Die Fakten sind eindeutig. Nach fünf Champions-League-Spielen steht der FCB mit zwei Punkten und zwei geschossenen Toren da. Und nach dem 0:0 gegen Ludogorets mit dem Rücken zur Wand. Er muss jetzt in der letzten Runde gegen Arsenal mehr Punkte holen als Ludogorets gegen PSG.
Die Interpretation davon ist alles andere als eindeutig. Der Tenor beim Team: Es hat einfach das Glück gefehlt. Coach Urs Fischer zum Beispiel sah «einen guten Auftritt». Man habe das Spiel im Griff gehabt, genügend Chancen kreiert, nichts zugelassen. Der Plan sei aufgegangen, aber nicht belohnt worden. Taulant Xhaka findet: «Man kann uns keinen Vorwurf machen.» Michael Lang: «Wir haben einen guten Kampf abgeliefert, wir hätten den Sieg verdient gehabt.»
Euphorie? Fehlanzeige!
Die Fans sehen das anders. Sicher die wenigen (rund 120), die überhaupt noch mitgereist sind zum Spiel der Spiele. Als sich die Mannschaft nach dem 0:0 bei ihnen verabschieden will, hallen ihnen Unmutsbekundungen und «Fischer raus!»-Rufe entgegen. Desillusioniert trottet das Team ab.
Es ist nicht das erste Mal, dass die FCB-Fans diese Saison Dampf ablassen. Riesen-Vorsprung in der Liga zum Trotz. Beim glücklichen 1:1 gegen Thun gabs zuhause ein lautes Pfeifkonzert. Gegen Vaduz am Wochenende waren so wenige im Stadion wie lange nicht. Auch wenn die offizielle Zuschauerzahl mit 24 846 beziffert wurde. Euphorie beim 6:0? Fehlanzeige.
«Die Reaktion war schon heftig»
Gewinnen reicht im erfolgsverwöhnten Basel nicht mehr. Und schön gewinnen tut der FCB unter Fischer kaum. Eigengewächse, die Identifikation stiften, hats gleichzeitig auch keine. Und die Entwicklung der eingekauften Stars ist nicht erkennbar.
Der Coach redet es schön. Die Fans nerven sich trotzdem. Und den Spielern verdirbt es so die Lust. So sagt Captain Matias Delgado: «Es hat diese Saison selten Spass gemacht zu spielen. Es ist fast nicht mehr möglich ein Spiel zu geniessen, weil der Erfolgsdruck im Fussball mittlerweile so gross ist. Die Fans wollen Siege feiern, das ist klar, aber die Reaktion nach dem 0:0 war schon heftig.»
Die grösste Chance, endlich wieder Magie zu versprühen, hat der FCB im Entscheidungsspiel am 6. Dezember gegen Arsenal. Aber auch schon am Sonntag in Sion. Passend: Die Walliser sind zur Zeit das beste Beispiel, um zu zeigen, wie ein Trainer Lust entfachen kann, wie dann selbst eine 3:4-Niederlage gegen YB zum Spektakel werden und von den Fans gefeiert werden kann.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 15 | 7 | 28 | |
2 | FC Zürich | 15 | 6 | 26 | |
3 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 15 | 4 | 23 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 15 | 3 | 23 | |
7 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
8 | FC Sion | 15 | -1 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 15 | -5 | 17 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 15 | -21 | 12 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 15 | -11 | 10 |