Experten schlagen Alarm
Ist die Super League zu schwach für Europa?

In der Liga souveräner Leader – in der Champions League chancenlos: Ist YB ein Opfer der Schwäche der Super League? BLICK hat bei den Experten nachgefragt.
Publiziert: 04.10.2018 um 00:46 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:05 Uhr
Aufgezeichnet: Michael Wegmann, Alain Kunz

Beni Huggel: «Dass der Abstand zu den Topteams Europas immer grösser wird, ist nicht neu. Dass YB in der Super League eigentlich meistens im Ballbesitz ist und deshalb weniger verteidigen muss, hilft auf europäischer Ebene sicher nicht. Das ist auch der Grund, weshalb es schwierig geworden ist, gute Innenverteidiger auszubilden. Die guten Nachwuchsteams wie Basel, Zürich oder YB sind oft derart überlegen, dass ihre Verteidiger kaum verteidigen müssen.»

SRF-Experte Benjamin Huggel.
Foto: Toto Marti

Kubilay Türkyilmaz: «In solchen Spielen sieht man, dass unsere Liga halt schon nicht sehr gut ist. Wenn der Ball Dir bei der Annahme drei Meter wegspickt, hast du den Ball in der Super League immer noch. In der Champions League ist er weg. Als ich bei GC spielte, taten mir nach einem Champions-League-Spiel alle Muskeln weh, weil die Belastung da viel höher ist. Da hat YB einen zusätzlichen Nachteil, weil die Berner kaum europäische Nationalspieler haben, die diesen Rhythmus ab und zu in einer Nati gehen müssten.»

BLICK-Kolumnist Kubilay Türkyilmaz.
Foto: Toto Marti

Rolf Fringer: «Schwer zu sagen. Mal hat man das Gefühl, dass wir näher gekommen sind, mal wieder nicht. Im Moment hat man schon das Gefühl, dass die Super League stagniert hat. Früher sagte man, dass wir nur zweitklassige Ausländer verpflichten könnten, heute sind es wohl eher drittklassige. Das meine ich nun auf keinen Fall despektierlich. Der Abstand zu den grossen Ligen wird immer grösser. Dass YB in der Liga zurzeit nicht gefordert wird, sehe ich nicht dramatisch.»

Ex-Nati-Trainer Rolf Fringer.
Foto: Sven Thomann

Georges Bregy: «Ich denke nicht, dass unsere Liga schwächer geworden ist. YB bezahlt nun einfach auf diesem Niveau brutales Lehrgeld. Juve war aggressiv und sehr stark. Die Italiener nahmen das Spiel todernst, schonten keinen der Spitzenspieler. Das ist wohl, weil der FCB zuletzt immer wieder in Europa Ausrufezeichen setzte.»

Nati-Legende Georges Bregy.
Foto: Benjamin Soland

Pascal Zuberbühler: «Juve ist eine absolute Top-Mannschaft. Damit YB eine solche Mannschaft schlagen kann, darf man keinen Fehler machen und muss jede Torchance nutzen. Dass YB zurzeit in der Super League nicht so gefordert wird, stimmt. Dennoch ist das mental eine grosse Kiste, was YB in der Liga von Spieltag zu Spieltag leistet. Dass unsere Liga schlechter wurde, glaube ich nicht.»

Nati-Legende Pascal Zuberbühler.
Foto: Sven Thomann

Longo Schönenberger: «YB hat zwölf Punkte Vorsprung auf den Zweiten FCZ, 14 auf Basel. Das sagt doch eigentlich alles. Die Berner dominieren die Liga, strotzen vor Selbstvertrauen. In der Liga sind sie mehrheitlich am Ball, in der Champions League rennen sie hinterher. Da zahlt YB eben noch Lehrgeld.»

Trainer-Legende Longo Schönenberger.
Foto: Benjamin Soland

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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