Das tut schon beim Zuschauen weh! Kurz nach Anpfiff zur zweiten Halbzeit prallen am Mittelkreis Luzerns Ardon Jashari und Wintis Thibault Corbaz mit den Köpfen zusammen. Das Duo sinkt zu Boden – und während Corbaz benommen umherschaut, merkt Jashari nach dem Griff ans Auge: Da fliesst Blut! Ziemlich viel Blut! Für beide Spieler gehts nicht weiter, mit Brummschädel verschwinden sie in der Kabine. Wo die Ärzte sofort Jasharis Platzwunde oberhalb des Auges nähen.
Ausgerechnet Jashari! In der Nati-Pause sorgte der 21-Jährige für viel Wirbel, weil er nicht in die U21-Nati wollte. Die Folge war viel Kritik. Blick-Fussballexperte Stéphane Henchoz warf Jashari Arroganz vor, Blick-Kolumnist Kubilay Türkyilmaz forderte einen einjährigen Nati-Ausschluss. Eine Erklärung von der Jashari-Seite für die Verweigerung der U21 wurde zwar angekündigt, gabs bislang aber nicht.
Kein Wunder, waren bei Jasharis Rückkehr ins Rampenlicht alle Augen auf ihn gerichtet. Offenbar kein Problem für den FCL-Captain: Bis zum Blut-Schock kurz nach der Pause macht Jashari ein bärenstarkes Spiel, erobert zahlreiche Bälle und leitet praktisch jeden FCL-Angriff ein. Als er beim Stand von 1:0 in die Kabine muss, verliert das Heimteam die Kontrolle über das Spiel, kassiert das 1:1 und ist dem zweiten Gegentor nahe. Zufall?
Er geht auf Kritiker los
Nein, findet FCL-Trainer Mario Frick. «Ohne ihn haben wir die Ordnung verloren. Mich hat überhaupt nicht überrascht, dass er nach den Turbulenzen so gespielt hat, Ardon hat Riesenqualitäten.»
Und dann geht Frick ungefragt auf die zahlreichen Jashari-Kritiker los: «Es haben sich in den letzten Tagen viele Leute geäussert. Besser wäre: Klappe halten! Statt Dinge zu behaupten, ohne Kenntnis zu haben von Abmachungen.»
Abmachungen? Frick geht nicht näher darauf ein. Der FCL-Trainer legt aber die Messlatte für die von Jasharis Umfeld angekündigte Erklärung für die U21-Absage ziemlich hoch...
Fricks Brandrede ist allerdings kein Spiegel seiner Laune nach Spielschluss. Die ist nämlich gut. Denn trotz des Jashari-Outs trifft Luzerns Abwehrchef Denis Simani zum 2:1 – mitten in die Winterthurer Drangphase. Die unverhoffte Führung taut die frierenden Heimfans auf. Und nach dem 3:1 durch Publikumsliebling Assumah Abubakar ists ihnen endgültig warm ums Herz.
Kurios: Auch wenn der Sieg für Luzern nicht zwingend war, ist er logisch. Seit sechs Spielen nämlich wechseln sich bei den Innerschweizern Sieg und Niederlage ab. Gehts nächste Woche auf der Achterbahn in Lugano wieder runter?
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |