Espen ganz vorne in der Statistik
Muheim ist der beste Verteidiger der Liga

Espen-Trainer Peter Zeidler spricht gerne über diese Statistik: 3 der vier 4 besten Verteidiger der Liga sind St. Galler. Die Nummer 1 des Landes ist Miro Muheim (21). Die englische Härte holte sich der FCSG-Linksverteidiger beim Chelsea FC.
Publiziert: 02.02.2020 um 13:03 Uhr
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An ihm gibt es für die Gegner kaum ein Vorbeikommen: Miro Muheim.
Foto: keystone-sda.ch
Max Kern

Überraschende Vorzeichen: Der Tabellenzweite St. Gallen reist heute zum Verfolger FC Basel. Mit guten Erinnerungen. Ende Juli 2019 gewinnt der FCSG im Joggeli mit 2:1. Und überrascht damals mit seiner blutjungen Verteidigung. Stergiou (17), Letard (damals noch 19), Hefti (22) und Muheim (21).

Noch überraschender ist eine Statistik, welche die Data Sports Group in der Winterpause veröffentlicht: Die St. Galler Rasselbande hat demnach – neben der wirbligen Offensive – die individuell stärksten Abwehrspieler. Untersucht wurde nach den Kriterien «Erfolgreiche Tacklings» und «Abgefangene Bälle».

«Wir sind in viele Zweikämpfe verwickelt»

Der Terrier der Liga heisst Miro Max Maria Muheim, Stadtzürcher in den Reihen des FCSG. «Ich kenne die Statistik», sagt Muheim zu SonntagsBlick, «meine Eltern haben mir den Zeitungsausschnitt geschickt». Der «Tages-Anzeiger» veröffentlichte die Zahlen. Muheim: «Ich hätte nicht gedacht, dass ich die Nummer 1 der Super League bin. Aber so wie wir spielen, sind wir eben in sehr viele Zweikämpfe verwickelt.»

Muheim steht mit 35 erfolgreichen Tacklings und 35 abgefangenen Bällen zu Buche. Total 70 Punkte. Dahinter kommt FCZ-Innenverteidiger Nathan (23/46). Gefolgt von Muheims Team-Kollegen Leonidas Stergiou (24/41) und Yannis Letard (27/36). Silvan Hefti belegt immerhin Rang 12. Der Captain und Rechtsverteidiger schaffte wie Muheim 35 erfolgreiche Tacklings (Liga-Topwert), fing aber nur 19 Bälle ab. Was wohl auch seinem permanenten Vorwärtsdrang geschuldet ist. Auffallend: In den Top 12 steht kein Basler. Auch keiner von Meister YB.

Ausbildung in London

Zurück zum Terrier der Liga. Aufgewachsen im Zürcher Kreis 5, unweit der Ausgehmeile Langstrasse. Junior beim FC Industrie Turicum. Mit 16 verlässt er den FC Zürich. Vor dem Wechsel zum Chelsea FC, London, holt Muheim auch den Rat des heutigen FCSG-Sportchefs Alain Sutter ein, der ihn damals in Life Kinetik (Gehirntraining mit Bewegung) unterrichtet. Muheim erzählt: «Alain sagte, es gebe keinen goldenen Weg. Ich solle nur auf mich hören.»

Muheim lebt in London fortan bei einer Gastfamilie. «Man wird sehr schnell selbständig, du lernst, Verantwortung zu übernehmen.» Die Trainer der Profis heissen José Mourinho, später Antonio Conte. «Am meisten hatte ich mit meinem Trainer Joe Edwards zu tun. Er hat mir viel beigebracht. Natürlich auch die englische Härte.»

Im Februar 2017 bricht Muheim das Abenteuer Premier League ab, wechselt leihweise zum FCZ zurück. «Ich wollte in einer ersten Mannschaft spielen. Und ich hatte ein wenig Heimweh. Ich vermisste die Schweiz.» Und seine Freundin Maria.

Nach Kreuzbandriss durchgestartet

Nach der halbjährigen Leihe gehts kurz zurück zu Chelsea. Anfang 2018 die Wende. Muheim: «Ich rief Alain Sutter an, der kurz zuvor Sportchef bei St. Gallen geworden war. Er lud mich dann in der Folge zum Probetraining ein.» Muheim gibt im Februar 2018 für Grün-Weiss sein Debüt gegen YB, reisst sich im März bei einem U21-Spiel das vordere Kreuzband im linken Knie. Elf Monate später kämpft er sich zurück. Anfang dieser Saison verdrängt Muheim den Tunesier Slimen Kchouk, krallt sich den Stammplatz hinten links. Und ein halbes Jahr später ist er unter den Verteidigern bereits die Nummer 1 der Liga!

Mit Teamkollege Alessandro Kräuchi bildet Muheim mitten in St. Gallen eine WG. «Wir haben eine Bussenliste. Wer im Wohnzimmer was rumliegen lässt, muss zwei Franken zahlen.» Der Stand? «Das Kässeli ist schon ziemlich voll, vor allem wegen mir. Ich bin der Unordentlichere.» Dafür räumt Muheim auf dem Rasen auf. Liegen bleibt da höchstens mal ein gegnerischer Stürmer.

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
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