Wil, 2008. Axel Thoma, Trainer und Sportchef beim Challenge-League-Klub, hat bei Wil II, dem 3.-Liga-Team, akute Personalprobleme. Thoma, vor zwei Wochen als GC-Sportchef freigestellt: «Mir wurde deshalb der 16-jährige B-Junior Fabian Schär empfohlen. Man gab mir mit, Fabian sei träge, brauche immer eine Spritze in den Hintern. Er hatte den Ruf, ein zwar guter, aber auch ein bequemer Fussballer zu sein. Wenn man ihn nicht kennt, kann er durchaus mal so wirken.»
Nach nur einer Trainingswoche warf Thoma den 16-Jährigen ins kalte Wasser. Erstes Spiel. Thoma: «Der gefällt mir, sagte ich danach. Seine Postur, er war schon gross, seine Souveränität im Spiel, sein guter langer Ball. Fabian verbesserte sich fortan stetig, er wurde bald Captain der 2. Mannschaft und entwickelte sich zum Leistungsträger. Wir stiegen mit ihm in die 2. Liga auf. Er war 18, als ich mir sagte: Ich probiere jetzt etwas, nehme den Jungen in die Erste Mannschaft und gebe ihm einen Vertrag.»
Thoma, Sportchef und Trainer in Personalunion, musste keinen um Erlaubnis bitten. «Als Trainer ermöglichte ich ihm dann gleich die ersten Einsätze. Und er verbesserte sich stetig weiter. Bald war klar, dass seine langen Bälle und die Freistösse seine Waffen waren. Und er machte schnell seine ersten Tore.»
Der Freund von Deutschlands Weltmeister-Coach Jogi Löw war auch Schärs Türöffner beim SFV in Bern. Thoma: «Ich empfahl Fabian U20-Nati-Coach Martin Trümpler. Vorher war er als Wiler Junior für die nationalen Auswahlen durchs Netz gefallen. Trümpler beobachtete ihn, bot ihn erstmals auf und gab ihn nie mehr ab. Auch U21-Coach Pierluigi Tami, den ich Anfang Jahr vom Verband zu GC holte, habe ich Fabian empfohlen.»
2012 der Wechsel zum grossen FCB. Thoma: «Auch in Basel setzt Fabian seinen kontinuierlichen Weg fort. Ottmar Hitzfeld musste ich dann nicht mehr anrufen.»
Ist Thomas Entdeckung nach drei Jahren FCB jetzt reif für den nächsten Schritt? Thoma: «Der Wechsel eines Schweizer Spielers ins Ausland ist immer mit Risiko verbunden. Aber Fabian traue ich den Schritt zu. Die 1. Bundesliga wäre ideal für ihn. Er ist ein bodenständiger Typ, kommt aus einer guten Familie, ist sehr gut erzogen. Ich glaube, er würde sich in Deutschland wohler fühlen als in einer exotischeren Liga.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |