Erfolgreiches Geschäftsmodell
YB vergoldet die Talente der Konkurrenz

Was mit Kevin Mbabu und Djibril Sow so hervorragend funktionierte, soll nun auch mit Ulisses Garcia und Saidy Janko klappen.
Publiziert: 05.07.2019 um 07:54 Uhr
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YB holt Talente zurück in die Schweiz, die (zu) früh ins Ausland gewechselt sind und gibt ihnen eine zweite Chance.
Foto: freshfocus
Michael Wegmann

Die Young Boys holen Talente in die Schweiz zurück, die (zu) früh ins Ausland gewechselt sind, und gibt ihnen eine Chance für einen zweiten Anlauf. Beim ehemaligen FCZ-Talent Djibril Sow (22) und beim früheren Servette-Junior Kevin Mbabu (24) ist diese Rechnung perfekt aufgegangen. Sow und Mbabu, die sich vor ihrem YB-Engagement bei Gladbach und Newcastle United nicht durchsetzen konnten, werden in ihren zwei Jahren respektive drei Jahren bei YB zu Leistungsträgern und Nati-Spielern.

Mit zwei Meistertiteln im Sack wagen sie dieses Jahr ein neues Ausland-Abenteuer und bescheren YB einen Millionensegen. Kein Wunder hält YB an diesem Geschäftsmodell fest. Im letzten Sommer verpflichtet YB Ulisses Garcia (23). Der Aussenverteidiger hat GC 2015 mit nur einem Super-League-Spiel in den Beinen verlassen und ist zu Werder Bremen gewechselt. Seit er bei YB ist, hat er seinen Marktwert bereits vervielfacht (1,75 Millionen Euro), obwohl er hinter Loris Benito oft nur zweite Wahl ist. Nach Benitos Abgang rückt Garcia in die Stammformationen – sein Marktwert dürfte nochmals steigen.

Vergoldet YB das nächste FCZ-Talent?

Sows Abgang fangen die Berner mit Vincent Sierro auf, der zuletzt vom SC Freiburg an St. Gallen ausgeliehen war. Und für Mbabu holt YB Saidy Janko (23). Wie Sow ein ehemaliges FCZ-Juwel, welches ohne einen einzigen Super-League-Einsatz die Schweiz verliess. Im September 2013 wars, als Saidy Janko 17-jährig von der U18 des FCZ in die Nachwuchsabteilung von Manchester United wechselte. Nun kommt er via Celtic Glasgow, St-Etienne, Nottingham und Porto zurück. Vergoldet YB das nächste FCZ-Talent?

Als Sow im Sommer 2015 Zürich verliess, titelte Sonntags­Blick «Baby-Zoff beim FCZ», weil zur selben Zeit Dimitri Oberlin, Nico Elvedi und Francisco Rodriguez wegzogen. «Den Jungen fehlt die Geduld», sagte damals FCZ-Boss Ancillo Canepa und polterte: «Ich habe keine Lust mehr auf hysterische Mütter.» Elvedi hat sich von den vieren als Einziger im Ausland auf Anhieb durchgesetzt, die anderen kamen zurück.

St. Gallen fährt dieselbe Schiene

Der FC St. Gallen fährt dieselbe Schiene. Neustes Beispiel ist Jérémy Guillemenot (21). Der 21-jährige Stürmer, der 2016 die Servette-Akademie verliess und sich Barcelona angeschlossen hat, stürmt nun für St. Gallen. Doch schon im Sommer 2015 holten die Ostschweizer Martin Angha (25). Der Verteidiger, der 2010 von der U16 des FCZ zu Arsenal gewechselt hat. Angha steht mittlerweile bei Sion unter Vertrag. Und auch Miro Muheim (21) ist seit eineinhalb Jahren in der Ostschweiz. Er ging 2014 vom FCZ als 16-Jähriger zu Chelsea.

Noch gibt es andere Ex-­FCZ-Junioren, die ins Beuteschema passen. Da wären Vasilije Janjicic (20), der Stürmer wechselt 2016 nach 4 Minuten in der Challenge League zum Hamburger SV. Der 19-jährige Nishan Burkart, der 2016 vom zu Manchester United wechselte, oder der 25-jährige Stürmer Cephas Malele, der 2011 zu Palermo wechselt und mittlerweile in der 2. Liga von Portugal stürmt.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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