FCB-Captain hilft Wäschefrau
Für sie verzichtet Stocker auf Geld

Die FCB-Profis um Captain Valentin Stocker (31) helfen in der Krise vereinseigenen Mitarbeitern, die von Kurzarbeit betroffen sind. Darunter auch jener Frau, die die Trikots sauber macht.
Publiziert: 05.05.2020 um 15:00 Uhr
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Die Profis um Captain Valentin Stocker haben sich bereit erklärt, für Lohnausfälle sämtlicher Mitarbeiter ins eigenen Portemonnaie zu greifen
Foto: Getty Images
Stefan Kreis

Wenn der Ball nicht rollt, gibts beim FC Basel keine Dreckwäsche. Sehr zum Leidwesen von Christine Castioni. Die reinigt seit fast 30 Jahren die Trikots der Bebbi, in der Corona-Krise aber stehen die Waschmaschinen still. Auf Lohn muss die 54-Jährige trotzdem nicht verzichten. Weil sich die Profis um Captain Valentin Stocker solidarisch zeigen – und für die Gehaltsausfälle sämtlicher FCB-Mitarbeiter ins eigene Portemonnaie greifen.

Es ist eine grosse Aktion der Spieler, deren Ruf durch den Lohn-Zoff der vergangenen Wochen arg in Mitleidenschaft gezogen wurde. Vor allem an Stocker, der seit Jahren für gute Zwecke spendet, dürfte die Geschichte nicht spurlos vorbei gegangen sein. Er, der Obdachlose, Flüchtlinge, Kinder- und Tierheime unterstützt, wurde über Nacht zum fleischgewordenen Klischee des kickenden Multi-Millionärs. Bloss gestellt vom eigenen Klub, der die Lohnverhandlungen in einer Medienmitteilung öffentlich macht – und detaillierte Zahlen nennt. Man habe «der 1. Mannschaft vorgeschlagen, vorläufig auf 17,5 % des Jahreslohnes zu verzichten. Dies entspricht in den Monaten April, Mai und Juni 2020, in denen der Spielbetrieb voraussichtlich nicht oder nicht in gewohntem Masse durchgeführt werden kann, einem Lohnverzicht von 70%.» Statt diese Reduktion zu akzeptieren, antwortet der Spielerrat um Stocker mit einem Vorschlag, für drei Monate auf 5% oder übers Jahr hinaus auf 1,25% des Lohns zu verzichten.

Stocker hat Respekt vor Castioni

Mittlerweile wurden die Differenzen öffentlich ausgeräumt, beide Parteien haben sich gefunden, der Lohn-Zoff für beendet erklärt. Die Spieler verzichten nicht nur auf Teile ihres Gehalts, sondern helfen auch jenen FCB-Mitarbeitern, die am heftigsten von der Krise betroffen sind. Für Stocker auch ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber jenen Leuten, die nicht im Rampenlicht stehen. Gegenüber Menschen wie Christine Castioni. Als BLICK Stocker im Sommer vor einem Jahr auf die Arbeit der Wäschefrau anspricht, antwortet der Krienser: «Da ich daheim meine eigene Wäsche wasche, habe ich Respekt vor Christines Arbeit. Bei uns arbeiten viele Leute im Hintergrund. Es gehört sich, Wertschätzung zu zeigen.»

Auf die Worte lässt Stocker Taten folgen.

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Mannschaft
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FC Basel
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FC Luzern
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Servette FC
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FC Lausanne-Sport
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FC Zürich
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FC St. Gallen
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BSC Young Boys
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FC Sion
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Grasshopper Club Zürich
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