FCL-Trainer Frick geht auf Jashari-Kritiker los
«Besser wäre: Klappe halten!»

Nach dem 3:1-Heimsieg gegen Winterthur sagt FCL-Trainer Mario Frick, was er von der zahlreichen Kritik an seinem Captain hält.
Publiziert: 25.11.2023 um 21:30 Uhr
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Aktualisiert: 26.11.2023 um 16:03 Uhr
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Mario Frick geht auf die Kritiker von FCL-Captain Ardon Jashari los.
Foto: keystone-sda.ch
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Sebastian WendelReporter Fussball

Das tut schon beim Zuschauen weh! Kurz nach Anpfiff zur zweiten Halbzeit prallen am Mittelkreis Luzerns Ardon Jashari und Wintis Thibault Corbaz mit den Köpfen zusammen. Das Duo sinkt zu Boden – und während Corbaz benommen umherschaut, merkt Jashari nach dem Griff ans Auge: Da fliesst Blut! Ziemlich viel Blut! Für beide Spieler gehts nicht weiter, mit Brummschädel verschwinden sie in der Kabine. Wo die Ärzte sofort Jasharis Platzwunde oberhalb des Auges nähen.

Ausgerechnet Jashari! In der Nati-Pause sorgte der 21-Jährige für viel Wirbel, weil er nicht in die U21-Nati wollte. Die Folge war viel Kritik. Blick-Fussballexperte Stéphane Henchoz warf Jashari Arroganz vor, Blick-Kolumnist Kubilay Türkyilmaz forderte einen einjährigen Nati-Ausschluss. Eine Erklärung von der Jashari-Seite für die Verweigerung der U21 wurde zwar angekündigt, gabs bislang aber nicht.

Kein Wunder, waren bei Jasharis Rückkehr ins Rampenlicht alle Augen auf ihn gerichtet. Offenbar kein Problem für den FCL-Captain: Bis zum Blut-Schock kurz nach der Pause macht Jashari ein bärenstarkes Spiel, erobert zahlreiche Bälle und leitet praktisch jeden FCL-Angriff ein. Als er beim Stand von 1:0 in die Kabine muss, verliert das Heimteam die Kontrolle über das Spiel, kassiert das 1:1 und ist dem zweiten Gegentor nahe. Zufall?

Er geht auf Kritiker los

Nein, findet FCL-Trainer Mario Frick. «Ohne ihn haben wir die Ordnung verloren. Mich hat überhaupt nicht überrascht, dass er nach den Turbulenzen so gespielt hat, Ardon hat Riesenqualitäten.»

Und dann geht Frick ungefragt auf die zahlreichen Jashari-Kritiker los: «Es haben sich in den letzten Tagen viele Leute geäussert. Besser wäre: Klappe halten! Statt Dinge zu behaupten, ohne Kenntnis zu haben von Abmachungen.»

Abmachungen? Frick geht nicht näher darauf ein. Der FCL-Trainer legt aber die Messlatte für die von Jasharis Umfeld angekündigte Erklärung für die U21-Absage ziemlich hoch...

Fricks Brandrede ist allerdings kein Spiegel seiner Laune nach Spielschluss. Die ist nämlich gut. Denn trotz des Jashari-Outs trifft Luzerns Abwehrchef Denis Simani zum 2:1 – mitten in die Winterthurer Drangphase. Die unverhoffte Führung taut die frierenden Heimfans auf. Und nach dem 3:1 durch Publikumsliebling Assumah Abubakar ists ihnen endgültig warm ums Herz.

Kurios: Auch wenn der Sieg für Luzern nicht zwingend war, ist er logisch. Seit sechs Spielen nämlich wechseln sich bei den Innerschweizern Sieg und Niederlage ab. Gehts nächste Woche auf der Achterbahn in Lugano wieder runter?

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Servette FC
Servette FC
30
9
51
2
FC Basel
FC Basel
29
28
49
3
BSC Young Boys
BSC Young Boys
30
11
49
4
FC Lugano
FC Lugano
30
5
48
5
FC Luzern
FC Luzern
29
8
47
6
FC Zürich
FC Zürich
29
1
45
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
29
5
40
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
29
1
39
9
FC Sion
FC Sion
29
-6
35
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
30
-18
32
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
29
-12
27
12
FC Winterthur
FC Winterthur
29
-32
20
Meisterschaftsrunde
Abstiegsrunde
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