Die Zahlen sind völlig verrückt! Seit sich Hediger (33) am 11. Februar im Derby gegen YB (1:1) das vordere Kreuzband und das Innenband reisst, ist der FC Thun auf dem Niveau eines Absteigers. In den 32 Spielen ohne den Fitness-Fanatiker gewannen die Rotweissen gerade mal 20 Pünktchen. Das sind 0,62 im Schnitt. Hochgerechnet auf eine Saison ergibt das 23 Punkte. Das ist noch weniger, als die beiden schwächsten Absteiger der letzten Jahre holten: GC (25) letzte Saison und Lausanne (24) 2013/14.
Mit dem Leithammel auf dem Platz holte Thun indes in derselben Zeitspanne – also in 32 Spielen – 53 Punkte. 1,65 im Schnitt. Das wiederum gäbe hochgerechnet auf eine ganze Saison 59 Zähler. Damit wäre man in den letzten Jahren IMMER Dritter geworden, hätte also Europa-League-Millionen scheffeln können!
Zwei gescheiterte Comeback-Versuche
Zehn Monate nach dem Unfall ist der durchtrainierte Modellathlet nach wie vor nicht zurück auf dem Fussballplatz, obwohl er unmittelbar nach der Operation verkündete, stärker denn je zurückzukehren, den Unfall als Chance zu sehen. Bei einem regulären Heilungsverlauf hätte er das Comeback schon vor mindestens zwei Monaten der Fall geben müssen.
Im Juni hatte Hediger denn auch erstmals wieder einen Ball streicheln dürfen. Doch jedes Mal, wenn er die Belastung steigerte, stiegen die durch einen Knorpelschaden verursachten Schmerzen, derweil die Bänder längst verheilt sind. Im November spielte er eine Halbzeit in der U21, nachdem das Comeback in der Super League in letzter Sekunde abgeblasen werden musste. In der Pause des U21-Matches musste Hediger aufgeben. Seither ist es mit den Schmerzen nicht besser geworden. Nachdem eine Hyaluronsäuren-Behandlung nichts gebracht hat, soll nun eine Eigenbluttherapie Linderung verschaffen soll. Erfolgsaussicht? Unsicher.
«So wäre ich längst wieder fit»
So ist nun sogar denkbar, dass es gar keine Rückkehr mehr gibt. «Schade kann man sich Knorpel nicht antrainieren», sagt Hediger «So wäre ich längst wieder fit. Bislang habe ich mich nicht mit dem Karriereende befasst. Doch nun muss man das in Betracht ziehen.»
Hoppla Schorsch! Doch trotz der düsteren Gedanken vor Weihnachten: Ans Aufgeben denkt Hediger längst nicht: «Vielleicht muss ich noch einmal unters Messer. Ans Aufgeben denke ich jetzt aber noch nicht. Ich versuche mit meinem Physio-und Ärzteteam alles, um dem FC Thun im Frühling im Abstiegskampf auf dem Platz beizustehen.»
Wäre ein härter Schlag für Thun
Sportchef Andres Gerber sagte in der «Berner Zeitung», er sei skeptisch. Und Trainer Marc Schneider verkündete auf Teleclub klipp und klar, was ein definitives Out von Hediger bedeuten würde: «Wir haben uns lange nach Dennis’ Rückkehr gesehnt. Wenn es nun so wäre, dass er aufhören müsste, wäre das ein herber Schlag für den FC Thun. Dementsprechend müsste man schauen, Dennis adäquat zu ersetzen.»
Das mit dem herben Schlag belegt die Statistik zweifelsfrei.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 16 | 22 | 29 | |
2 | FC Lugano | 16 | 6 | 28 | |
3 | Servette FC | 16 | 3 | 28 | |
4 | FC Zürich | 16 | 4 | 27 | |
5 | FC Luzern | 16 | 5 | 26 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 16 | 3 | 24 | |
7 | FC St. Gallen | 16 | 4 | 21 | |
8 | FC Sion | 16 | 1 | 20 | |
9 | BSC Young Boys | 16 | -3 | 20 | |
10 | Yverdon Sport FC | 16 | -11 | 16 | |
11 | FC Winterthur | 16 | -23 | 12 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 16 | -11 | 11 |