | 9 | 55 | |
3 | BSC Young Boys | 33 | 7 | 53 | |
4 | FC Luzern | 33 | 10 | 51 | |
5 | FC Lugano | 33 | 1 | 49 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 33 | 8 | 47 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC St. Gallen | 33 | 3 | 47 | |
2 | FC Zürich | 33 | -4 | 47 | |
3 | FC Sion | 33 | -10 | 36 | |
4 | Grasshopper Club Zürich | 33 | -11 | 33 | |
5 | Yverdon Sport FC | 33 | -24 | 33 | |
6 | FC Winterthur | 33 | -29 | 30 |