FC Lugano in der Vorreiter-Rolle
Kurzarbeit nun doch auch für Profiklubs?

Grundsätzlich kann Kurzarbeit nicht für Profisportler beantragt werden. Die Klubs hoffen nun auf eine bundesrätliche Ausnahmeregelung.
Publiziert: 13.03.2020 um 16:39 Uhr
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Die Spieler des FC Lugano werden mit Individual-Trainingsprogrammen nach Hause geschickt.
Foto: keystone-sda.ch
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Die Spieler des FC Lugano werden mit Individual-Trainingsprogrammen nach Hause geschickt.
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Alain Kunz, Maurizio Urech

Am Donnerstagnachmittag und am Freitagmorgen stehen im Tessin Gespräche mit Spielern an. Jetzt, da man weiss, dass der Betrieb bis mindestens 29. März ruhen muss. Nicht nur der Spielbetrieb ist eingestellt, auch alle Trainings sind durch den Staatsrat verboten worden!

Die Spieler des FC Lugano werden mit Individual-Trainingsprogrammen nach Hause geschickt. Doch zuvor wird ihnen eine Frage gestellt: Ob sie einverstanden wären mit Kurzarbeit und damit einhergehend mit einer Lohnkürzung um zwanzig Prozent. Sicher kein geringes Opfer, aber zumutbar. Zumal die Alternative unter Umständen der Kollaps oder gar der Konkurs eines Klubs sein kann. Und dann gibts weit weniger Geld!

Den Rest des Lohns (80 Prozent) soll die Arbeitslosenkasse bezahlen. Nur gibt es da einen Haken, den schon Sion-Präsident Christian Constantin feststellte, als er seine Spieler auf Kurzarbeit stellen wollte: Kurzarbeit ist nur möglich bei Angestellten mit unbefristeten Arbeitsverträgen, Profisportler in Mannschafts-Sportarten haben indes immer befristete. Also bräuchte es eine Ausnahmebewilligung, die gesetzlich so nicht vorgesehen ist. Das Staatssekretariat für Wirtschaft scheint Hand bieten zu wollen. Das Seco schreibt: Der Bundesrat prüft aktuell einen möglichen Ausgleich für allfällige Härtefälle, die nicht von Kurzarbeit profitieren können.

Gut möglich also, dass die Löhne der Spieler in Profiligen bald von der Arbeitslosenkasse bezahlt werden. Nicht nur im Fussball, auch im Eishockey. Denn da herrscht bereits Gewissheit: Es gibt keine Playoffs. Es gibt so keine in Spielen generierte Einnahmen mehr bis Ende der ursprünglich vorgesehenen Saison. Derweil man im Fussball immer noch hofft. Dort wäre Kurzarbeit im Falle einer Wiederaufnahme des Meisterschaftsbetriebs bis dann befristet.

Wie auch immer. Das Mittel der Kurzarbeit könnte für die wegen der aktuell ausbleibenden Matcheinnahmen in ihrer Existenz bedrohten Sportklubs schlicht lebensrettend sein.

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Mannschaft
SP
TD
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1
FC Basel
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31
31
55
2
Servette FC
Servette FC
31
8
51
3
BSC Young Boys
BSC Young Boys
31
11
50
4
FC Luzern
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31
6
48
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FC Lugano
FC Lugano
31
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48
6
FC Zürich
FC Zürich
31
1
47
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
31
7
44
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
31
2
43
9
FC Sion
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31
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10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
31
-18
33
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
31
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30
12
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-31
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