Bernard Challandes (70) gerät ins Schwärmen, als er auf seinen ehemaligen Spieler Edon Zhegrova angesprochen wird. «Seine Kreativität, seine Technik, sein linker Fuss, oh là là», sagt der langjährige kosovarische Nationaltrainer. Solche Spieler würden den Unterschied ausmachen. «Weil sie unvorhersehbare Dinge tun.» Zuletzt wurde Zhegrova immer öfter zum Game-Changer, zehn Torbeteiligungen, so viele wie noch nie, seine Treffer gegen Sion und Kairat Almaty? Weltklasse! Mit links direkt in den Winkel. «Er hat einen guten Schuss, bringt gute Flanken, kann dribbeln. Für einen solchen Spieler kommen die Leute ins Stadion», sagt Challandes.
Nur: Warum spielt einer wie er mit 22 Jahren noch immer in Basel? «Weil ich Schritt für Schritt machen will», antwortet Zhegrova. Irgendwann werde er beim FC Barcelona spielen, so der Linksfuss mit einem Lachen. «Ich habe immer gesagt, dass das mein Ziel ist und ich werde nicht aufhören bis ich dieses Ziel erreicht habe.»
Zhegrova mit klarer Ansage
An Selbstvertrauen mangelt es Zhegrova nicht, vor dem Spitzenkampf gegen YB präsentiert der kosovarische Nationalspieler eine breite Brust. «Ich finde, wir sind das beste Team der Schweiz!» Gewinnen die Basler in Bern, hätte man sechs Punkte Vorsprung auf die Konkurrenz aus Bern. Von einer Vorentscheidung im Meisterkampf aber will Zhegrova, der wegen Schmerzen im Knie angeschlagen ist, nicht sprechen: «Die Saison ist noch lang, dafür ist es noch zu früh.»
Wohl auch weil er weiss, dass YB in der vergangenen Saison 31 (!) Punkte Vorsprung auf den FCB hatte. Und dass er von den bislang sechs Duellen gegen die Berner erst eines gewinnen konnte. Unter Marcel Koller wars, im Dezember vor zwei Jahren, als Zhegrova seinen Gegenspielern beim 3:0-Triumph Knoten in die Beine dribbelte. Traumtor und Assist, eine seiner besten Leistungen im FCB-Dress.
«Er wird kein Verteidiger mehr werden»
Seither liefs nicht immer so rund, sowohl Koller als auch die Nachfolger Ciriaco Sforza und Patrick Rahmen setzen Zhegrova oft auf die Bank, bemängeln dessen Defensivverhalten. «Er wird kein super Verteidiger mehr werden», sagt Challandes zu diesem Thema. «Aber er muss versuchen, die Balance zu finden.» Und nicht kopflos nach vorne rennen.
Charakterlich sei Zhegrova «ein guter Typ, sehr sensibel und auch manchmal etwas emotional und impulsiv.» Challandes: «Er ist unzufrieden, wenn er nicht spielt.» Sie seien deswegen ab und an aneinander geraten.
Auch mit Rahmen hat sich Zhegrova schon gezofft, mittlerweile aber bezeichnet der Linksfuss den aktuellen FCB-Coach als besten Trainer, den er je hatte. Ob er dieses Vertrauen heute gegen YB zurückzahlen wird?
Verfolgen Sie den Super-League-Spitzenkampf YB gegen Basel live ab 20.30 Uhr im Blick-Ticker!
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |