FCL-Investor Alpstaeg spricht Klartext
«Ich würde die Buben zu einer Woche Bergwerk verknurren!»

FCL-Boss Alpstaeg kritisiert seine Spieler und sagt, was seine Familie davon hält, dass er Millionen in den Klub investiert.
Publiziert: 12.05.2017 um 10:02 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 05:45 Uhr
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Der FC Luzern steckt in einer Krise.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
Martin Arn und Michel Wettstein

BLICK: Sie haben früher mal die Frisur von Ex-FCL-Sportchef Heinz Hermann kritisiert: Wie gefällt Ihnen der Rossschwanz des neuen Sportkoordinators Remo Meyer?
Bernhard Alpstaeg: Ja, darüber muss ich wohl mit ihm reden und ihm raten, dass ich ihn zum Coiffeur begleite (lacht). Aber wichtiger als die Frisur ist die Leistung von Remo Meyer.

Wurden Sie bei seiner Wahl einbezogen?
Nein. Das muss ich auch nicht. Ich habe Präsident Philipp Studhalter gebeten, die beste Persönlichkeit zu berücksichtigen. Aber ich wurde stets informiert.

Sind Sie zufrieden mit Ihrem neuen CEO, Marcel Kälin? Es steht der Vorwurf im Raum, er mische sich überall ein.
Marcel Kälin ist angetreten, um die Kosten in den Griff zu bekommen. Der FCL ist sonst ein Fass ohne Boden. Dafür ist Marcel Kälin der richtige Mann. Er soll das Budget einhalten, auch wenn das gewissen Spielern nicht passt. Es gibt keinen Honigtopf mehr.

Auf der FCL-Geschäftsstelle heisst es, Verwaltungsrat Marco Sieber und CEO Kälin würden schalten und walten, wie sie wollen. Wann stoppen Sie die beiden?
Jetzt aber halt! Ihre Unterstellung entbehrt jeglicher Grundlage. Nur weil der BLICK die Interessen überbezahlter Spieler vertritt, heisst das noch lange nicht, dass Sieber und Kälin eine schlechte Figur machen. Im Gegenteil. Die beiden arbeiten schliesslich nicht für den BLICK. Bei Marco Sieber kommt hinzu, dass er halt eine impulsive Persönlichkeit ist.

Was sagen Sie zur schlechten Rückrunde und den aktuellen Unruhen?
Die Leistung der letzten Spiele ist beschämend. So geht es wirklich nicht. Ich habe den Eindruck, unseren FCL-Spielern gehe es zu gut. In einer normalen Unternehmung würden die Löhne gekürzt.

Weshalb herrscht im Klub plötzlich wieder so viel Aufregung?
Trainer Markus Babbel hatte Recht, dass er die Spieler gemassregelt hat. Er hätte es vielleicht nicht in der Öffentlichkeit machen sollen. Dafür umso schärfer! Unsere Spielbuben sind zu verwöhnt, ich würde die Boys für eine Woche zur Arbeit im Kohlebergwerk verknurren.

Reut es Sie eigentlich nicht, dass Sie jedes Jahr rund zwei Millionen Franken aus Ihrer Tasche bezahlen müssen, um das Defizit beim FCL zu decken?
Über Zahlen rede ich nicht. Aber klar, das reut mich sehr! Deshalb habe ich dem FCL mitgeteilt, dass es so nicht weitergeht. Leute, die meinen, sie müssten beim FCL die Spendierhosen anziehen, sind fehl am Platz. Darum müssen Marcel Kälin und sein ganzes Team die Budgets knallhart einhalten und das Defizit reduzieren. Und wenn dies nicht passiert, ziehe ich meinerseits den Stecker, und dann geht vieles nicht mehr. Ich bin nicht bereit, den FCL-Leuten ein schönes Leben zu bezahlen. Ehrlich gesagt ist mir ein siebter Platz mit wenig Verlust lieber, als Zweiter zu werden mit einem grossen Verlust.

Was sagt Ihre Familie?
Die sagt: «Mach endlich das Portemonnaie zu und schau mehr für dich, als für den FCL zu sorgen.»

Haben Sie schon mal daran gedacht, sich aus dem FCL zurückzuziehen?
Ja, selbstverständlich! Wenn die «Geldvernichtungsmaschine» FCL weiter so schlecht geschäftet, dann verliere ich die Freude. Dann können die Stadt und der Kanton Luzern die finanziellen Löcher schliessen. Unsere Sicherheitskosten stehen in keinem Verhältnis zu den anderen Super League Klubs, und zu unserem Ärger müssen wir die Billettsteuer als einziger Super-League-Klub unseren Zuschauern weiter verrechnen.

Was ist aus den Gogo-Girls geworden, die Sie mal als Halbzeit­Attraktion gefordert haben?
Diese würde ich immer noch gerne sehen. Es geht mir darum, dass die Zuschauer gut unterhalten werden und das Stadion voll ist.

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