Er ist noch keine zwei Wochen im Amt. Und schon schnappt uns Neu-Kosovo-Coach Bernard Challandes (66) das erste Talent vor der Nase weg. Idriz Voca (20), aufstrebender Mittelfeldmann beim FC Luzern, hat ein Aufgebot der kosovarischen A-Nationalmannschaft für die Spiele gegen Madagaskar und Burkina Faso angenommen.
Voca hat die Qual der Wahl. Sein Vater stammt aus dem Kosovo, seine Mutter kommt aus Bosnien. Von der Schweizer U20 flattert eben erst das erste Aufgebot einer SFV-Auswahl ins Haus. Und auch Albanien hat um den Mann aus Stansstad gekämpft. Beiden Nationen erteilt Voca eine Absage. «Ich will für mein Heimatland spielen. Das ist eine Herzensangelegenheit. Es geht ein Traum in Erfüllung», erklärt er. Zudem lebe ein grosser Teil seiner Verwandtschaft auf der Balkanhalbinsel.
Dass die Konkurrenz in der Schweiz stark sei, habe seine Entscheidung aber ebenfalls beeinflusst. Voca: «Die Chance, dass ich mich im Kosovo durchsetzen kann, ist grösser. In der Schweiz gibt es viele junge, talentierte Spieler, bei denen ich mich hinten anstellen müsste.»
Kritik aus Albanien
Vocas Entscheid für den Kosovo hat in Albanien eine kleine Welle der Kritik ausgelöst. «Mit der Nati von Albanien war ich mal im Trainingslager. Mehr nicht», bleibt Voca cool. Die Kritik in albanischen Medien lässt ihn kalt. «Ich bin Kosovoalbaner. Kein Albaner. Deshalb war für mich die Sache klar.»
Klar ist die Sache auch beim FCL. Seit Gerry Seoane im Januar Luzern übernommen hat, ist Voca eine feste Grösse im Kader. Kommt dazu, dass die Innerschweizer seither noch kein Spiel verloren haben. Doch wer ist dieser Voca eigentlich? Der 20-Jährige wohnt noch zuhause bei seinen Eltern, ist glücklich verliebt und hat den KV-Abschluss im Sack. Dass er Profi werden wird, steht lange in den Sternen. «Als ich in der U15 war, wollte ich mit Fussball aufhören», sagt Voca. «Ich hatte mit Verletzungen zu kämpfen.» Doch sein Trainer habe ihn dazu überredet, weiter zu machen. Der U15-Coach der Luzerner damals? Gerry Seoane.
Nun hat sich Voca gegen die Schweiz entschieden. Geklaut wurde das FCL-Juwel aber nicht. «Es ist immer der Spieler, der entscheidet. Und es ist klar, dass sich ein Spieler für jenes Land entscheidet, das seiner Karriere am meisten nützt», weiss Challandes.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |