FCB-Geschäftsführer Roland Heri hat gerade den letzten Bissen seines Mitagessens heruntergeschluckt, im Stadion-Bistro, als sich vor dem St.-Jakob-Stadion eine Handvoll FCB-Fans an die Arbeit macht und ein acht Meter breites Plakat an die Stadiontür klebt: «Wir hätten da noch ein paar Fragen», heisst es auf Baseldeutsch. Unter anderem machen sich die Fans Sorgen darum, dass ihr Klub «ideell an die Wand gefahren» werde.
Kurz zuvor hatte Heri in einer Medienrunde die Hintergründe des Basler Engagements in Indien vorgestellt. Dies vorweg: Die Anfang Woche von einigen Medien kolportierten 15 Mio. Franken, die der FCB angeblich investiere, sind völlig aus der Luft gegriffen. Heri: «Es ist viel, viel weniger. Runde eine Million.»
Der FCB wolle damit «in den nächsten drei Jahren eine gutfunktionierende Ausbildungsstätte bei Chennai aufbauen.» Basels Nachwuchschef Massimo Ceccaroni wird hierfür in den kommenden Monaten nach Indien reisen, um mitzuhelfen, die entsprechende Infrastruktur auf die Beine zu stellen und Trainer zu schulen. Im Gegenzug werden indische Coaches in Basels Nachwuchs hospitieren.
Natürlich versprechen sich die Basler von ihrem Engagement dereinst auch einen Gewinn. Dabei geht es nicht in erster Linie darum, später einmal die grössten indischen Talente zu rekrutieren. Heri: «So schnell wird wohl kein Chennai-Spieler kommen. Aber wir lassen uns gerne vom Gegenteil überraschen.» Für die nun investierte Million sichert sich der FCB aber das Erstzugriffsrecht auf die indischen Talente und verdient mit, auch wenn diese Spieler nicht nach Basel wechseln sollten. Zudem ist der FCB an allen anderen Einnahmen (Zuschauer, Sponsoren, TV-Rechte) beteiligt.
Angesichts des rasch wachsenden Fussballmarktes verspricht man sich in Basel auch einen gewinnbringenden Weiterverkauf der Klubanteile zu einem späteren Zeitpunkt.
Dass der FCB mit seinem Engagement bei Chennai diversen anderen Klubs, unter anderem aus der Bundesliga und aus England zuvorgekommen ist, führt Heri darauf zurück, dass man den Indern «respektvoll begegnet» sei und «mit einem sehr konkreten Nachwuchsprojekt» gepunktet habe.
Die FCB-Fans, die sich lieber eine Verstärkung der eigenen Mannschaft gewünscht hätten, beruhigt Heri übrigens: «Das Engagement bei Chennai verhindert keinen einzigen Transfer in unsere Profimannschaft. Das Tagesgeschäft geniesst für uns nach wie vor höchste Priorität.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 21 | 8 | 38 | |
2 | FC Basel | 21 | 25 | 37 | |
3 | FC Luzern | 21 | 7 | 36 | |
4 | Servette FC | 22 | 2 | 33 | |
5 | FC Lausanne-Sport | 22 | 7 | 32 | |
6 | FC Zürich | 21 | -3 | 30 | |
7 | FC St. Gallen | 21 | 5 | 29 | |
8 | BSC Young Boys | 21 | -3 | 28 | |
9 | FC Sion | 22 | -1 | 27 | |
10 | Grasshopper Club Zürich | 22 | -9 | 21 | |
11 | Yverdon Sport FC | 21 | -10 | 21 | |
12 | FC Winterthur | 21 | -28 | 14 |