Luzerns Trainer Markus Babbel ist früh aufgestanden an diesem Morgen. Auf dem Kunstrasen neben dem Stadion liegt Schnee. Eigenhändig hat der Coach die weisse Pracht weggeschaufelt, damit seine Mannschaft um 10 Uhr trainieren kann.
Denselben Einsatz erwartet Babbel von seinen Spielern. Von Rückkehrer Tomislav Puljic (31) zum Beispiel. Ex-Sportchef Alex Frei wollte den Kroaten im Sommer nicht mehr.
Puljic: «Das war ein Schock für mich. Ich hatte für den FCL immer alles gegeben.» Freis Nachfolger, Rolf Fringer, holte Puljic zurück. Die letzten sechs Monate hat sich der Innenverteidiger beim FC Zadar in Kroatien fit gehalten. «Ausserdem habe ich mit einem Athletiktrainer gearbeitet. Ich fühle mich sehr gut», sagt Puljic.
Das wird bitter nötig sein: Der Tabellenletzte Luzern hat am meisten Gegentore kassiert. Obwohl Puljic seit über acht Monaten keinen Ernstkampf mehr bestritten hat, ist er als Innenverteidiger gesetzt. Neben seinem Landsmann Kaja Rogulj (28).
Babbel über sein neues Abwehrduo: «Das sind zwei Ochsen, die sehen böse aus und werden den gegnerischen Stürmern Angst machen.» «Ochsen?»
Puljics Landsmann Rogulj lacht über den Vergleich: «Der Trainer meint das positiv!»
Der Innenverteidiger kam im Sommer von Austria Wien. Zuerst plagten ihn Rückenschmerzen, dann setzte Ex-Trainer Carlos Bernegger auf Andrés Lamas und François Affolter.
Mit der Rückkehr Puljics dürften die Experimente im Abwehrzentrum beendet sein. Auch wenn Puljic spielerisch weniger stark ist als Affolter und in der Angriffsauslösung Defizite hat: Im Abstiegskampf kann der Hüne (1,92 m) dem FCL eher helfen als der sensible Affolter.
Sportchef Fringer, damals noch Trainer beim FCL, hatte schon vor vier Jahren gesagt: «Puljic ist abgezockt, ein Schlitzohr – im positiven Sinn.»
Fringer hatte ihn damals zum Probetraining eingeladen. Puljic war mit dem Auto aus dem 900 Kilometer entfernten Kroatien angereist. Sein erster Vertrag war kaum besser dotiert als der eines Büroangestellten auf der FCL-Geschäftsstelle.
Doch Puljic wurde zum Stammspieler. Egal, ob der Trainer Fringer, Yakin, Komornicki oder Bernegger hiess. Das soll auch unter Babbel so bleiben.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |