Es sind dramatische Szenen, die sich vor einer Woche vor dem Teamhotel der guineeischen Nationalmannschaft abspielen. Schüsse fallen, Soldaten marschieren, das Militär putscht gegen den amtierenden Präsidenten Alpha Condé. Wegen der grassierenden Korruption und Misswirtschaft habe man etwas unternehmen müssen, liess der Kommandeur des Militärs verlauten, Condé wurde im Zuge des Putsches in Gewahrsam genommen, Videoaufnahmen zeigen, wie der 83-Jährige abgeführt wird, das Land steht vor einer Zerreissprobe.
Camara appelliert an Gerechtigkeit
Mittendrin: YB-Verteidiger Mohamed Ali Camara (24). «Hoffen wir, dass die Menschen in Guinea, und nur die Menschen in Guinea, von dieser Situation profitieren. Möge der Allmächtige uns leiten und beschützen», schreibt der 24-Jährige kurz darauf auf seinem Instagram-Account und appelliert in erster Linie an die Gerechtigkeit. «Unser Guinea bleibt und besteht weiter. Das Land gehört allen. Geben wir auf das Land acht mit Liebe und Kraft und ohne Diskriminierungen. Arbeit, Gerechtigkeit, Solidariät.»
In Folge des Putsches wird das WM-Quali-Spiel gegen Marokko abgesagt, Camara reist frühzeitig zurück in die Schweiz, steht am Samstag beim 4:0-Sieg gegen den FCZ schon wieder auf dem Platz, kommt in der 46. Minute für Cédric Zesiger. Der verletzte sich heftig am Knie, verliess den Rasen tränenüberströmt. Fraglich, ob der Nati-Verteidiger morgen gegen Manchester United spielen kann.
YB hat ein IV-Problem
Nach Fabian Lustenberger (Achillessehne) wäre Zesiger bereits der zweite Innenverteidiger, der den Bernern fehlt. Viel spricht deshalb dafür, dass Sandro Lauper und Camara morgen gegen ManUtd das Abwehrzentrum bilden.
Nur eine Woche nach dem Militärputsch-Drama muss der Guineer versuchen, Superstar Cristiano Ronaldo zu bremsen. Der gab am Samstag nach zwölf Jahren sein Comeback im Old Trafford und brillierte beim 4:1-Sieg gegen Newcastle gleich mit einem Doppelpack.
Ronaldo-Tor bei Debüt
Ob Camara und Co. den fünffachen Weltfussballer stoppen können? Oder läufts so wie vor drei Jahren, als man ebenfalls Manchester United in der Gruppe hatte und zuhause sang- und klanglos mit 0:3 die Segel strich? Paul Pogba und Anthony Martial hiessen damals die Torschützen, zwei Spieler, die noch immer bei den Red Devils sind.
Von der damaligen Berner Startelf sind noch drei Spieler übrig. David von Ballmoos, Christian Fassnacht und Mohamed Ali Camara.
Obs dem 24-Jährigen am Dienstag besser laufen wird?
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |