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Elf Abgänge bei den FCZ-Meisterinnen
Deshalb laufen Canepa die Frauen davon!

Die FCZ-Bosse Ancillo und Heliane Canepa über zahlreiche Abgänge in ihrem Meisterteam, die Frauen-WM und die Schwierigkeiten des Frauenfussballs in der Schweiz.
Publiziert: 11.07.2019 um 15:14 Uhr
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Aktualisiert: 11.07.2019 um 19:03 Uhr
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FCZ-Präsident Ancillo Canepa muss elf Abgänge in der Frauenmannschaft hinnehmen.
Foto: TOTO MARTI
Michael Wegmann

Der FCZ ist der FC Bayern München des Schweizer Frauenfussballs. Serienmeisterinnen. Auch in der letzten Saison holten die Zürcherinnen das Double. 

Doch nun kommts zum grossen Exodus! Gleich elf Frauen verlassen den Verein diesen Sommer. Drei treten zurück. Vier andere wie zum Beispiel Coumba Sow wechseln ins Ausland – und vier gar innerhalb der Liga. Wie Caroline Abbé (31), Ex-Captain der Schweizer Nati, die zurückkehrt in die Heimat zu Servette.

«Jeder Wechsel hat seine Geschichte»

Warum laufen Ihnen die Frauen davon, Herr Canepa? Der FCZ-Boss muss schmunzeln, meint: «Sie laufen uns nicht davon, jeder Wechsel hat seine eigene Geschichte. Es ist ganz normal, dass es irgendwann in einem Team zu einem grösseren Umbruch kommt. Diese Abgänge sind wiederum eine grosse Chance für unsere jungen Spielerinnen.»

Sicher sei man noch immer genauso ambitioniert, sagt Ancillo Canepa, «das Team hat definitiv genug Qualität».

«Niveau an der WM war hervorragend»

Um die Qualität des Frauenfussballs in der Schweiz ganz generell machen sich Ancillo und seine Frau Heliane viel mehr Sorgen. «Wir laufen Gefahr, den Anschluss an die Spitze zu verlieren», sagt Heliane. Ihr Gatte meint: «Das Niveau an der Frauen-WM war hervorragend. Das waren ganz tolle Spiele.»

Die WM in Frankreich war ein voller Erfolg. Grosse Medienpräsenz, viele Zuschauer, tolle Spiele. Die Canepas hoffen zwar, dass etwas von dieser Euphorie auch in die Schweiz überschwappt, so richtig glauben tun sie es jedoch nicht. «Wir hoffen, dass diese WM vielen Menschen gezeigt hat, wie attraktiv Frauenfussball ist. Bisher war es in der Schweiz jedoch so, dass viele Leute sagen, wie toll sie Frauenfussball finden, jedoch nichts für ihn tun», sagt der FCZ-Präsident. Und: «In der Schweiz fehlt es am Geld. Es gibt zwar zahlreiche kleinere Sponsoren, die tun das aber aus emotionalen Gründen und nicht, weil sie einen ansprechenden Gegenwert erhalten.»

«Wir kämpfen weiter»

Die mediale Berichterstattung lasse zu wünschen übrig, sagen die Canepas. Das Ehepaar schiesst jährlich einige Hunderttausend Franken in die FCZ-Frauenabteilung ein. Das reicht für professionelle Trainer und Strukturen, jedoch nicht für eine Entlöhnung der Spielerinnen. Auch weil im Frauenfussball keine Ablösesummen bezahlt werden, von welchen ein Ausbildungsverein wie der FCZ profitieren könnte. «Wir kämpfen jedoch weiter», sagt der FCZ-Präsident.

Das fehlende Geld sei sicher auch ein Grund, weshalb diesen Sommer so viele Spielerinnen entschieden haben, den FCZ zu verlassen. «Wir beim FCZ sind sehr ambitioniert, der Aufwand für die Spielerinnen, die alle nebenbei noch arbeiten, deshalb auch besonders gross. Es ist verständlich, dass es Spielerinnen gibt, denen das alles zu viel wird.» Auch Serien-Meisterinnen und Double-Gewinnerinnen.

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