Letzten Freitag erwischt es im Training St. Gallens Stürmer-Hoffnung Lorenzo Gonzalez (20). Das ehemalige Talent von Manchester City verletzt sich am Knie. Ohne Fremdeinwirkung. Am Dienstagmorgen gibts den niederschmetternden Befund: Vorderes Kreuzband im linken Knie gerissen! Heisst: Eine Wettkampfpause von mindestens sechs Monaten. Unglaublich: Bei Leader FCSG ist das bereits der sechste Kreuzbandriss in den letzten gut zwei Jahren!
Die traurige Serie nimmt ihren Anfang im März 2018: Linksverteidiger Miro Muheim (damals 20), reisst sich kurz nach seinem Super-League-Debüt für die Ostschweizer im Nachwuchs des FCSG das Kreuzband. Ende September 2018 erwischts Cedric Itten nach der Attacke von Luganos Fabio Daprelà. Im Januar 2019 muss auch Alain Wiss unters Messer: Kreuzbandriss.
«Es ist schon tragisch»
Damit sind die St. Galler gar europaweit Spitze! Das zeigt eine empirische Studie von Ralf Streule, Redaktor beim «St. Galler Tagblatt», im Dezember 2019. Traurig, aber wahr: Die Kadenz in Sachen Kreuzbandrissen bleibt beim FCSG hoch. In der letzten Sommerpause erwischts Musah Nuhu beim ersten Nati-Zusammenzug mit Ghana.
Am 16. Februar 2020 spielt Stürmer Boris Babic den Match in Luzern zu Ende. Am nächsten Tag kommt aus: Auch Babic erwischte es mitten im Spiel am Kreuzband. Und jetzt kommt mit Gonzalez Opfer Nummer sechs in nur zwei Jahren und zwei Monaten.
St. Gallens Trainer Peter Zeidler zu BLICK: «Für mich sind es nur fünf Fälle. Das mit Muheim war vor meiner Zeit. Aber es ist schon tragisch, dass sich jetzt Gonzalez ohne Einwirkung des Gegenspielers das Kreuzband reisst. Gonzalez hatte grosse Erwartungen, er wäre dran gewesen, den ersten Einsatz zu bekommen.»
Liga der Kreuzbandrisse
Auffallend: Die Super League ist eine Liga der Kreuzbandrisse. In der Studie des «St. Galler Tagblatts» wurden Kreuzbandrisse ab 2011 europaweit untersucht. In diesen acht Jahren hatten Schweizer Klubs im Schnitt 5,5 Kreuzbandrisse. Oder 0,7 pro Saison. Beim FCSG sind es 3 pro Spielzeit.
Nur Österreich hat mit 6,3 Kreuzbandrissen pro Klub seit 2011 noch mehr Opfer. In der Ligue 1 sind es nur 2,5. In der Premier League 3,2. In der Bundesliga 3,5.
Interessant auch: Die Spieler in der Schweiz lassen sich bei der Genesung zuletzt mehr Zeit. Fiel ein Super-League-Spieler 2011 nach einem Kreuzbandriss im Schnitt noch 203 Tage aus, waren es in der letzten Saison bereits 259 Tage.
Hoffnungsschimmer: Das St. Galler Kreuzband-Opfer Babic hüpft nach nur drei Monaten Reha laut Trainer Zeidler schon wieder wie ein junges Reh.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |