FCB-Frei zum Europa-Aus
«Vielleicht hätten wir dreckiger spielen können»

Warum Fabian Frei keine Flaschen durch die Garderobe tritt. Und was das Europa-League-Aus für den FC Basel bedeutet.
Publiziert: 02.09.2018 um 14:39 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 22:21 Uhr
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«Es soll Enttäuschung da sein nach so einer Niederlage, aber ich fange jetzt nicht an, herumzuschreien und andere zu kritisieren», sagt Fabian Frei.
Foto: KEY
Stefan Kreis

BLICK: Konnten Sie nach dem Debakel gegen Apollon Limassol schlafen?
Fabian Frei:
Ja, ich bin zwar nicht gut eingeschlafen, aber irgendwann ist man dann doch müde.

Ihr Trainer Marcel Koller sagt, er hätte sich gewünscht, dass nach dem Spiel jemand eine Flasche durch die Garderobe tritt. Sind Sie zu brav?
Es muss doch authentisch sein. Wenn ich jetzt anfange, in der Kabine Flaschen rumzuschmeissen, dann fangen alle an zu lachen. Es soll Enttäuschung da sein nach so einer Niederlage, aber ich fange jetzt nicht an, herumzuschreien und andere zu kritisieren. Ich habe ja selber einen Stiefel zusammengespielt.

Es geht ja nicht darum, andere zu kritisieren. Sondern darum, sie aufzurütteln.
Es sind ja auch schon Flaschen durch die Garderobe geflogen. Jeder reagiert anders. Taulant Xhaka beispielsweise oder Serey Die sind emotionalere Typen.

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Die Noten der Basel-Spieler gegen Limassol: Martin Hansen, Note 4: Entschärft in der ersten Hälfte eine Top-Chance, kann beim Gegentor nichts machen. Der beste Basler.
Foto: Andy Mueller/freshfocus

Hätte man auf dem Platz ein Zeichen setzen müssen? Mal einen Gegenspieler umhauen?
Die sind ja schon beim kleinsten Kontakt umgefallen, warum sollen wir dann noch zusätzlich einen umhauen? Der wäre dann minutenlang liegen geblieben und hätte das Zeitspiel auf die Spitze getrieben. Vielleicht hätten wir dreckiger spielen können, um das 0:0 nach Hause zu brin­gen.

Nach dem Aus ist das FCB-Kader zu gross und zu teuer, um nur in der Super League zu spielen. Einverstanden?
Ich weiss nicht, ob es zu teuer ist. Aber wir sind 28 Spieler, es wird enger, schwieriger, um da reinzukommen. Das kann den Konkurrenzkampf fördern. Fussball ist kein Ponyhof, bei dem jeder ein bisschen mitspielen darf.

Immerhin haben Sie nach dem Aus mehr Zeit für Ihre einjährige Tochter.
Das ist der einzig positive Aspekt, ja.

Auch während der Nati-Pause haben Sie genügend Zeit. Wie gross war die Enttäuschung, nicht mit an die WM zu fahren? Schliesslich waren Sie während der Qualifikation noch dabei.
Die Enttäuschung war gross, natürlich war ich genervt. Aber es ist kein Wunschkonzert.

Fabian Frei: «Fussball ist kein Ponyhof, bei dem jeder ein bisschen mitspielen darf.»
Foto: freshfocus

Hat Petkovic Sie angerufen?
Nein, er hat mir ein SMS geschickt.

Hat die Schweiz an der WM eine historische Chance verpasst?
Es war eine Chance, um einen grossen Wurf zu landen. Die WM war weder ein Debakel noch sensationell.

Was sagen Sie zur Doppeladler-Affäre?
Ich war nicht dabei und bin zu weit weg, um das zu kommentieren.

Haben Sie nie an Rücktritt gedacht?
Nein, es wäre weiterhin eine grosse Ehre, für die Schweiz zu spielen.

Apropos Ehre: Sie tragen in Abwesenheit von Captain Marek Suchy die Binde und haben die Mannschaft nach der Pleite gegen Limassol zur Fankurve geführt. Wie war die Stimmung?
Sie waren sauer, verständlicherweise. Und das ist nach dieser Leistung auch völlig okay.

Wilson tippt Basler Kantersieg gegen Thun!
1:09
Ligaprognose mit unseren Leichtathletik-Stars:Wilson tippt Basler Kantersieg gegen Thun!

Der Schweiz werden die Punkte fehlen, die der FCB in dieser Saison nicht für den Koeffizienten sammelt.
Deswegen haben wir ein schlechtes Gewissen, weil wir gerne für die Schweiz in die Europa League eingezogen werden. Aber andererseits haben wir in den letzten Jahren viel zum Koeffizienten beigetragen.

Schafft der FCB den Turn­around?
Jetzt müssen wir gegen Thun einfach gewinnen. Aber das hätten wir auch gemusst, wenn wir gegen Limassol weitergekommen wären. Sieben Punkte Rückstand auf YB sind viel.

Immerhin fällt jetzt die Doppelbelastung weg. Ein Vorteil?
Das kann man nicht sagen, es kann in beide Richtungen gehen. Ich bin kein Hellseher.

Ziehen die Basler den Karren ab 16 Uhr gegen Thun aus dem Dreck? BLICK tickert das Spiel live – und liefert die Antwort!

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