Darum gehts
- Mario Frick bleibt trotz Niederlage des FC Luzern optimistisch
- Frick sieht Chance auf beste Saison seit Einführung der Super League
- 136 Spiele als FCL-Trainer: Rang zwei hinter Friedel Rausch
Mario Frick (50) könnte sauer sein. Gefrustet. Vielleicht sogar ein wenig geknickt. Schliesslich hat sein FC Luzern gerade eine riesige Chance ziemlich unbedarft weggeworfen. Da schenkt der FC Zürich den Innerschweizern in bester Gastgebermanier freundlich eine 1:0-Führung und steht danach defensiv so ungeordnet, als wolle er eine Folge von Star Trek nachspielen. Motto: «Der Letzigrund, unendliche Weiten.»
«Das Spiel war wie gemalt für uns», sagt Frick danach. Weil der Luzerner Trainer seine Mannschaft eine Woche lang genau auf diese freien Räume vorbereitet hat. Aber Fricks FCL ist an diesem Samstagabend nicht fähig, die Gelegenheit beim Schopf zu packen. Anstatt seine Konter sauber auszuspielen, wird der FCL hektisch. Unsauber. Unkonzentriert.
Statt 2:0 steht es plötzlich 1:2 aus Luzerner Sicht
Wie nach einer halben Stunde: Da müssten eigentlich vier Luzerner gegen einen einsamen Zürcher Verteidiger losziehen. Stattdessen kommt es zum Fehlpass. Sekunden später heisst es 1:1. Zwei Minuten darauf 1:2 aus Luzerner Sicht.
Da könnte ein Trainer schon mal aus der Haut fahren. Zumal Frick weiss: «Wir hätten unseren Vorsprung auf den Strich auf sieben Punkte ausbauen können.» Aber anstatt sich zu grämen, gibt der Luzerner Coach den Zen-Meister. Redet davon, dass er durchaus «ein guter Verlierer» sein könne, «wenn der Gegner besser ist». Und er sagt: «Es hätte auch nicht zu uns gepasst, wenn wir uns jetzt schon abgesetzt hätten.»
Frick weiss aus eigener Erfahrung, dass eine der wenigen Konstanten in der Innerschweiz die Inkonstanz ist. Über 1180 Tage ist er jetzt Trainer beim FCL. Mit 136 absolvierten Spielen liegt er hinter dem 2017 verstorbenen Friedel Rausch (292 Spiele) auf Rang zwei aller Trainer in der FCL-Geschichte.
Dreieinhalb Jahre Cheftrainer im gleichen Klub – das ist für aktuelle Super-League-Verhältnisse eine schier unvorstellbar lange Amtsdauer. Und als Frick über diese dreieinhalb Jahre redet, macht er trotz des 2:3 in Zürich eine Ansage: «Wir wollen diese Saison zu etwas Unvergesslichem machen!»
«Es geht nicht um das Wort, an das Sie denken»
Das lässt aufhorchen. Der FCL-Trainer wird doch wohl nicht … Nein! Tut er nicht. «Es geht nicht um das M-Wort, an das Sie wieder denken», stellt Frick klar. In Luzern wird also nicht nach einer Niederlage plötzlich das Meisterrennen ausgerufen. Aber die Ziele bleiben hoch: «Wir haben die Chance, die punktemässig beste Saison seit Einführung der Super League zu spielen.»
Der bisherige Bestwert ist schon eine Weile her. 2010 gewann der FCL unter Rolf Fringer 58 Punkte. Das reichte damals zu Rang vier.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Servette FC | 28 | 8 | 48 | |
2 | FC Basel | 28 | 26 | 46 | |
3 | FC Lugano | 28 | 5 | 45 | |
4 | FC Luzern | 28 | 5 | 44 | |
5 | BSC Young Boys | 28 | 9 | 43 | |
6 | FC Zürich | 28 | 0 | 42 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 28 | 8 | 40 | |
8 | FC St. Gallen | 28 | 2 | 39 | |
9 | FC Sion | 28 | -6 | 34 | |
10 | Yverdon Sport FC | 28 | -16 | 31 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 28 | -11 | 27 | |
12 | FC Winterthur | 28 | -30 | 20 |