Drei Niederlagen in Folge, fünf Punkte Rückstand auf St. Gallen und auf YB – beim FC Basel brennt der Baum. Dazu läuft der Vertrag von Trainer Marcel Koller (59) im Sommer aus, er verlängert sich nur, wenn der FC Basel Meister wird.
Doch hätte man nicht für Ruhe gesorgt, wenn man mit dem Coach schon im Winter verlängert hätte? Nach dem Cupsieg 2019, der Qualifikation für den Sechzehntelfinal der Europa League und der guten Vorrunde hätte es durchaus Gründe dafür gegeben.
Doch wie BLICK erfuhr, ist der Verein gespalten. Koller hat durchaus Befürworter, aber es gibt auch Entscheidungsträger, die ihn kritisch sehen.
Die eine Seite lobt seine Detailversessenheit, seine klare, ruhige Art. Er verlieh dem FCB wieder die nötige defensive Stabilität. Für andere ist er zu wenig risikobereit, sein Fussball zu wenig frech. Zudem wird ihm vorgeworfen, dass er grosse Talente wie Okafor zu wenig konsequent fördern würde.
So sehen ihn die FCB-Bosse
- Ruedi Zbinden (60). Der Sportchef hat seit Sommer eine Wandlung durchgemacht. Auch er sah Koller kritisch, als Marco Streller den Coach entlassen wollten. Seit er Sportchef geworden ist, passt aber kein Blatt mehr zwischen Koller und ihn. Zbinden ist ein klarer Befürworter einer Vertragsverlängerung.
- Roland Heri (60). Der CEO mischt sich nicht in die sportlichen Belange ein, aber er gilt als Befürworter von Marcel Koller. Allerdings besitzt er von den Entscheidungsträgern in dieser Frage die wenigste Macht.
- Karli Odermatt (77). Der Verwaltungsrat kritisierte Koller offen auf «Telebasel». In einem Live-Gespräch sagte er nach der Niederlage bei YB: «Spätestens in der Pause hätte man wechseln müssen. Warum wir das nicht getan haben, weiss nur der Trainer.» Und: «Vom Trainer muss jetzt etwas kommen.» Es liegt auf der Hand, dass der langjährige private Freund von Präsident Bernhard Burgener eher für eine Trennung im Sommer sein könnte.
- David Degen (36). Dem Ex-Basel-Spieler gehören zehn Prozent des Klubs – und Kollers Fussball sah und sieht er kritisch. Als Spieler-Berater konnte er nicht verstehen, dass Koller nicht auf seinen Klienten Aldo Kalulu setzte. Es ist gut möglich, dass der Jungspund in der Basler Führungsriege lieber auf einen jüngeren Trainer setzen möchte.
- Bernhard Burgener (62). Und schon sind wir bei der grossen Unbekannten. Vom Besitzer des Klubs ist bekannt, dass er am wenigsten durchschaubar ist. So war es, als Marco Streller den Trainer Marcel Koller freistellte und durch Patrick Rahmen ersetzen wollte – und dann Burgener plötzlich auf die andere Seite setzte. Burgener ist das Zünglein an der Waage.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |