Erst 21, schon Captain und Mehrfamilienhaus-Mitbesitzer
So clever investiert FCSG-Hefti

Andere Fussball-Profis kaufen teure Schlitten oder Luxus-Uhren. Silvan Hefti, erst 21, aber doch schon Captain des FC St. Gallen, investiert in Immobilien.
Publiziert: 01.10.2019 um 08:57 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2019 um 11:10 Uhr
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Silvan Hefti, erst 21, aber doch schon Captain des FC St. Gallen, investiert in Immobilien.
Foto: Claudio Thoma / freshfocus
Max Kern

Es ist nur eine kleine Notiz im St. Galler Amtsblatt. Unter dem Titel «Hand­änderungen» steht, dass ein in Goldach SG geborener und jetzt in Arbon TG wohnhafter Mann im St. Galler Quartier Rotmonten ein Mehrfamilienhaus erworben hat.

Rotmonten? Richtig, bei diesem St. Galler Quartierklub lernte einst die letzten Sommer ­zurückgetretene Espen-Legende Tranquillo Barnetta (34) das Kicken.

Der neue Besitzer des Mehrfamilienhauses in Rotmonten hört auf den Namen Hefti, ­Silvan. Klingelts? Richtig, es ist Barnettas ehemaliger Teamkollege.

Erst 21 und schon Besitzer einer Immobilie für mehrere Familien – wie kams dazu?

Der ehemalige Schweizer Junioren-Internationale Hefti, der an der United School of Sports nach vier Jahren die KV-Lehre abschloss und jetzt im Fernstudium die Berufsmatur nachholen will, sagt zu BLICK: «Es hat sich die ­Möglichkeit geboten. Man kann sein Geld auch dümmer ausgeben, nicht wahr?»

Silvans Vater Carlo (48) ist als Headhunter Managing Partner einer Management-Beratungs-Firma mit Sitz in St. Gallen und Glattbrugg ZH. Der Apfel fällt demnach auch am Bodensee nicht weit vom Stamm.

Was sagt St. Gallens Sportchef Alain Sutter zur Tatsache, dass sein 21-jähriger Captain sein Geld in Immobilien steckt? Sutter zu BLICK: «Ich bin Sportchef, nicht der Vater oder der ­Berater von Silvan. Das ist Privatsache. Was er privat macht und wie er sein Geld investiert, geht mich schlicht nichts an. Wenn mich aber ein Spieler fragt, dann sage ich meine Meinung.»

War nicht Sutter in den 90er-Jahren Opfer der grossen Immobilienkrise? «Nein», sagt der ehemalige Bayern- und Freiburg-Söldner.

Und wie wars mit seinem ehemaligen Busenfreund Thommy Bickel? Der heutige Sportchef des FC Zürich verlor in den 90ern als Besitzer von Wohnungen und Fitness-Centern sehr viel Geld. Bickel sagt: «Ich kann da aus Erfahrung ­reden. Ich hatte meine Hochs und Tiefs.»

Das Risiko ist gross

Von 1989 bis 1991 stieg der Zins für variable Hypotheken von 5 auf astronomische 8 Prozent. Heute gibts zehnjährige Fest­hypotheken für unter 1 Prozent. Und der Wert der Liegenschaften halbierte (!) sich damals von 1991 an in nur sechs Jahren.

Das war der Hauptgrund, weshalb Bickel im Winter 1995 seine Zelte bei GC abbrach und zu Vissel Kobe nach Japan ging.

Heute rät Bickel: «Ich würde eine risikolose Anlage wählen. Risikofreudig sollte man nur auf dem Fussballplatz sein.»

Risiko auf dem Feld? Ganz die Strategie von Jung-Unternehmer Hefti. Der Rechtsverteidiger schaltet sich beim Tabellendritten immer wieder in die Angriffe ein, ist auch letzten Samstag beim 4:0-Sieg gegen Thun an zwei Treffern beteiligt.

Der nächste Gegner ist am Sonntag Basel. Hefti: «Basel ­haben wir gerne.» Im Hinspiel gabs im St.-Jakob-Park einen 2:1-Sieg. Hefti: «Basel ist in sehr guter Verfassung. Aber wir haben keine Angst, nur Respekt.»

«Wir bauen unseren Klienten Wohnblocks»

Der Schweizer Spieler-Berater Dino Lamberti erklärt, wie er das Geld seiner Klienten in Immobilien steckt. Damit diese auch nach der Karriere möglichst abgesichert sind.

BLICK: Dino Lamberti, Sie empfehlen Ihren Klienten oft den Kauf von Wohngebäuden. Warum machen Sie das?
Dino Lamberti: Schauen Sie: Der eine oder andere Fussball verpufft sein Geld gerne für Autos und einen aufwändigen Lebensstil oder investiert in risikoreiche Kapitalanlagen. Das wollen wir verhindern.

Wie machen Sie das konkret?
Wir haben zusammen mit einem Generalunternehmen Mehrfamilienhäuser für unsere Klienten gebaut. Einzelne besitzen bis zu vier Objekte.

Was kostet so ein Block?
Zwischen vier und fünf Millionen, der Klient zahlt in der Regel etwa 20 bis 30 Prozent an und der Rest wird finanziert. Wir rechnen mit einer Rendite zwischen vier und fünf Prozent, sodass jedem Spieler pro Monat nach allen Abzahlungen und Steuern etwa 6000 Franken netto bleiben. So ist das Geld gut angelegt, auch nach der Karriere. Und eine Verwaltung kümmert sich um alles. Das ist in der Schweiz für die Spieler etwas vom sichersten und da man von den Banken nur noch wenig Zinsen erhält, auch etwas vom Lukrativsten.

Der Schweizer Spieler-Berater Dino Lamberti erklärt, wie er das Geld seiner Klienten in Immobilien steckt. Damit diese auch nach der Karriere möglichst abgesichert sind.

BLICK: Dino Lamberti, Sie empfehlen Ihren Klienten oft den Kauf von Wohngebäuden. Warum machen Sie das?
Dino Lamberti: Schauen Sie: Der eine oder andere Fussball verpufft sein Geld gerne für Autos und einen aufwändigen Lebensstil oder investiert in risikoreiche Kapitalanlagen. Das wollen wir verhindern.

Wie machen Sie das konkret?
Wir haben zusammen mit einem Generalunternehmen Mehrfamilienhäuser für unsere Klienten gebaut. Einzelne besitzen bis zu vier Objekte.

Was kostet so ein Block?
Zwischen vier und fünf Millionen, der Klient zahlt in der Regel etwa 20 bis 30 Prozent an und der Rest wird finanziert. Wir rechnen mit einer Rendite zwischen vier und fünf Prozent, sodass jedem Spieler pro Monat nach allen Abzahlungen und Steuern etwa 6000 Franken netto bleiben. So ist das Geld gut angelegt, auch nach der Karriere. Und eine Verwaltung kümmert sich um alles. Das ist in der Schweiz für die Spieler etwas vom sichersten und da man von den Banken nur noch wenig Zinsen erhält, auch etwas vom Lukrativsten.

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