Ex-Premier-League-Star Clichy
«Guardiola hat meine Sicht auf den Fussball verändert»

Ex-Weltstar Gaël Clichy (36) im Gespräch über seine Zukunft bei Servette, seine Vorbilder Guardiola und Wenger sowie den Schweizer Fussball.
Publiziert: 23.02.2022 um 14:50 Uhr
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Aktualisiert: 23.02.2022 um 19:00 Uhr
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Mit Gaël Clichy ist im Dezember 2020 ein ehemaliger Top-Star im Stade de Genève gelandet.
Foto: Sven Thomann
Ugo Curty

Er ist dreifacher englischer Meister, hat 325 Spiele in der Premier League für Arsenal und Manchester City bestritten. Jetzt ist Gaël Clichy (36) der Chef bei Servette – und denkt bereits an die Karriere nach der Karriere. Ob der Linksverteidiger seinen auslaufenden Vertrag verlängert, ist noch offen.

Blick: Gaël Clichy, was haben Sie in Zukunft vor?
Gaël Clichy: Ich fühle mich bei Servette wohl, und es gibt noch viele schöne Dinge zu tun. Ich habe mit den Verantwortlichen gesprochen: Sie wissen, was ich will.

Warum sind Sie ausgerechnet bei Servette gelandet?
Viele Leute haben mich gefragt, was ich denn hier in Genf wolle. Ich hatte andere Möglichkeiten, aber nichts war stabil genug. Ich wollte meiner Familie den Vorrang geben. 20 Jahre lang wurde unser Leben von meinen sportlichen Entscheidungen bestimmt, in London, Manchester und Istanbul. Bei allem Respekt vor Servette: Mir gefiel die Idee, bei einem Verein zu unterschreiben, der sich im Wiederaufbau befand, um daran einen grossen Anteil zu haben. Mein Ziel ist es, Trainer zu werden.

In Genf?
Ja, das wäre ideal. Aber ich bin nicht hier, um jemanden vor die Tür zu setzen. Trotz meiner Karriere fange ich bei Null an, selbst der U15-Trainer kann mir helfen. Mein Glück ist, dass ich mit grossen Fussballern gespielt habe, die inzwischen Trainer geworden sind, wie Vieira, Kompany, Touré oder Henry. Ich weiss nicht, ob ich genauso gut sein werde, aber ich lerne von ihren Erfahrungen.

Persönlich

Gaël Clichy wurde am 26. Juli 1985 in Toulouse geboren. Bei seiner ersten Profistation in Cannes wurde Arsenal-Startrainer Arsène Wenger auf ihn aufmerksam und lotste den Linksverteidiger nach London. Für die Gunners bestritt er 264 Pflichtspiele, bei Manchester City brachte er es später auf 203 Einsätze, ehe er ab 2017 in die türkische Süper Lig zu Basaksehir Istanbul wechselte. Sowohl mit Arsenal (2004) als auch mit ManCity (2012, 2014) und Basaksehir (2020) wurde er jeweils Meister. Seit Dezember 2020 spielt der Franzose, der 2010 an der WM und 2012 an der EM dabei war, für Servette. Er wohnt mit seiner Familie in Genf.

Gaël Clichy wurde am 26. Juli 1985 in Toulouse geboren. Bei seiner ersten Profistation in Cannes wurde Arsenal-Startrainer Arsène Wenger auf ihn aufmerksam und lotste den Linksverteidiger nach London. Für die Gunners bestritt er 264 Pflichtspiele, bei Manchester City brachte er es später auf 203 Einsätze, ehe er ab 2017 in die türkische Süper Lig zu Basaksehir Istanbul wechselte. Sowohl mit Arsenal (2004) als auch mit ManCity (2012, 2014) und Basaksehir (2020) wurde er jeweils Meister. Seit Dezember 2020 spielt der Franzose, der 2010 an der WM und 2012 an der EM dabei war, für Servette. Er wohnt mit seiner Familie in Genf.

Welcher Trainer inspiriert Sie?
Ich wäre gerne ein Mischung von allen: Mein erster Lehrer war mein Vater. Er hat mir die Liebe zum Fussball vermittelt. Wenger hat mich an das hohe Niveau herangeführt, ohne ihn hätte ich nicht die gleiche Erfolgsbilanz. Ich kann noch Mancini, Blanc und Deschamps nennen. Und unbedingt Guardiola, der meine Sicht auf den Fussball in nur zehn Monaten verändert hat.

Inwiefern?
Man muss es selbst erlebt haben, um es zu verstehen. Er ist ein sehr intensiver Mensch. Der Satz «Ein Spiel hängt von Kleinigkeiten ab» ist eine Floskel, aber Pep verkörpert sie. Er ist extrem akribisch. Er konzentriert sich sieben Tage die Woche auf diese Details. Er ermöglicht es jedem einzelnen Spieler, sich zu verbessern.

Hat Wenger wirklich an Ihrer Tür geklopft, um Sie 2003 zu Arsenal zu holen?
Ja, ich war 16 Jahre alt und in Cannes. Er kam mit dem Leiter der Personalabteilung. Die Côte d'Azur ist immer noch ein sympathisches Reiseziel und er hat das sicher ausgenutzt (lacht). Für ihn und Arsenal stand jeweils der Mensch im Vordergrund. Ich kann mich noch gut an unser Gespräch erinnern. Arsène sagte mir eine grosse Zukunft voraus und versprach mir, dass er Van Bronckhorst verleihen würde, wenn ich unterschrieb. Und tatsächlich: Er wechselte nach Barcelona. Wenger ist ein Mann, der sein Wort hält.

Was halten Sie von der Super League?
Man gibt hier vielen Jungen eine Chance. Spielerisch ist es interessant, diese Mischung aus Ligue 1, Bundesliga und Serie A zu sehen. Die Spieler in der Schweiz haben eine gute Fussballkultur. Das ist ein grosser Vorteil, wenn sie ins Ausland wechseln. Ich mag zum Beispiel Becir Omeragic vom FC Zürich.

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