FCL-Juwel Jashari über Bernhard Alpstaeg
«Plötzlich sah er mich nur noch als Investitionsobjekt»

In einem Interview gibt Luzern-Captain Ardon Jashari Einblick in sein Verhältnis zum FCL-Investor Bernhard Alpstaeg. Das 20-jährige Talent galt einst als eine Art Ziehsohn des Klub-Patrons. Heute herrscht zwischen den beiden Funkstille.
Publiziert: 06.02.2023 um 11:51 Uhr
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Ardon Jashari ist erst 20 Jahre jung, aber bereits zum Captain des FC Luzern aufgestiegen.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus

Beim FC Luzern prallen aktuell zwei Welten aufeinander. Sportlich ist der Klub solide unterwegs und seit der Winterpause in der Liga noch ungeschlagen. Bloss das Cup-Aus gegen Thun vergangene Woche ist ein Fleck im Reinheft der Zentralschweizer.

Hinter den Kulissen brodelt es beim FCL aber seit Monaten gewaltig, weil sich der Investor Bernhard Alpstaeg (77) und der Verwaltungsrat des Klubs mittlerweile auch juristisch bitter bekämpfen. Zukunft: ungewiss.

Einer, der zwischen diesen Welten steht, ist Ardon Jashari. Der 20-Jährige ist Captain und zugleich das grösste Juwel des FC Luzern. Sowohl dem Klub, als auch Berhard Alpstaeg verdankt Jashari viel. Im Interview mit der «Luzerner Zeitung» lässt der Nati-Spieler jetzt aber durchblicken, dass sich das Verhältnis zum Patron Alpstaeg deutlich verändert hat.

«Die Vertragsverlängerung war mein Dankeschön»

Früher sei die Beziehung zu Alpstaeg freundschaftlich gewesen, erklärt Jashari, «fast schon familiär». Bekannt ist auch, dass Jashari einst von Alpstaeg direkt finanziell unterstützt worden ist. Doch schon da will der Luzerner Youngster heute mit einem Missverständnis aufräumen. «Der Gesamtbetrag ist nicht der Rede wert. Als Nachwuchsspieler war es ein Sackgeld», so Jashari. Dafür sei er dankbar. Aber er habe das Vertrauen mittlerweile zurückgezahlt. «Mein Dankeschön an Bernhard Alpstaeg persönlich und den FCL war, dass ich im Juni meinen Vertrag vorzeitig bis Sommer 2026 verlängerte.»

Mittlerweile reden die beiden nicht mehr miteinander. «Er hat mich plötzlich als Investitionsobjekt gesehen», erklärt Jashari diesen Wandel. Und er ergänzt: «Mir ist längst klar geworden: Es geht hier nur noch ums Geld.»

Jashari sieht aber das Tuch zwischen ihm und dem reichen FCL-Investor nicht endgültig zerschnitten. Der Moment werde kommen, wo man wieder miteinander sprechen werde. Ob Jashari dann noch das Trikot des FC Luzern tragen wird? Ein Wechsel des Talents im kommenden Sommer gilt praktisch als fix. Jashari wird dem FCL dann gleich nochmals ein Dankeschön hinterlassen – in Form einer wohl beachtlichen Ablösesumme. (cat)

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Mannschaft
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FC Zürich
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14
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FC Basel
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FC Lugano
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4
Servette FC
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14
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FC Luzern
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14
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6
FC St. Gallen
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FC Lausanne-Sport
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FC Sion
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BSC Young Boys
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Yverdon Sport FC
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15
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FC Winterthur
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-11
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