Mit sieben Niederlagen in Serie fiel der FC St. Gallen von Platz drei. Hätte Thun in der letzten Runde gegen Sion nicht verloren – die Espen wären nicht mal Fünfter geworden. Tiefe Enttäuschung machte sich bei vielen im Kybunpark breit. Auch weil die St. Galler im letzten Spiel gegen Absteiger Lausanne ins Debakel stürzten und 0:3 verloren. Der treue Anhang entliess die Spieler mit wütenden Pfiffen in die Sommerpause. Der emotionale Tiefpunkt nach einem aufregenden Frühling!
Auch für Sportchef Alain Sutter. Auf ihn entfiel Kritik, weil er Ende April Giorgio Contini entliess. Die beiden mögen Differenzen gehabt haben – sportlich geschahs ohne Not. Eine saubere Trennung im Sommer hätten viele für korrekt gehalten. Und billiger wärs ohnehin gewesen.
«Trennung von Giorgio war richtig»
Siehts Sutter inzwischen auch so? «Nein, auf keinen Fall. Es ging um die Sache. Und dass eine Trennung von Giorgio inhaltlich richtig ist, davon bin ich noch immer überzeugt.»
Contini arbeitet inzwischen in Lausanne.
Eines allerdings gibt Sutter zu: Nachfolger Boro Kuzmanovic wurde verheizt. «Nach aussen sieht das sicher so aus», sagt Sutter. «Und mir tuts für ihn auch leid. Ich habe mich deshalb auch bei ihm entschuldigt.»
Kuzmanovic assistiert künftig Peter Zeidler. Dass Kuzmanovic darunter litt, glaubt Sutter nicht. «Boro ist stabil, deshalb habe ich mich auch für ihn entschieden. Er hält das aus.»
Nun ruhen Sutters Hoffnungen auf Zeidler, dem langjährigen Schüler von Ralf Rangnick. Er fordere die Spieler stark – spielerisch und taktisch. Sutter: «Wir werden sehen, wer mit den Anforderungen klarkommt. Man kann nie abschliessend beantworten, obs gut kommt.»
«Viel, aber nicht zu viel»
Gefordert ist auch Sutter. Transfers abwickeln, Verträge aushandeln, die Nachwuchs-Organsation FCO strategisch führen – alles neu für ihn. Überfordert fühle er sich nicht. Sutter: «Es ist viel, aber nicht zu viel.»
Lehrgeld musste er zahlen, als er im Janaur Semir Smajlagic verpflichten wollte, einen 19-jährigen Bosnier. Ihm wurde jedoch keine Spielerlaubnis erteilt.
Dass ihm dies im Falle von Leonel Mosveich (21) wieder passiert, befürchtet Sutter nicht. Mosevich ist Argentinier. Nicht-EU-Bürger erhalten nur eine Spielerlaubnis, wenn sie über ein Jahr Profi-Erfahrung verfügen. Mosevich spielte für die Argentinos Juniors siebenmal auf höchster Stufe. «Wir haben Vorabklärungen getroffen bei der Liga. Daher sollte der Erteilung der Spielerlaubnis nichts im Weg stehen», sagt Sutter.
Alle Transfers, alle Tests, alle Trainingslager der Super League!
Chef der Future Champs Ostschweiz ist Sutter auch – viele Wechsel mussten bewältigt werden. Zudem muss Sutter 1,5 Millionen sparen, das FCO-Budget von 4,5 Millionen auf 3 senken. Ein Knochenjob – den Sutter vorerst alleine bewältigen wird.
Verwaltungsrat Christoph Hammer sagt: «Wir sind in ständigem Austausch mit Alain, was seine Aufgaben betrifft. Er wird weiterhin auch für den Nachwuchs zuständig sein. Dass innerhalb der Abteilung Zuständigkeiten neu geklärt werden, das ist immer möglich.»
Entscheidend für die Bewertung ist ohnehin etwas anderes: die Resultate des Super-League-Teams.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |