FCL-Fringer tobt nach 2:2 gegen CC
«Das ist eine Sauerei!»

Rolf Fringer wettert, Marco Schneuwly schweigt! Und Sion-Boss CC? Der dürfte sein Angebot für den FCL-Stürmer bald erhöhen. Bei welcher Summe wird Luzern schwach?
Publiziert: 19.07.2015 um 00:17 Uhr
|
Aktualisiert: 28.09.2018 um 21:33 Uhr
FCL-Coach Babbel: «Haben Pistole auf die Brust bekommen!»
3:00
:FCL-Coach Babbel: «Haben Pistole auf die Brust bekommen!»
Von Stefan Kreis

Was braucht es, um Rolf Fringer auf die Palme zu bringen? «Kokosnüsse», antwortete der FCL-Sportchef einst vor Jahren. Für gewöhnlich bringt ihn nichts aus der Fassung. Bis gestern.

«Das ist eine Sauerei!», wettert Fringer und fasst das Verhalten von Sion-Präsident Christian Constantin in Worte. Dieser hatte Luzerns Stürmer Marco Schneuwly vor einer Woche einen Sechsjahresvertrag angeboten. Ohne den FCL davon in Kenntnis zu setzen.

«Das ist gegen die Regeln», tobt Fringer. Ein Spieler darf nicht ohne Info an seinen Besitzerklub umworben werden, wenn sein Vertrag noch länger als sechs Monate läuft.

Auch FCL-Trainer Babbel ist sauer. «Wir haben die Pistole auf die Brust gesetzt bekommen», sagt der Deutsche über das Angebot von CC.

Eine halbe Million Franken hatte CC dem FCL geboten, «eine lächerliche Summe», so der Sportchef, denn Schneuwly habe in Luzern noch einen Vertrag bis 2017.

Doch wo liegt die Schmerzensgrenze für den Top-Torschützen der vergangenen Saison (17 Treffer)? «Wenn ein unmoralisches Angebot kommt, dann muss sich das ein Verein wie Luzern schon überlegen», sagt Coach Markus Babbel.

Wie hoch ein solches Angebot ist, definiert er nicht. Unter drei Millionen Franken Ablöse wird der FCL Schneuwly kaum ziehen lassen.

Wie wichtig der 30-Jährige ist, demonstriert er in der verrückten Nachspielzeit, als der FCL aus dem 0:2 ein 2:2 macht. Stark, wie Schneuwly seine letzten Reserven anzapft und seinem Gegenspieler Pa Modou im Laufduell davonzieht. Abgebrüht, wie er die Hereingabe von Oliveira über die Linie bugsiert.

«Aus diesem Grund haben wir ihn nicht abgegeben», kommentiert Babbel schmunzelnd und kann sich eine Spitze nicht verkneifen: «Es ist natürlich schön, dass er ausgerechnet gegen jenen Klub trifft, der ihn holen möchte.»

Fringer sieht darin eine Ironie des Schicksals. Der Herrgott habe genau hingeschaut und den FC Sion für sein Verhalten bestraft, so der Sportchef.

Schneuwly selbst wollte sich nicht zum Interesse aus dem Wallis äussern, dafür spricht sein Teamkollege David Zibung: «Er hat mit seiner Leistung gezeigt, dass er mit ganzem Herzen beim FCL ist.»

Das sehen die Sittener anders. Abwehrboss Léo Lacroix: «Ich finde, er war bis zu seinem Treffer kaum zu sehen. Wir hatten in weitgehend im Griff.»

In der Tat. Schneuwly wirkt blockiert, kommt kaum zum Abschluss. Und wenn er dann doch mal frei vor dem Tor steht wie kurz vor der Pause, dann verstolpert er völlig freistehend aus sieben Metern. Hat ihm das Angebot aus Sion den Kopf verdreht?

«Ja», glaubt Fringer und hofft, dass die Liga etwas gegen das reglementswidrige Gebaren aus dem Wallis unternimmt.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
Luzern – Sion 2:2 (0:1)

Swissporarena, 10'116 Fans 

Tore: 34. Konaté (Zeman) 0:1, 52. Assifuah (Zeman) 0:2. 90. Hyka 1:2. 92. Schneuwly (Oliveira) 2:2. 

Bemerkungen: Luzern ohne Puljic, Schachten, Rogulj (alle verletzt). Sion ohne Ziegler, Kouassi, Ndoye (alle verletzt). 

Luzern: Zibung; Thiesson, Sarr, Affolter, Lustenberger; Fandrich, Doubai, Freuler; Jantscher; Schneuwly, Lezcano.

Sion: Vanins; Rüfli, Lacroix, Zverotic, Pa Modou; Salatic, Fernandes; Carlitos, Assifuah, Zeman; Konaté.

Gelb: 45. Doubai (Foul). 90. Schneuwly (Foul). 

Einwechslungen: 

Luzern: Haas (62. für Fandrich), Hyka (66. für Jantscher),  Oliveira (82. für Lustenberger). 

Sion: Sierro (69. Assifuah),  Follonier (77. für Zeman), Christofi (81. für Konaté). 

Swissporarena, 10'116 Fans 

Tore: 34. Konaté (Zeman) 0:1, 52. Assifuah (Zeman) 0:2. 90. Hyka 1:2. 92. Schneuwly (Oliveira) 2:2. 

Bemerkungen: Luzern ohne Puljic, Schachten, Rogulj (alle verletzt). Sion ohne Ziegler, Kouassi, Ndoye (alle verletzt). 

Luzern: Zibung; Thiesson, Sarr, Affolter, Lustenberger; Fandrich, Doubai, Freuler; Jantscher; Schneuwly, Lezcano.

Sion: Vanins; Rüfli, Lacroix, Zverotic, Pa Modou; Salatic, Fernandes; Carlitos, Assifuah, Zeman; Konaté.

Gelb: 45. Doubai (Foul). 90. Schneuwly (Foul). 

Einwechslungen: 

Luzern: Haas (62. für Fandrich), Hyka (66. für Jantscher),  Oliveira (82. für Lustenberger). 

Sion: Sierro (69. Assifuah),  Follonier (77. für Zeman), Christofi (81. für Konaté). 

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?