«Ich bin kein Rassist»
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FCZ-Fan Gökhan Cukur:«Ich bin kein Rassist»

FCZ-Boss Canepa über den Bananenwerfer
«Chapeau, dass er sich gestellt hat!»

FCZ-Boss Ancillo Canepa glaubt nicht, dass es in der Zürcher Südkurve Rassisten gibt.
Publiziert: 21.12.2018 um 13:41 Uhr
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FCZ-Präsident Ancillo Canepa freut sich, dass der Bananenwerfer vom Klassiker an die Öffentlichkeit ging.
Foto: Andy Mueller/freshfocus
Michael Wegmann und Stefan Kreis

Dass sich FCZ-Fan Gökhan Cukur (45) beim BLICK meldet und sich als der Bananenwerfer aus dem St. Jakob-Park zu erkennen gibt, freut natürlich auch An­cillo Canepa. Der FCZ-Präsident sagt: «Chapeau, dass er sich gestellt hat. Das verdient grossen Respekt.»

Er sei kein Rassist, sagt 
Cukur, die Banane stamme aus einem Verpflegungssack, den er und seine Kollegen dabeigehabt hätten. Canepa: «Dass es in der Zürcher Südkurve Rassisten geben soll, war für mich ohnehin nicht vorstellbar.» Beim FCZ ist man nun froh, dass der Generalverdacht vom Tisch ist, und nimmt Cukurs Entschuldigung an. Dennoch wird der Schweiz-Türke um eine Strafe nicht he­rumkommen. «Das Werfen von Gegenständen ist trotzdem strengstens verboten. Er muss also mit einer Busse rechnen», sagt Canepa.

Auch sein FCZ dürfte von der Swiss Football League (SFL) mit einer Busse bestraft werden, der Disziplinarrichter hat nach den Vorkommnissen im Klassiker ein Dossier eröffnet, die Liga selbst möchte sich nicht zum laufenden Verfahren äussern. Noch vor vier Tagen sagte SFL-CEO Claudius Schäfe, «dass man mit Hochdruck herauszufinden versucht, wer die Banane geworfen hat. Mit den hochauflösenden Kameras. Das wird aber nicht einfach.» Zumindest dieses Problem ist nun gelöst.

Fall beim Disziplinarrichter

Ob der Fall trotz gegenteiliger Behauptung des Bananenwerfers als Rassismusvorfall behandelt wird, entscheidet der Disziplinarrichter in den kommenden Wochen. Mit einem Urteil ist frühestens im neuen Jahr zu rechnen. Klar ist: Die SFL kann nur gegen den Klub und nicht gegen einen Einzeltäter vorgehen. Heisst: Die Liga bestraft den FCZ. Und der FCZ den Täter.

Ein Vorgehen, das auch in anderen Ländern so gehandhabt wird. Als Manchester-City-Star Raheem Sterling Anfang Dezember im Premier-League-Spiel gegen Chelsea von den gegnerischen Fans rassistisch beleidigt wird, verhängen die Blues Stadionverbote. Auch der Bananenwerfer dürfte für lange Zeit keinen Fuss mehr in ein Schweizer Fussballstadion setzen.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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