FCSG-Lüchinger hässig nach Sion-Pleite
«Das ist doch Kindergarten!»

Der FC St. Gallen kassiert gegen Sion die sechste Super-League-Heimniederlage in Serie – weil er bei Standards pennt. Verteidiger Lüchinger hadert mit seinem Team.
Publiziert: 30.07.2018 um 08:21 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 18:13 Uhr
Michael Schifferle

Für ein Freistoss-Tor müssen laut Peter Zeidler drei Voraussetzungen erfüllt sein: «Gute Schützen, gute Kopfballspieler und keine Verteidigung – und alles war hier gegeben.»

Keine Verteidigung? Harte, aber berechtige Worte. Zweimal zieht sein Team bei einem Freistoss den Kürzeren: Erst ist Raphael vifer als die St. Galler – allen voran Milan Vilotic. Ein andermal Moussa Djitté. Schon stehts 0:2.

Die Espen verteidigen in der Zone – ohne die viel zitierte letzte Konsequenz. Folge: die 6. Liga-Heimpleite in Serie! Und Captain Silvan Hefti schiesst zwar sein erstes Super-League-Tor, mäkelt aber auch: «Die Standards waren sehr gut geschossen, aber wir waren nicht entschlossen genug. Wir haben die Duelle nicht gepackt.»

Verteidiger Moritz Lüchinger motzt über die fehlende Winnermentalität.
Foto: Sven Thomann

Verteidiger Nicolas Lüchinger: «Das ist doch Kindergarten. Da fehlt auch die Winnermentalität.» Fehlende Frische nach dem Sarsporg-Spiel  will er nicht gelten lassen. Lüchinger: «Gute Teams spielen auch alle drei Tage.»

Absurder Freistossentscheid

Schlecht sind die St. Galler aber keinesfalls. Gerade Lüchinger opfert sich über rechts auf – und müsste einen Penalty erhalten. In der 56. Minute wird er von Abdellaoui im Strafraum gefällt. Schiri Jaccottet zeigt auch auf den Punkt – lässt sich aber vom Assistenten, der die schlechtere Sicht hat, überstimmen. Es gibt Freistoss. Absurd!

Sion-Trainer Maurizio Jacobacci gibt zu: «Da hatten wir Glück. Und das Glück brauchst du auch, um in St. Gallen zu gewinnen.»

Standards für den Erfolg

Verdient ist der Sion-Sieg gleichwohl. Grgics 3:1 per Freistoss ist gar herausragend. Espen-Goalie Stojanovic rechnet wohl mit einer Flanke, Grgic  aber zielt direkt aufs Tor. Auch weil ihn Jacobacci dazu anwies. Dessen Entscheid, Kevin Fickentscher zu bringen statt Anthony Maisonnial, erweist sich überdies als klug.

Schlüssel zum Sieg waren allerdings die Standard-Tore in Halbzeit eins. Espen-Trainer Zeidler: «Mein Team hat Charakter gezeigt. Aber Standards müssen wir noch mehr trainieren.»

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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