Die Fans staunen nicht schlecht beim Spiel FC Luzern gegen den FC St. Gallen. Die Innerschweizer siegen nicht nur verdient 2:0 – der FCL spielt mit elf Schweizern in der Startelf!
«Die Mannschaft ist ganz bewusst so zusammengestellt. Es ist unser Ziel, junge, eigene Spieler in die 1. Mannschaft zu integrieren», sagt Luzern-Trainer Markus Babbel. Der Bayer wechselt mit Itten, Grether und Voca dann sogar noch drei weitere Schweizer Spieler ein! Bewusste Transfer-Politik des FC Luzern ermöglicht das.
Babbel sagt: «Nach Verstärkungen sehen wir uns in erster Linie auf dem Schweizer Markt um. Diese Spieler sprechen die gleiche Sprache, sie kennen die Liga, das ganze Drumherum und sie liegen in unserem Budget.»
Gegen St. Gallen stehen sogar 6 Innerschweizer in der Startaufstellung: Jonas Omlin aus Sachseln OW, Remo Arnold aus Schlierbach LU, Stefan Knezevic aus Hitzkirch LU, Nicolas Haas aus Kriens LU, Claudio Lustenberger aus Kerns OW und Hekuran Kryeziu aus Küssnacht SZ.
Auf dem Matchblatt stand (nach der Einbürgerung des Deutschen Markus Neumayr) kein einziger Ausländer! Das heisse aber nicht, dass man sich diesen verschliesse, wie die Beispiele Costa, Juric (beide gesperrt) und Alves (verletzt) zeigen, sagt Babbel. «Aber: Wenn wir einen Ausländer verpflichten, müssen wir ganz sicher sein, dass er zu uns passt und dass er sich schnell integrieren kann.» Sprachliche Veränderung, Kultur-Wechsel, Umzug mit der ganzen Familie – all das seien Herausforderungen, so Babbel.
Doch nicht nur der FC Luzern stellt am vergangenen Wochenende elf Schweizer in die Startelf: Auch Mauro Lustrinelli beginnt mit elf Schweizern (siehe Box). Beim 1:2 in Lugano wechselt Thuns Interims-Trainer dann den Franzosen Norman Peyretti ein.
Thun-Sportchef Andres Gerber sagt dazu: «Es gibt viele gute Schweizer Spieler in den unteren Ligen. Man muss ihnen nur die Chance und das Vertrauen geben. Es ist auch viel einfacher Schweizer zu integrieren.» Bei den Ausländern gebe es viele Probleme: Kommunikation, Visa, Wohnung und Behördegänge erforderten einen grossen Aufwand. «Bei unserem kleinen Verwaltungsapparat ist das nicht zu stemmen.»
Im Berner Oberland werde einer Mannschaft mit fast alles Schweizer Spielern eine Niederlage eher verziehen, sagt Gerber. «Wir sind nicht prinzipiell gegen Ausländer als Spieler, aber solange wir in der Schweiz fündig werden, werden wir unsere Politik weiter betreiben. Und Super-Ausländer wie Hoarau können wir uns sowieso nicht leisten.»
Negativ-Beispiel sind in der vergangenen Runde übrigens die Grasshoppers: Gerade mal drei Schweizer stehen beim 1:0-Coup bei YB in der Startaufstellung.
Und der Trend zu eigenen Spielern dürfte sich bald verstärken: Der FC Basel will in Zukunft mindestens 6 bis 8 Junioren, grösstenteils aus der Region, im Kader haben. Es wäre gut für den Schweizer Fussball.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 15 | 4 | 23 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 15 | 3 | 23 | |
7 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
8 | FC Sion | 15 | -1 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 15 | -5 | 17 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 15 | -21 | 12 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 15 | -11 | 10 |
Basel: 5 Schweizer, je 1 Tscheche, Däne, Paraguayer, Norweger, Schwede und Slowene.
Young Boys: 6 Schweizer, je 1 Schwede, Franzose, Ivorer, Tscheche und Serbe.
Sion: 6 Schweizer, 2 Senegalesen, je 1 Brasilianer, Kongolese und Gambier.
Lugano: 6 Schweizer, 2 Serben, je 1 Italiener, Uruguayer und Albaner.
St. Gallen: 7 Schweizer, 2 Tunesier, je 1 Deutscher und Bosnier.
Grasshopper Club: 3 Schweizer, je 2 Dänen und Serben, 1 Schwede, Brasilianer, Israeli und Isländer.
Lausanne: 8 Schweizer, je 1 Brasilianer, Kosovare und Nordkoreaner.
Vaduz: 5 Schweizer, je 2 Deutsche und Liechtensteiner, je 1 Serbe und Amerikaner.
Basel: 5 Schweizer, je 1 Tscheche, Däne, Paraguayer, Norweger, Schwede und Slowene.
Young Boys: 6 Schweizer, je 1 Schwede, Franzose, Ivorer, Tscheche und Serbe.
Sion: 6 Schweizer, 2 Senegalesen, je 1 Brasilianer, Kongolese und Gambier.
Lugano: 6 Schweizer, 2 Serben, je 1 Italiener, Uruguayer und Albaner.
St. Gallen: 7 Schweizer, 2 Tunesier, je 1 Deutscher und Bosnier.
Grasshopper Club: 3 Schweizer, je 2 Dänen und Serben, 1 Schwede, Brasilianer, Israeli und Isländer.
Lausanne: 8 Schweizer, je 1 Brasilianer, Kosovare und Nordkoreaner.
Vaduz: 5 Schweizer, je 2 Deutsche und Liechtensteiner, je 1 Serbe und Amerikaner.
Idris Voca Stansstad NW
Francisco Rodriguez Zürich ZH
Remo Arnold Schlierbach LU
Joao Oliveira Eysins VD
Cedric Itten Spiez BE
Ruben Vargas Gambarogno TI
Simon Enzler Walchwil ZG
Nicolas Haas Kriens LU
Stefan Knezevic Hitzkirch LU
Dario Ulrich Sattel SZ
Silvan Sidler Küssnacht SZ
Markus Neumayr Adligenswil LU
Hekuran Kryeziu Küssnacht SZ
Marco Schneuwly Wünnewil-Flamatt FR
Christian Schneuwly Wünnewil-Flamatt FR
Claudio Lustenberger Kerns OW
Simon Grether Basel BS
Dave Zibung Hergiswil NW
Jonas Omlin Sachseln OW
François Affolter Grenchen SO
Pascal Schürpf Basel-Stadt
*****
Filip Ugrinic Serbien-Montenegro (wartet auf Schweizer Pass)
Ricardo Costa Portugal
Lucas Alves Brasilien
Tomi Juric Australien-Kroatien
Idris Voca Stansstad NW
Francisco Rodriguez Zürich ZH
Remo Arnold Schlierbach LU
Joao Oliveira Eysins VD
Cedric Itten Spiez BE
Ruben Vargas Gambarogno TI
Simon Enzler Walchwil ZG
Nicolas Haas Kriens LU
Stefan Knezevic Hitzkirch LU
Dario Ulrich Sattel SZ
Silvan Sidler Küssnacht SZ
Markus Neumayr Adligenswil LU
Hekuran Kryeziu Küssnacht SZ
Marco Schneuwly Wünnewil-Flamatt FR
Christian Schneuwly Wünnewil-Flamatt FR
Claudio Lustenberger Kerns OW
Simon Grether Basel BS
Dave Zibung Hergiswil NW
Jonas Omlin Sachseln OW
François Affolter Grenchen SO
Pascal Schürpf Basel-Stadt
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Filip Ugrinic Serbien-Montenegro (wartet auf Schweizer Pass)
Ricardo Costa Portugal
Lucas Alves Brasilien
Tomi Juric Australien-Kroatien