Noch ein Interview. Und noch eins. Und noch ein Foto vor dem Bundeshaus. Eines mit Loris Benito. Ein Selfie mit den Kids auf dem Bundesplatz. Autogramme. Wenn da nicht der drängende Zeitplan des Stadtbummels wäre – Sulejmani (26) würde wohl noch heute auf dem Bundesplatz stehen...
Der Mann hört interessiert zu, als die Stadtführerin Bern erklärt. Er grüsst freundlich vor einem Interview. Er buchstabiert den Reportern den Namen seiner Frau und seines Heimatortes. Und er erzählt. Frisch von der Leber weg. Keine blöde Frage ist ihm zu blöd.
«Der ist wirklich so», sagt Benito, der andere Neuzugang von YB. Die beiden spielten letzte Saison zusammen bei Benfica Lissabon. Benito: «Als er mich bat, ihm Bern zu schildern, sagte ich ihm, das es eine sehr ruhige Stadt sei. Wie er selbst. Weshalb das durchaus passen könnte.»
Sulejmani ist angetan von Bern. «Eine wunderbare Stadt. Da steckt viel Geschichte dahinter.» Gut, in zwei Stunden kann man nicht in die Tiefen der Historie der Hauptstadt eintauchen. Das weiss auch der Serbe.
«Ich habe unseren Guide gefragt, ob ich noch mal eine Führung mit meiner Freundin und meinem Sohn haben könne.» Als er ein Ja zur Antwort erhält, ist er ganz begeistert.
Dann wird seine Freundin Vesna dabei sein, die er vor sechs Jahren in seiner Heimat Belgrad kennengelernt hat. Und der vierjährige Luca. Die beiden sind für Miralem alles. Was er neben dem Fussball so mache, wird er gefragt. «Fussball spielen. Dann mit Luca.»
Auch um den Rest seiner Familie hat er sich gekümmert. «Als ich meinen ersten Profi-Vertrag bei Partizan Belgrad unterschrieb, machte ich das auch in der Absicht, meiner Familie unter die Arme greifen zu können. Ihr ging es nicht so gut.»
Als er kurz darauf bei Heerenveen durchstartet und Ajax ihn 2008 für 25 Millionen Franken kauft – doppelt so viel wie die Amsterdamer ein Jahr zuvor für Luis Suarez zahlten –, war Geld endgültig kein Thema mehr.
Obwohl die Karriere des Moslems («als Fussball-Profi ist es eigentlich unmöglich, den Ramadan strikt einzuhalten») danach ins Stocken geraten ist, ist er ein absoluter Titelgarant. In den letzten sechs Jahren holte er jede Saison einen Titel.
Zuletzt bei Benfica Lissabon war sein Einfluss allerdings klein. Auch wegen zwei langwierigen Verletzungen. Das soll sich nun bei YB ändern. Wie auch die Grösse der Shirt-Sammlung seines grössten Fans, seines Vaters.
Dieser war auch Profi, allerdings nie in der obersten jugoslawischen Liga. «Zum einen ist er ein richtiges Fussball-Lexikon», erzählt Miralem. «Er weiss alles. So kannte er auch YB im Detail. Und er sammelt die Shirts der Teams, gegen die ich gespielt habe. Es sind sicher zwei-, vielleicht sogar dreihundert.»
Die neun aus der Super League wird er schnell zusammenhaben. Doch will er es nicht dabei bewenden lassen. Internationale sollen dazukommen, wenn möglich aus der Champions League.
«Die Königsklasse ist für jeden Fussballer ein Traum. Ich habe schon ein paar Spiele machen können – es ist wirklich ein spezieller Wettbewerb. Wir werden hart arbeiten, um diesen Traum zu verwirklichen.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |