Für Bernhard Burgener ist das rotblaue Glas halbvoll. 20 Punkte Rückstand auf YB? «25 Punkte Vorsprung auf Platz 3», sagt der Präsident an der GV vor 1513 Vereinsmitgliedern im Joggeli. YB sei einfach besser gewesen. «Das müssen wir akzeptieren. Hätten wir die Berner viermal geschlagen, wären wir Meister geworden.»
Hat der FCB aber nicht. Nur einen Zähler holten die Basler gegen den Konkurrenten aus der Haupstadt. In Erinnerung bleibt vor allem die 1:7-Blamage vom Herbst. «Diese Niederlage lässt mein Herz bluten, damals hat Leidenschaft hat gefehlt», sagt Burgener. Auch das Euro-Aus gegen Limassol habe weh getan.
Schlecht reden lassen will er sich die Saison und die vergangenen beiden Jahre unter seiner Führung aber trotzdem nicht. Ganz im Gegenteil, man sei vor einem Jahr im Champions-League-Achtelfinal gestanden und habe in dieser Saison den Cupsieg geholt. «Die Jungs haben einen guten Job gemacht. Ich danke der Mannschaft, dem Trainer und der sportlichen Leitung», sagt Burgener. Explizit erwähnt er seinen Sportdirektor: «Marco macht das sensationell!»
Streller habe die Vorgaben der Führung, vermehrt auf eigene Nachwuchstalente zu bauen, in den vergangenen beiden Jahren umgesetzt. Phasenweise standen in dieser Saison sieben Eigengewächse auf dem Platz. Auch bei der Reduktion des Kaders, ebenfalls ein erklärtes Ziel von Burgener, sei Streller auf einem guten Weg: «Als ich vor zwei Jahren übernommen haben, hatten wir 33 Spieler im Kader. Aber das können wir uns nicht mehr leisten, wir müssen mit den Kosten klar kommen. Ziel muss es sein, zwischen 16 und 18 Spieler in der ersten Mannschaft zu haben.» Ihm gehe es nicht ums Geld, sagt Burgener: «Ich habe eine Mission!» Den FCB auf gesunde Beine zu stellen.
Worte, die bei den Mitgliedern ankommen, öffentlichen Widerspruch gibts kaum, nur einer meldet sich zur Wort und kritisiert die Bosse. Am Ende wird Bernhard Burgener mit 984-Ja Stimmen, bei 365 Nein-Stimmen und 166 Enthaltungen von den Mitgliedern bestätigt. Marco Streller bekommt 1020 Ja-Stimmen.
Nicht mehr im Verwaltungsrat der FC Basel 1893 AG sitzt Alex Frei. Der langjährige FCB-Stürmer geht freiwillig, will sich auf seine Trainerkarriere fokussieren. Für Frei übernimmt Roland Heri. Der ist CEO des FC Basel und sitzt neu auch im VR. Auch er wird problemlos gewählt.
Zum Schluss der Generalversammlung hat noch einmal Burgener das Wort. Er liest die Namen jener FCB-Mitglieder herunter, die im vergangenen Jahr verstorben sind.
Ein Moment, bei dem der Fussball zur Nebensache wird.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |